2024-04-25T14:35:39.956Z

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Mit Maske auf die Bank: Dieses Jahr wird auch Eichstätts Coach Markus Mattes nicht vergessen.
Mit Maske auf die Bank: Dieses Jahr wird auch Eichstätts Coach Markus Mattes nicht vergessen. – Foto: Johannes Traub

Eichstätts Jahr: Abschied einer Legende - und hoffentlich einmalig

Regionalliga-Rückblick (6): Stimmung, Aussicht und Personalien in Eichstätt

Ein nie dagewesenes Jahr neigt sich in der Regionalliga Bayern vorzeitig dem Ende zu. Grund genug, um sich bei den Vereinen mal umzuhören. Wie haben sie das verrückte 2020 erlebt, was bleibt in Erinnerung, was macht Hoffnung? Weiter geht`s mit dem VfB Eichstätt.

Das Corona-Jahr

14 Wochen Vorbereitung für insgesamt 7 Spiele. "Die Relation sagt alles", meint Eichstätts Coach Markus Mattes ernüchtert. Immerhin: Einen Corona-Fall gab`s in der Mannschaft des VfB nicht. Das allein ist schon eine Meldung wert in verrückten Zeiten. Hätten sie in Eichstätt geahnt, dass eine lebende VfB-Legende am 30. November 2019 sein letztes Heimspiel absolvieren würde, sie hätten an jenem Spätherbstsamstag vor fast genau einem Jahr Benjamin Schmidramsl wohl den roten Teppich in der Liqui-Moly-Stadion ausgelegt. Der ewige "Capitano", der den Weg des VfB von der Bezirks- in die Regionalliga mitging und das Kunststück fertigbrachte, in jeder Liga Leistungsträger zu sein, beendete seine Karriere.

Corona war nicht der Hauptgrund, doch die Pandemie beschleunigte eine Entscheidung, die der 34-Jährige schon länger mit sich trug. Nicht weniger als eine Ära ging im Altmühltal zu Ende. Schmidramsl hinterließ sowohl sportlich als auch als Persönlichkeit eine große Lücke. Mattes spricht von einem "personellen Aderlass", der erst einmal bewältigt werden musste. "Freilich ist es schwierig, anhand von sieben Partien ein Resümee zu ziehen. Aber wir sind immerhin im Ligapokal eine Runde weitergekommen. In der Liga haben wir auch ordentliche Vorstellungen abgeliefert. Wir haben immerhin gegen Nürnberg II und Bayreuth gespielt, zwei absolute Topteams. Ansonsten blieben ja nicht viele Spiele übrig", bilanziert Mattes süß-sauer.

Auch am Boden oben: Auf Sturm-Ass Fabian Eberle war auch in Pandemiezeiten Verlass.
Auch am Boden oben: Auf Sturm-Ass Fabian Eberle war auch in Pandemiezeiten Verlass. – Foto: Johannes Traub

Das macht Mut

Wenn Markus Mattes dereinst auf zurückblicken wird, was wird er dann sagen? "Ich hoffe, ich kann dann sagen, das war ein einmaliges Jahr." Der Coach weiß auch, dass diese Phase für viele Klubs existenzbedrohend ist. Da bildet der VfB Eichstätt keine Ausnahme. "Trotzdem haben wir es bisher geschafft, konkurrenzfähig zu bleiben. Und daran werden wir auch weiterhin mit aller Kraft arbeiten." Mattes ist überzeugt: "Irgendwann in nicht allzu ferner Zukunft wird sich die Lage beruhigen und es wird wieder ein normales Leben möglich sein."

Das Personal

Es sieht bisher nicht danach aus, dass der VfB Eichstätt im Winter einige Spieler verlieren wird. Definitiv verlassen wird nur Arjon Kryeziu den Verein. Der 21-Jährige spielte aber zuletzt ohnehin keine Rolle mehr. Dass Markus Mattes gerne den einen oder anderen Neuzugang begrüßen würde, daraus macht er kein Geheimnis: "Unser Kader ist extrem klein, also würden wir gerne was machen. Das gestaltet sich aber nun noch schwieriger."

Der Winterfahrplan

Im Moment sind die Eichstätter wie ihre Kollegen in der Regionalliga Bayern auch zum Nichtstun verdammt. Dass der BFV mit dem 6. Februar ein Datum zum Start nach der Winterpause herausgegeben hat, hat Markus Mattes mit Wohlwollen registriert. "Sofern es möglich sein sollte, werden wir dann am 13. Januar in die Wintervorbereitung starten", gibt der Coach bekannt. Schon vorher würde er im Optimalfall seine Schützlinge gerne zu - bei den Kickern immer mäßig beliebten - Laufeinheiten bitten, um dann nach zwei Monaten Pause an der Grundlagenausdauer zu arbeiten.

Aufrufe: 026.11.2020, 16:30 Uhr
Mathias WillmerdingerAutor