2024-05-17T14:19:24.476Z

Ligabericht
Die Torschützen Mathias Jäckel und Maik Lorenz im direkten Duell. Foto: Bock
Die Torschützen Mathias Jäckel und Maik Lorenz im direkten Duell. Foto: Bock

Döbern verzichtet auf den Landesliga-Aufstieg

MIT GALERIE: Landesklasse-Spitzenreiter verpasst gegen den VfB Cottbus die vorzeitige Meisterschaft

Der SV Döbern hat am Samstag bei der Niederlage gegen den VfB Cottbus die vorzeitige Meisterschaft in der Landesklasse Süd verpasst. Gleichzeitig bestätigte aber der Spitzenreiter auch, dass er trotz nach wie großen Chancen auf den Titelgewinn nicht in die Landesliga aufsteigen wird.

SV Döbern - VfB Cottbus 97 1:2
Mit einem Sieg gegen den VfB Cottbus hätte der SV Döbern am Samstag schon das enge Meisterschaftsrennen in der Landesklasse Süd für sich entscheiden können: Bei 6 Punkten Vorsprung und dem um 27 Tore besseren Torverhältnis gegenüber dem direkten Verfolger Kolkwitzer SV wäre dem Tabellenführer der Titel nur noch theoretisch zu nehmen gewesen. Doch der VfB hatte etwas gegen eine vorzeitige Feier. Dazu bestätigte Döberns Trainer Peter Prohaska nach dem Spiel gegenüber FuPa Brandenburg, dass der Verein auch bei der Meisterschaft nicht in die Landesliga aufsteigen wird. "Wir haben nicht für die Landesliga gemeldet. Man muss sich nichts vormachen: Das übersteht man mit unserem Kader nicht. Wir hatten die ganze Serie Glück mit Verletzten, von daher sah es auch so gut aus. Wir haben aber nur einen dünnen Kader und deswegen wäre der Aufstieg unrealistisch", so Prohaska.

Diese Nachricht erklärt womöglich auch ein bißchen den schwachen Auftritt seines Teams am Samstag vor den 110 Zuschauern in Döbern. Der Spitzenreiter tat sich von Beginn an sehr schwer, das Spiel strukturiert aufzubauen. Zumeist setzten die SV-Offensivkräfte auf Einzelaktionen, die ein ums andere Mal von der VfB-Abwehr geklärt werden konnten. Wenn miteinander gespielt wurde, wurde es gleich gefährlich, wie bei der Führung in der 19. Minute. Eddie Grabowski spielte einen tiefen Pass in den Rücken der Cottbuser Abwehr. Mathias Jäckel startete durch, überlief den eigentlich im Feld spielenden Gästekeeper Nico Kruse und traf aus spitzem Winkel zum 1:0 und gleichzeitig 100. Saisontreffer für die Hausherren.

Das Tor gab den Gastgebern aber keine zusätzliche Sicherheit. Beide Teams boten vor allem in der ersten Hälfte typischen Sommerfussball auf schwachem Niveau. Cottbus stand tief und ließ die Döberner kommen, die aber kein Tempo oder Ideen in die eigenen Aktionen bekamen.

Aus der Pause kam der Spitzenreiter etwas schwungvoller. Der SV kam jetzt öfter bis zur gegnerischen Grundlinie. Allerdings fanden die Ablagen meistens keinen Abnehmer im Zentrum oder die Querpässe waren zu unpräzise. Dafür schlugen die Gäste auf der Gegenseite in der 56. Minute eiskalt per Standard zu. Jordan Schöngarth zirkelte einen 22-Meter-Freistoß aus zentraler Position an der Mauer vorbei ins Torwarteck zum 1:1-Ausgleich. In der Folge ging die Cottbuser Taktik voll auf: Döbern machte mit abnehmender Spieldauer hinten immer mehr auf, wodurch sich für die Gäste Räume für Konter boten. Einen davon nutzte Maik Lorenz in der 85. Minute zur Entscheidung. Der kurz vorher eingewechselte A-Junioren-Spieler Muhamed Anter hatte in seiner ersten Männerpartie schon alleine durch die dicke Chance zur Führung, scheiterte aber im Eins-gegen-eins an Döberns Schlussmann Daniel Czerwinski. Doch der Angreifer sicherte sich den zweiten Ball und flankte perfekt auf Lorenz, der gegen die Laufrichtung des Keepers ins lange Eck zum Sieg einköpfte.

Damit ist die Meisterfrage in der Landesklasse erstmal vertagt. VfB-Coach Alexander Pohland: "Es ist erstaunlich, dass sich unser Torwart direkt vor dem Spiel verletzt und wir einen Feldspieler reinstellen müssen und wir mit einem A-Junioren-Spieler, der gleich in seiner ersten Männerpartie ein Tor vorbereitet hat, hier etwas gewinnen. Die Taktik ist aufgegangen. Wir wollten ganz tief stehen, das ist am Ende aufgegangen über die Konter. Wir haben den Spitzenreiter nochmal schön geärgert, aber sie werden trotzdem Meister werden und wir wünschen ihnen alles Gute. Es war aber schön, dass sie nicht heute feiern konnten."

Peter Prohaska sah dagegen wenig Gutes bei seiner Mannschaft: "Es sah danach aus, dass die Beine schwer waren. Wir haben völlig verdient verloren. Wir hatten keine richtige Torchance mehr. Der VfB hat es besser gemacht und es hinten heraus auch verdient gewonnen, weil sie es viel mehr wollten. Das war eine ganz schwache Leistung von uns, die schwächste Leistung seit langer Zeit."

Schiedsrichter: Willi Tarnow (Lübben) - Zuschauer: 110
Tore: 1:0 Mathias Jäckel (19.), 1:1 Jordan Schöngarth (56.), 1:2 Maik Lorenz (85.)
Platzverweise: Gelb-Rot gegen Maik Lorenz (90./VfB Cottbus 97)

Aufrufe: 01.6.2019, 20:37 Uhr
Sven BockAutor