2024-05-10T08:19:16.237Z

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Adriano Spoth (rechts) und der FC Endingen siegten erneut. | Archivfoto: Patrick Seeger
Adriano Spoth (rechts) und der FC Endingen siegten erneut. | Archivfoto: Patrick Seeger

SV Endingen müht sich in Überzahl gegen Denzlingen

FV Lörrach-Brombach verliert nach Führung deutlich +++ Auggen trotzt dem Freiburger FC einen Zähler ab

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Mit einem knappen, aber nicht unverdienten 1:0-Heimsieg konnten sich die Kaiserstühler für die Demütigung durch den FC Denzlingen zum Saisonauftakt (0:6) ohne Glanz revanchieren. „Es war ein dreckiger Sieg, aber hinterher interessiert’s ohnehin keiner mehr“, kommentierte SVE-Torhüter Björn Oswald die Partie nach Spielende. Die Gastgeber bleiben damit in der Erfolgsspur mit 16 Punkten aus den letzten sechs Spielen.
SV Endingen - FC Denzlingen 1:0

Nach vorsichtigem Beginn kamen die Gastgeber besser in die Partie. Die erste gute Möglichkeit hatte jedoch der FCD: Im Anschluss an einen abgewehrten Eckball, konterten die Gäste blitzschnell, doch beim Torabschluss verfehlte Erdem Bayram weit das Ziel (10.). „Wir machen halt die Dinger einfach nicht rein“, sieht der Denzlinger Trainer Horst Bühler aktuell das größte Problem in der Chancenverwertung.
Die erste gute Chance für die Endinger hatte Adriano Spoth, dessen Torschuss im letzten Moment noch abgeblockt wurde (18.). Doch schon beim nächsten Angriff zappelte die Kugel im Netz: SVE-Kapitän Jonas Pies hatte aus 18 Meter abgezogen, dessen satten Flachschuss wehrte FCD-Keeper Gabriel Topka genau vor die Füße des völlig freistehenden Leandro Einecker ab. Und dieser vollendete mühelos zum Tor des Tages (20.).

Danach waren die Gastgeber deutlich besser im Spiel. So verpasste Pies eine Hereingabe von Florian Metzinger nur ganz knapp (27.). Dann parierte Topka ein Gewaltschuss von Erlwin Barbullushi glänzend (37.). Kurz darauf sah der Denzlinger Mittelfeldspieler Frederick Karman die Ampelkarte nach wiederholtem Foulspiel (39.).

Doch genau dieses Überzahlspiel konnten die Blau-Weißen im zweiten Spielabschnitt nicht zu ihrem Vorteil nutzen. Die Aktionen waren zu umständlich angelegt und paarten sich mit zahlreichen Abspielfehlern. Gleichzeitig kämpften und wehrten sich die Gäste in Unterzahl gegen die drohende Niederlage. Aber im Schlussdrittel fehlte ihnen die notwendige Durchschlagskraft, um das Endinger Tor ernsthaft zu gefährden. Nur eine richtig gute Chance eröffnete sich Benjamin Mandzo, aber der verzog beim Torabschluss. Die Vorentscheidung hatte Einecker auf dem Fuß – oder in der Nachspielzeit der eingewechselte Dominic Klein.
Schon ein wenig sauer auf seine Schützlinge war SVE-Coach Beni Pfahler: „Für mich völlig unverständlich diese unkonzentrierte Spielweise in Überzahl, nach einer guten ersten Halbzeit.“ (khü)

Endingen: Oswald, Hüglin, Malenica (64. Buderer), Metzinger, Spoth (76. Klein), Einecker (76. Klüber), Junker, Pies (85. Retzbach), Barbullushi, Weik, Queslati.

Denzlingen: Topka, Koberitz (78. Dichtel), Miceli (78. Lettgen), Bayram (59. Fiand), Lengner, Torres, Karman, Vrazalica, Dettmar, Cope, Mandzo (78. Aldemir).

Tore: 1:0 Einecker (20.). Schiedsrichter: Renner (Meßkirch). Zuschauer: 160. Gelb-Rote Karte: Karman (39./FCD).


FSV Rot-Weiß Stegen - SV 08 Kuppenheim 2:3

Der SV Kuppenheim bestätigte seine starke Form nach dem Sieg gegen den Freiburger FC und hat sich mit mittlerweile fünf Siegen in Folge im oberen Tabellendrittel eingenistet. Rot-Weiß Stegen gab auch bei einem 0:3-Rückstand nicht auf, zeigte im Abstiegskampf viel Herz, kam aber erst in der Nachspielzeit zum Anschlusstreffer. Ein Stegener Ballverlust ermöglichte dem SVK durch einen Konter den Führungstreffer (22.). Pfosten und Latte verhinderten vor der Halbzeit einen höheren Rückstand für die Gastgeber. Nach dem Seitenwechsel wurden die Gäste für ihren Offensivdrang belohnt: Andreas Weisgerber erzielte mit einem herrlichen Seitfallzieher Marke Tor des Monats das 2:0 (52.). Martin Fischer vergab die große Chance zum 1:2, als er nach Foul an Paul Krusenotto vom Elfmeterpunkt SVK-Keeper Fabian Hegele nicht überwinden konnte. Fast im direkten Gegenzug erhöhte der eingewechselte Sami Saddedine mit seinem ersten Ballkontakt auf 3:0. Zwei Minuten später gelang Timon Mai nach schönem Zusammenspiel mit Marcel Kürner das 1:3. Stegen blieb weiter mutig und konnte sich Chancen erarbeiten. Eine davon konnte Marcel Kürner jedoch erst kurz vor dem Abpfiff zum 2:3 nutzen. (vqel)

Stegen: Rammo, Scholpp, Beck (84. Dreher), Khan, Wiese, Fischer (76. Hogenmüller), Skorski (68. Mai), Marcel Kürner, Krusenotto, Knobelspies (62. Hermann), Yannik Rohrer.

Tore: 0:1 Götz (22.), 0:2 Weisgerber (52.), 0:3 Saddedine (73.), 1:3 Mai (75.), 2:3 Marcel Kürner (90.+2). Schiedsrichter: Pacher (Brigachtal). Zuschauer: 80. Bes.: Fischer (Stegen) scheitert mit Foulelfmeter an Hegele (72.).


FV Lörrach-Brombach - Kehler FV 07 1:4

Es war eine Niederlage, die Eindruck hinterließ. Bleiern lag sie auf dem Gemüt. Die Tornetze waren versorgt, die meisten Zuschauer hatten das Grütt verlassen, da saß Witali Semenschuk noch immer auf dem Rasen und schien Grashalme zu zählen. Den 26-Jährigen haut so schnell nichts um, der bullige Stürmer des FV Lörrach-Brombach kann es in der Regel mit drei Abwehrspielern aufnehmen. Die Knie angewinkelt, starrte er minutenlang vor sich hin, und hätte ihn die Frau Mama in diesem Moment beobachtet, hätte sie angesichts der Temperaturen vermutlich gerufen: „Junge, du holst dir noch einen Schnupfen.“ Semenschuk war nicht zu trösten, 1:4 nach 1:0-Führung im Verbandsligaduell mit dem Kehler FV war schwere Kost, auch als Patrice Glaser die Hand ausstreckte, ließ er sich nicht zum Aufstehen bewegen.

„Das schmerzt“, beschrieb Trainer Enzo Minardi seine Gefühlslage nach bitteren 93 Minuten, die in der zweiten Halbzeit einen fragilen FVLB zeigten. Vier Gegentore kassierte der Club zuhause zuletzt gegen den FC Schönau (2:4) im Oktober 2015, das war noch in der Landesliga. Dass es gegen erstarkte und gut strukturiert aufspielende Kehler eine Niederlage war, die zu verhindern war, machte sie immerhin bedingt erträglich. „Wir haben eine ganz tolle Partie gespielt“, sah Minardi keine grundsätzlichen Mängel, klammerte in dieser Kurz-Betrachtung allerdings die letzten 30 Minuten aus, als die defensiv aus den Fugen geratenen Gastgeber einen erheblichen Beitrag zu vier Gegentoren in 20 Minuten leisteten. „Nach dem Ausgleich haben wir die Flügel hängenlassen, waren unkonzentriert und haben keine gute Körpersprache gezeigt“, befand Minardi.

Nach der Halbzeit-Führung brachte ein leicht flatternder Distanzschuss das 1:1 (64.), wobei FVLB-Torwart Dominik Lüchinger auf dem falschen Fuß erwischt wurde –, es war die Zäsur in diesem Spiel, das die Gäste in den ersten 20 Minuten bestimmt hatten. „Danach hatten wir bis zum 1:1 die Kontrolle“, sagte Minardi, doch mit dem Ausgleich kamen Unordnung und Nervosität. Nach einem Ballverlust fehlte die Absicherung, David Assenmacher konnte einschieben (69.), und als Minardi nochmal Risiko ging, Lukas Münch für Ben Nickel brachte, sorgten die Lörracher im Grunde selbst für das 1:3: Kevin Meier vertändelte, Yannick Böhler passte zu Arno Leisinger, und der traf direkt am Sechzehner den Ball nicht – Kehls Elyes Bounatouf bedankte sich (77.). Beim 1:4 (83.) ließ sich David Pinke am Strafraum überspielen, und auch der Rest griff nicht ein. Dass Buba Ceesay (61.) kurz vor dem Kehler 1:1 nach „glänzendem Pass“ (Minardi) von Glaser den Pfosten traf, lässt den Schluss zu, dass eine völlig andere Spielentwicklung möglich war. „Doch die Kehler haben unsere Schwächen eiskalt ausgenutzt“, sagte Minardi. (uwo)

FVLB: Lüchinger; Böhler, Meier, Leisinger (81. Gianfranco Disanto), Pinke; Nickel (76. Münch), Colley; Ceesay, Glaser, Briegel; Semenschuk. Tore: 1:0 Colley (43.), 1:1 Göser (64.), 1:2 Assenmacher (69.), 1:3 Bounatouf (77), 1:4 Sax (84.). Schiedsrichter: Michaelis (Freiburg). Zuschauer: 200.


1. SV Mörsch - FC Radolfzell 4:2

Tore: 1:0 Christof Leiss (21.), 2:0 Christof Leiss (45.), 3:0 Leon Preine (67.), 3:1 Robin Niedhardt (70.), 3:2 Tobias Krüger (82.), 4:2 Christof Leiss (90.)

TuS Oppenau - SC Pfullendorf 0:3
Tore: 0:1 Alessandro Sautter (10.), 0:2 Mustafa Akgün (47.), 0:3 Lukas Stützle (83.)

FC Auggen - Freiburger FC 3:3

Im sechsten Anlauf haben es die Auggener geschafft. Mit dem Remis gelang den „Kickern aus dem kleinen gallischen Dorf im Markgräflerland“, wie ihr sportlicher Leiter Björn Giesel sie scherzhaft nennt, der erste Punktgewinn gegen den Freiburger FC seit dem Aufstieg in die höchste südbadische Spielklasse.

Aufgrund seiner geringen Maße ist der Kunstrasenplatz im Auggener Lettenpark prädestiniert für eine abwechslungs- und temporeiche Begegnung mit vielen Torraumszenen. Denn fast jeder Steilpass und nahezu jeder Abschlag landen fast automatisch in unmittelbarer Nähe des gegenüberliegenden Strafraums.

Entsprechend früh nahm die Partie zwischen dem Drittplatzierten und dem Spitzenreiter Fahrt auf. Dem FCA gelang mit der ersten Aktion im Strafraum der Führungstreffer. FFC-Schlussmann Niklas Schindler konnte den Ball nach einem Schuss von Muhammed Aslan nur nach vorne abwehren, wo Nils Mayer im Nachschuss erfolgreich war (7.).

Die Freiburger nahmen es gelassen, spielten ruhig und abgeklärt weiter. Nur zwei Minuten später traf Regisseur Mike Enderle den linken Außenpfosten. Er war es auch, der in der Schlussphase einer kurzweiligen ersten Halbzeit einen von FCA-Kapitän Steffen Reinecker an Nicolas Garcia Stein verschuldeten Freistoß auf seine ihm eigene Art im gegnerischen Tor versenkte, unhaltbar für den verdutzten Keeper Elias Kiefl (39.). Kurz darauf landete der Ball nach einem Linksschuss von Kevin Bernauer auf der Latte. Eine Minute später schaltete FFC-Mannschaftsführer Fabian Sutter am schnellsten, erkämpfte sich nach einem zu kurz geratenen Abstoß aus dem Auggener Strafraum energisch den Ball und traf ins lange Eck zur Führung für die Freiburger (42.).

Der zweite Spielabschnitt begann mit einem Paukenschlag, dem Auggener Ausgleich. Bastian Bischoff traf per Elfmeter, den Fabian Amrhein an Matthias Dold verschuldet hatte. Für den als Torschützen gefeierten Routinier war die Partie nur eine Minute später beendet. Bereits gelb-verwarnt reklamierte er ein seiner Meinung nach nicht geahndetes Foul an ihm so heftig, dass der Unparteiische Jonas Brombacher die Ampelkarte zeigte.

Die Auggener Unterzahl war in der Folge jedoch nicht zu erkennen. Die Gastgeber boten eine kämpferisch tadellose Leistung. In Führung gingen aber wiederum die Freiburger. Nach einer Enderle-Ecke traf Goalgetter Marco Senftleber den Ball perfekt und jagte ihn aus kurzer Distanz volley zum 3:2 für den FFC ins Tor.

Doch dies war in der sehenswerten Partie noch nicht der Schlusspunkt. Den setzten in der 89. Minute die Auggener durch Matthias Dold, der eine Freistoßvorlage von Jonathan Ehret per Kopf zum 3:3-Endstand verwandelte. Dabei blieb es, denn Marko Radovanovic brachte den Ball kurz vor dem Abpfiff freistehend nicht an FCA-Keeper Kiefl vorbei.

Der Auggener Trainer Marco Schneider war voll des Lobes über seine Mannschaft: „In der zweiten Halbzeit hat sie das Herz in beide Hände genommen, ich bin stolz auf sie.“ Auch FFC-Chefcoach Ralf Eckert war letztlich zufrieden: „Wir haben gegen einen guten Gegner ein gutes Spiel gemacht. Mit 60 Minuten bin ich einverstanden.“

Auggen: Kiefl, Strazinski, Cifdalöz (75. Saur), Anlicker (87. Held), Ehret, Bischoff, Mayer, Reinecker, Willmann (75. Wettengel), Dold (94. Hein), Aslan.

Freiburg: Schindler, Sutter (51. Metzinger), Enderle, Garcia Stein, Bernauer, Elias Reinhardt, Marco Senftleber (86. Radovanovic), Novakovic (77. Kevin Senftleber), Martinelli (77. Wettlin).

Tore: 1:0 Mayer (7.), 1:1 Enderle (39.), 1:2 Sutter (42.), 2:2 Bischoff (52./Foulelfmeter), 2:3 Marco Senftleber (64.), 3:3 Dold (89.). Schiedsrichter: J. Brombacher (Kandern). Zuschauer: 750. Gelb-Rot: Bischoff (53.).

1. FC Rielasingen-Arlen - FC Waldkirch 4:2

Es war ein hartes Stück Arbeit für den Tabellenzweiten. In einem guten und spannenden Spiel leisteten die Gäste enormen Widerstand und hatten bis in die Schlussminuten die Chance auf einen Punktgewinn. In der 10. Minute die frühe Führung für die Hegauer: Silvio Battaglia musste ein Zuspiel von Nico Kunze nur noch einschieben. Die Gäste, die mit dem sogenannten „letzten Aufgebot“ angetreten waren, ließen sich jedoch nicht entmutigen. Der ewige Unruheherd Sandro Rautenberg bereitete den schnellen Ausgleich von Stephan Disch vor (13.). Nach 37 Minuten die erneute Führung für Rielasingen, als Kunze nach einem Steilpass von Nedzad Plavci platziert aus 16 Metern abschloss. Nach dem Seitenwechsel ließen die Gastgeber gute Abschlusschancen liegen, ehe Waldkirch wieder der Ausgleich gelang: Kristian Disch traf per Elfmeter nach Foul an Rautenberg. In der Schlussphase nahm der Rielasinger Druck zu, in der 86. Minute war es soweit: Christoph Matt war mit einem leicht abgefälschten Schuss erfolgreich. In der 89. Minute machte Silvio Battaglia mit dem 4:2 den Sack zu. FCW-Trainer Daniel Kreisl sprach von einem ordentlichen Spiel seiner Mannschaft. Am Ende hoffte man, sich mit dem 2:2 durchzumogeln, doch der Druck wurde dann doch zu groß. So könne man sich für die engagierte Leistung nichts kaufen. (ted)

Waldkirch: Lindl, Zengerle, Tischer, K. Disch, S. Disch (73. Belke), Rieger, Pepe, Ernst, Schultis, Matt, Rautenberg.

Tore: 1:0 Battaglia (10.), 1:1 Stephan Disch (13.), 2:1 Kunze (37.) 2:2 Kristian Disch (58./FE), 3:2 Matt (86.) 4:2 Battaglia (89.).

Schiedsrichter: Nico Gallus (Freiburg). ZR: 450.

Aufrufe: 018.11.2018, 20:50 Uhr
Badische ZeitungAutor