2024-05-02T16:12:49.858Z

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Andreas Beck (rotes Trikot) und der FSV RW Stegen durften sich über drei überraschende Punkte freuen. | Foto: Patrick Seeger
Andreas Beck (rotes Trikot) und der FSV RW Stegen durften sich über drei überraschende Punkte freuen. | Foto: Patrick Seeger

Stegen gelingt mit dem Sieg in Offenburg ein Paukenschlag

Denzlingen unterliegt im Derby in letzter Minute +++ SC Lahr verspielt Zwei-Tore-Führung +++ Meisterliche Vorstellung des Freiburger FC

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Im zehnten Pflichtspiel riss die Erfolgsserie des Offenburger FV unter Trainer Florian Kneuker. Ausgerechnet der Aufsteiger aus dem Dreisamtal sorgte im Karl-Heitz-Stadion für die erste Saisonniederlage der Gastgeber. Doch das Team von Trainer Stefan Schwär war an diesem Tag einfach die bessere Mannschaft. Eine starke Leistung zeigte der Freiburger FC in Kehl.

FC Radolfzell - SV 08 Kuppenheim 1:0

Der FC Radolfzell bleibt im Verfolgerfeld. Gegen Kuppenheim genügte den Gastgebern ein früher Treffer von Alexander Stricker zum knappen aber verdienten Heimerfolg.

Tor: 1:0 Alexander Stricker (5.)
Platzverweise: Gelb-Rot gegen Minou Tsimba-Eggers (90./FC Radolfzell), Gelb-Rot gegen Denis Kolasinac (90./SV 08 Kuppenheim)
Schiedsrichter: Nico Gallus (Nordrach) - Zuschauer: 155

1. SV Mörsch - SC Lahr 2:2

Haushoch überlegen, eine 2:0-Führung im Rücken und eine Vielzahl guter Möglichkeiten – dennoch musste sich der SC Lahr mit einem Remis begnügen. In der 93. Minute traf der Gastgeber zum mehr als glücklichen Remis. Nach der Führung durch Ümit Sen hatten die Ortenauer weitere Gelegenheiten. Dennis Häußermann, Yannic Prieto und Ümit Sen hatten glasklare Chancen gegen einen überforderten Gastgeber. In Hälfte zwei ging es so weiter. Das Liegenlassen bester Möglichkeiten schien sich nicht zu rächen. Denn bereits eine Minute nachdem Prieto keine Fortüne hatte, umkurvte er locker den SVM-Keeper zum 0:2. Die Messe schien gelesen. Denn die Elf aus der Region Karlsruhe brachte auch in der Folge die Gäste-Defensive kaum in Verlegenheit. Einzig ein Schuss von Dominic Leiss verströmte so etwas wie Gefahr. In der 69. Minute kam Mörsch jedoch zum Anschlusstreffer nachdem Referee Dario Litterst nach einer Berührung im Strafraum auf den Punkt zeigte. Aber auch in der Folgezeit waren die Angriffe des SCL, der den Gegner dominierte, weitaus gefährlicher. Erst in den letzten Minuten der regulären Spielzeit kam Mörsch durch Forcher und Mohr zu Chancen. (voko)
Tore: 0:1 Sen (6.), 0:2 Prieto (66.) 1:2 Leiss (69.), 2:2 Leiss (90. +3.). Schiedsrichter: Litterst (Rielasingen). Zuschauer: 220.

Kehler FV 07 - Freiburger FC 2:6

Nachdem Schiedsrichter Felix Ehing die Partie nach exakt eineinhalb Stunden abgepfiffen hatte, sanken die Akteure des Freiburger FC erschöpft, aber überglücklich auf den Rasen des Kehler Rheinstadions, unter lautem Applaus ihrer Anhänger. Sie hatten zumindest eine Stunde lang ein meisterliche Vorstellung des FFC gesehen, eine überaus einseitige Partie, in der die vor dieser Runde hochgehandelten Ortenauer zu Statisten degradiert wurden. Kehl war mit diesem Resultat am Ende sogar noch gut bedient. Nur kurz keimte im Lager des KFV Hoffnung auf, doch kurz nachdem dieser die Freiburger Führung egalisiert hatte, sorgte Mike Enderle mit einem sehenswerten Heber aus gut 30 Metern für das 2:1. Neben Regisseur Enderle zeigte auch Marco Senftleber, der dreifache Torschütze, eine herausragende Partie. Allerdings profitierte er bei seinen Treffern auch von guten Pässen seiner Mitspieler. Dass die Tabellenführung wegen der nicht unbedingt zu erwartenden Heimniederlage des Offenburger FV gegen Stegen um drei Punkte auf nunmehr vier ausgebaut werden konnte, war aus Freiburger Sicht ein weiterer erfreulicher Aspekt des zehnten Spieltags. Karim Matmour, der frühere SC-Profi und jetzige Kehler Trainer, mochte sich nicht groß zum Spiel äußern, ließ sich lediglich einen Satz entlocken: „Das hat ja jeder gesehen.“ FFC-Chefcoach Ralf Eckert blieb nach der Gala seines Teams betont bescheiden: „Lasst und weiter arbeiten und nicht nach der Meisterschaft fragen.“(ak)

Tore: 0:1 Dreher (21.), 1:1 Sax (27.), 1:2 Enderle (31.), 1:3 Martinelli (34.), 1:4, 1:5, 1:6 alle Marco Senftleber (38., 54., 62.), 2:6 Göser (67.). Schiedsrichter: Ehing (Engen). ZR: 400.

Offenburger FV - FSV Rot-Weiß Stegen 0:2

Stegen trat kompakt auf, ging bissig und aggressiv in die Zweikämpfe und stellte die Räume geschickt zu. Der OFV hatte zwar mehr Ballbesitz, fand jedoch nur selten seinen gewohnten Rhythmus. Offensichtlich steckte das Pokal-Achtelfinale am vergangenen Mittwoch beim Oberligisten FC 08 Villingen (1:6) den Gastgebern noch in den Knochen. Das Passspiel war unpräzise, das Pressing wurde vermisst, die Laufwege stimmten nicht und die Mittelfeldakteure waren im Spielaufbau streckenweise überfordert. Zwar bot sich Offenburg in der achten Minute nach einer Flanke von Samuel Geiler die Chance zur Führung, als Schlussmann Rafael Rammo die Hereingabe unterlief, doch nur drei Minuten später klingelte es auf der anderen Seite: Martin Fischer überwand aus 25 Metern Torwart Florian Streif mit einem durchaus haltbaren Distanzschuss (11.). Die frühe Führung spielte den Gästen in die Karten, die nun aus einer noch stabiler agierenden Abwehr schnelle Angriffe einleiteten. Yannik Rohrer (22.) und Fischer (26.) hätten bereits treffen können, ehe das vorentscheidende 2:0 fiel: Yannik Rohrer bediente von rechts mustergültig Paul Krusenotto, der das Leder volley in die Maschen jagte (41.). In der zweiten Halbzeit versuchte der OFV druckvoll nach vorne zu spielen, tat sich aber sehr schwer gegen den nun tiefstehenden Gegnern. Für Stefan Schwär war der zweite Saisonsieg, der erste in der Fremde, überaus verdient: „Meine Mannschaft hat spielerische Lösungen gesucht und den Mut bewiesen, der uns in den letzten Spielen gefehlt hat.“ jn

Tore: 0:1 Fischer (11.), 0:2 Krusenotto (41.). Schiedsrichter: Zielbauer (Steinmauern). Zuschauer: 246.

SC Pfullendorf - FC Auggen 3:0

Nach drei Heimniederlagen in Folge gewann Pfullendorf wieder im Tiefental. Ein Doppelschlag nach der Pause brachte die Elf von Trainer Marco Konrad auf die Siegerstraße. Der SCP präsentierte sich stark formverbessert und bissig gegenüber dem schwachen Auftritt in Kuppenheim. Der Appell des Vereinsvorsitzenden Jobst Florus fruchtete offensichtlich. Die Auggener, die auf ihren verletzten Torjäger Bastian Bischoff verzichten mussten, wurden ihre Tabellenplatzierung (drei) nie gerecht. In einem flotten Spiel ließen beide Teams vor der Pause gute Gelgenheiten aus. Dann sorgte ein Gastgeschenk für die Pfullendorfer Führung: Nach einem Sautter-Freistoß ließ Auggens Torhüter Elias Kiefl den Ball aus seinen Händen flutschen, Amadou Marena staubte zum 1:0 ab (49.). Direkt im Anschluss erhöhte Mustafa Akgün auf 2:0. Die Gäste machten nun Druck, kassierten jedoch nach einem Konter das 0:3. „Wir haben uns selbst geschlagen“, sagte FCA-Trainer Marco Schneider. „ Solche Fehler dürfen in der Verbandsliga nicht passieren.

Tore: 1:0 Marena (49.), 2:0 Akgün (52.), 3:0 Stark (88.). Schiedsrichter: Matosevic (Schwenningen) Zuschauer: 240.


FC Denzlingen - FC Waldkirch 2:3

Es war die letzte Aktion einer bemerkenswerten zweiten Spielhälfte: Sandro Rautenberg beendete seine persönliche Torflaute in der Nachspielzeit mit einem Schuss ins Glück. Zuvor spielerisch überlegene Denzlinger waren geschlagen. (Ausführlicheres: siehe Extrabericht)

Tore: 0:1 Frassica (31.), 0:2 Baumer (58.), 1:2 Torres (63.), 2:2 Torres (78./HE), 2:3 Rautenberg (93.). Gelb-Rot: Disch (83./ Waldkirch).Schiedsrichter: Ramon Leisinger (Olten); Zuschauer: 240.

TuS Oppenau - 1. FC Rielasingen-Arlen 0:5

Vierter Ligasieg in Folge für das Team vom Bodensee. Ohne größere Probleme setzten die Gäste ihre Serie fort und schlossen in der Tabelle weiter auf.

Tore: 0:1 Silvio Battaglia (27), 0:2 Christoph Matt (30.), 0:3 Nedzad Plavci (39.), 0:4 Silvio Battaglia (47.), 0:5 Christoph Matt (63.).

Schiedsrichter: Vincent Becker

FV Lörrach-Brombach - SV Endingen 3:0

Der FV Lörrach-Brombach hat seine Negativserie in der Verbandsliga beendet: Nach fünf sieglosen Spielen bezwang der FVLB den SV Endingen mit 3:0. In dem richtungsweisenden Heimspiel gegen den Tabellenvierzehnten hatte die Mannschaft die Worte ihres Trainers beherzigt.Das Vertrauen in seine Mannschaft war bei Enzo Minardi nicht erschüttert. Die jüngsten Resultate hatte der FVLB-Trainer als Ergebnis- und nicht als Leistungskrise interpretiert. Doch birgt die Ergebniskrise die Gefahr, sich in den Köpfen der Spieler zu verfestigen, nachhaltig am eigenen Selbstvertrauen zu kratzen – bis infolgedessen schließlich auch die Leistung in den Keller geht.

Die Lösung, dem Teufelskreis möglichst rasch zu entschwinden, hatte Minardi bereits parat. „Es klingt banal: Aber wir müssen es schaffen, wieder öfter in Führung zu gehen“, hatte der FVLB-Coach vor dem Spiel gegen Endingen im BZ-Interview gesagt. Worte, die offenbar auch seine Mannschaft erreicht hatten. Nach neun Minuten fand der Eckball von Gianfranco Disanto den freien Arno Leisinger, und der vollendete per Kopf zum 1:0. Die frühe Führung „hilft dir in deiner Überzeugung, in deinem Spiel“, betonte Minardi, dessen Team sich eines weiteren, wichtigen Instruments bediente, um der Krise zu entkommen: Kampf und Leidenschaft.

„Körpersprache und Zweikampfverhalten“ hatte Minardi vor dem Anpfiff angemahnt, seine Schützlinge zeigten beides in zufriedenstellender Form und steckten in einem zweikampfbetonten Duell nicht zurück. „Wir haben viele Chancen kreiert“, lobte Minardi das Lörracher Offensivspiel, obgleich seiner Elf „im letzten Drittel die Klarheit ein bisschen gefehlt hat“. Setzte Witali Semenschuk eine Hereingabe knapp am Tor vorbei (26.), machte es Lukas Münch zwei Minuten später besser: Eine Flanke von Mirco Böhler köpfte er zum 2:0 ins linke Eck.

Defensiv „hatten wir auch das Glück des Tüchtigen“, bekannte Minardi, allen voran mit Blick auf einen Endinger Pfostenschuss in der 32. Minute. In einigen Phasen der Partie waren die Lörracher etwas zu weit weg von ihren Gegenspielern, nicht aufmerksam genug. Wobei Minardi zu bedenken gab, dass es teilweise eben „auch gut vom Gegner gespielt“ gewesen sei.

Das Endinger Umschaltspiel „war stark, sie haben versucht, Fußball zu spielen und sind nur sehr schwer zu verteidigen“, so Minardi. Entsprechend verzeichneten die Gäste nach der Pause eine Reihe guter Chancen, doch hielt Lörrachs Torhüter Dominik Lüchinger seinen Kasten sauber. Die Entscheidung fiel eine Viertelstunde vor dem Ende: Endingens Schlussmann Björn Oswald wollte das Spiel schnell machen, seinen Abwurf fing jedoch Daniel Briegel ab. Der Lörracher zögerte nicht lange, zog aus 20 Metern ab. Seinen Schuss fälschte SVE-Verteidiger Yannick Lawson zu einer hohen Bogenlampe ab – und der Ball senkte sich in den verwaisten Gäste-Kasten.

Briegel wird es verschmerzen können, dass dieser Treffer als Eigentor von Lawson in die Statistik einging. Wichtiger war für, die Negativserie gestoppt zu haben – bei einer Niederlage hätte der FVLB in die Abstiegszone abrutschen können. So aber kletterte Lörrach auf Rang sieben, und blickt auf drei Spiele gegen Kellerkinder voraus, um die Kehrtwende zu manifestieren: bei RW Stegen (14.), beim 1. SV Mörsch (12.) und gegen den TuS Oppenau (16.).

Tor: 1:0 Leisinger(9.), 2:0 Münch (28.), 3:0 Lawson (75./Eigentor). Schiedsrichter: Langeneckert (Appenweier). Zuschauer: 250.

Aufrufe: 07.10.2018, 20:15 Uhr
Badische ZeitungAutor