2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Groß-Feldas Kapitän Maximilian Künstler (rechts) im Duell mit Reiskirchens Fahed Al Nasser.  	Archivfoto: Luca Raab
Groß-Feldas Kapitän Maximilian Künstler (rechts) im Duell mit Reiskirchens Fahed Al Nasser. Archivfoto: Luca Raab

Groß-Felda auf gutem Weg

KLA ALSFELD: +++ Kapitän Maximilian Künstler spürt seit Seims Amtsantritt „frischen Wind“ und deutliche „Konsolidierung“ bei den Grün-Weißen +++

Groß-Felda. Im Mittelfeld der Tabelle der Fußball-Kreisliga A Alsfeld verbringt derzeit der TV/VfR Groß-Felda die Lockdown-Unterbrechung. Trotz der widrigen Umstände bezüglich des Spielbetriebs: In sportlicher Hinsicht zieht TV/VfR-Kapitän Maximilian Künstler ein positives Fazit für seinen Klub, der sich in seiner nunmehr dritten A-Liga-Runde seit dem Aufstieg aus der B-Klasse befindet.

„Rein sportlich gesehen sind wir absolut im Soll. Der TV/VfR war in den letzten Jahren immer eine Mannschaft, die gerade so die Klasse gehalten hat. Uns geht es darum, dass wir eine sorgenfreie Saison spielen und hauptsächlich im Tabellenmittelfeld platziert sind. Alles andere ist ein schöner Zusatz“, unterstreicht der 31-Jährige, dass für die Grün-Weißen eine Platzierung weit weg von der Abstiegszone erst einmal als großer Erfolg zu werten ist. Künstler trägt seit Sommer 2018 bereit die Kapitänsbinde der Feldataler. Dem Verein gehört der Innenverteidiger derweil schon seit seiner Kindheit, genauer seit dem sechsten Lebensjahr an.

In seiner Bilanz bedauert Künstler den Umstand, dass man zwei der drei kassierten Niederlagen nur knapp zu quittieren hatte: „Bis auf das Spiel gegen Mücke, da haben wir verdient 0:2 verloren, waren wir nie schlechter als der Gegner. Aber das zählt im Fußball ja bekanntlich nichts. Im Großen und Ganzen sind wir aber zufrieden mit der Punkteausbeute.“

Die Punkteausbeute der Elf von Coach Benjamin Seim ist freilich noch höher zu bewerten, als es der Tabellenplatz ausdrückt: Groß-Felda benötigte für seine zwölf Zähler nämlich gerade einmal sieben Spieltage. Alle anderen Teams der A-Liga – auch die unmittelbaren Tabellennachbarn – haben bereits mindestens zehn Partien absolviert. Dieser Umstand rührt daher, dass sich der TV/VfR kurz vor der Corona-Pause mit mehreren Spielabsagen – aufgrund von Covid-19-Verdachtsfällen – konfrontiert sah. Das letzte Pflichtspiel der Feldataler fand bereits am 7. Oktober statt. Wäre es anders gelaufen, könnte die Seim-Truppe im Klassement vermutlich noch weiter oben stehen. Allerdings bedeutet dies im Umkehrschluss auch, dass kein Team bei dem (erhofften) Re-Start so viele Spiel nachholen muss wie die Grün-Weißen.

Grundsätzlich ist Maximilian Künstler vor allem mit der Defensivarbeit seiner Farben einverstanden: Diese ließen bis dato gerade einmal neun Gegentreffer zu. Vor allem im Vergleich zu vergangenen Spielzeiten habe man sich in dieser Hinsicht verbessern können, lobt der Kapitän, der seinem Team eine generelle Festigung seit dem A-Liga-Aufstieg attestiert: „Wir haben uns einen gewissen Respekt erarbeitet, denke ich.“

Verbesserungspotenzial sieht der Routinier dennoch – und zwar bei der Chancenverwertung. Aktuell bringt es der TV/VfR auf elf „Buden“ binnen der besagten sieben Pflichtspiele. „Das war bei uns schon immer ein Manko, dass wir Chancen teilweise leichtfertig haben liegenlassen. Da können wir noch einiges tun“, urteilt Künstler.

Als Kapitän fungiert ein Spieler freilich auch immer ein bisschen als Schaltstelle zwischen Mannschaft und Trainer. Mit seinem Coach Seim habe er, sagt Maximilian Künstler, schon seit Jahren ein sehr positives und „freundschaftliches Verhältnis“. Das passt also. Kein Wunder, dass Künstler mit der Arbeit des Trainers sehr zufrieden ist: „Der Benjamin hat einiges verändert und neuen Schwung reingebracht. Es hat sich gewaltig was getan.“ Seim steht seit der Saison 2018/19 an der Feldataler Seitenlinie beziehungsweise als Spielertrainer auch auf dem Platz.

Natürlich bleibt das TV/VfR-Team auch in den Zeiten des ruhenden Balles in Kontakt. Wenn auch aktuell vornehmlich über die mannschaftseigene WhatsApp-Gruppe. „Wir haben da zwei Gruppen. Eine ‚ernsthafte‘ für Organisatorisches und eine ‚Dumm-Geschwätz-Gruppe‘ – da geht momentan eigentlich wesentlich mehr als in der anderen Gruppe“, verrät Künstler augenzwinkernd.

Hinsichtlich der Restrunde, ob und wann immer diese auch stattfinden wird, erhofft sich der waschechte Groß-Feldaer ein Szenario, bei dem lediglich die Hinserie abgeschlossen wird. Aufgrund der bis dato erst wenigen Spiele, die der TV/VfR absolviert hat, wäre das Nachholen der gesamten Spielzeit nämlich zeitlich kaum zu stemmen – und in Relation doppelt belastend. „Ich hoffe, dass das fair zugeht“, so Künstler abschließend.

Aufrufe: 029.12.2020, 16:00 Uhr
Oberhessische ZeitungAutor