40 Tore erzielte Florian Graml in seinem letzten U19-Jahr. „Das hätten mehr sein müssen!“, fügt der 20-Jährige forsch hinzu, um sich für den „Ausbruch“ fast zu entschuldigen: „Wenn man mich kitzelt, gehe ich schon aus mir raus.“ Sonst aber gibt der Torjäger des SV Niederleierndorf ein eher ungewöhnliches Bild für einen Stürmer ab, der in der Kreisklasse Laaber mit aktuell 18 Treffern die Torschützenliste anführt. „Ich bin eigentlich nicht so richtig ehrgeizig und auch im Training nicht der Fleißigste“, gesteht der Langquaider.
„Bitte nicht zu viel über ihn reden, sonst schnappen ihn uns andere weg.“ Stefan Dykiert
Der Lehramtsstudent zählte im Fußballherbst 2017 zu den besten Goalgettern im Kelheimer Fußball. Sein Pendant in der Kreisklasse Kelheim heißt Hasan Ibric vom TSV Neustadt, der es auf 16 Stück brachte. Getoppt werden beide vom erst 19-jährigen Manuel Geiger vom TV Schierling aus der Kreisliga Landshut – der Großmußer liegt bei 21 Treffern. „Bitte nicht zu viel über ihn reden, sonst schnappen ihn uns andere weg“, sagt sein Coach Stefan Dykiert, weiß aber gleichzeitig: „Manuel ist unheimlich bodenständig. Der räumt nach dem Training auch die Hütchen oder Leibchen weg. Da habe ich keine Sorge.“
„Nur mit den Freistößen klappt’s noch nicht.“ Manuel Geiger
Manuel Geigers Wege nach Schierling waren nicht so weit. Der Youngster machte seine fußballerische Ausbildung beim SSV Jahn Regensburg, wo er bis in die U17-Bayernliga spielte. Als Azubi in einer Großkonditorei dachte er aber nicht an eine ausgeprägte Fußballlaufbahn. „Die erlernte Qualität sieht man in seiner Schusstechnik. Letztlich macht ihn eine Bündelung der Komponenten aus, die ein Stürmer braucht“, sagt sein Trainer Dykiert.
„Ohne Egoismus geht’s nicht. Du ziehst lieber ab, als noch mal quer zu legen.“ Florian Graml
Niederleierndorfs Florian Graml belagert gemeinsam mit Burim Shala (8 Tore) des Gegners Kasten. „Wir verstehen uns super“, sagt Graml, der einen Angreifer ohne Mitspieler sowieso aufgeschmissen sieht. „In Niederleierndorf haben wir Kicker, die extrem gute Vorlagen liefern.“ Er selbst steuere „Instinkt und Kaltschnäuzigkeit“ bei und verfüge trotz 1,94 Meter Körpergröße über eine gewisse Schnelligkeit. „Kopfballstärke zeichnet mit allerdings nicht aus.“
Der 20-Jährige wurde in der JFG Laaber Kickers groß („Ich spielte schon immer vorne“), mit besagten 40 Treffern im letzten Jugendjahr. Danach versuchte er sich beim TSV Langquaid in der Bezirksliga, wurde allerdings von einer langen Adduktorenverletzung gebremst. „Danach wollte ich ehrlich gesagt nicht mehr den Aufwand für eine Bezirksliga betreiben. Für mich soll Fußball vorrangig Spaß sein“, so Graml. Und den erreiche man am ehesten über eine „tolle Kameradschaft“ – und Erfolge. „Als Spitzenreiter wollen wir natürlich zurück in die Kreisliga. Ich hoffe, ich kann weiter mit Toren dazu beitragen, will aber auch mannschaftsdienlich mitarbeiten.“
„Ich brauche Pässe in die Schnittstelle, dann kann ich meine Schnelligkeit ausspielen.“ Hasan Ibric
Entscheidend sind für den 23-jährigen Ibric „Pässe in die Schnittstelle, dann kann ich meine Schnelligkeit ausspielen“. Durch seinen Job und als zweifacher Familienvater – sein jüngster Spross kam erst zur Welt – ist es für den Bosnier nicht einfach, rechtzeitig im Training zu sein. Wichtig für den Aufwand ist der „Wohlfühlfaktor“ im Verein, den etwa Manuel Geiger sehr heraus streicht.
Von der bisweilen diskutierten Abschaffung des klassischen Stürmers halten die Torjäger nichts. „Du wirst immer einen brauchen, der die Buden macht“, sagen sie. Trainer Dykiert fügt hinzu: „Man schaue nur, wo Klubs ohne klassische Neun stehen – siehe 1. FC Köln ohne Modeste.“
Top-Torjäger der A-Klassen ist Andreas Hinz vom TSV Offenstetten mit 23 Buden. Nur einen Treffer weniger hat Dominik Listl, ebenfalls Stürmer der A-Klasse Kelheim. Er geht im Winter von FC Teugn zu TSV Herrngiersdorf.
Acht Tore in einer Partie glückten Josef Kellerer (SG Siegenburg/ Train), der 22 Treffer in der A-Klasse Hallertau zählt. Der bedauernswerte Kontrahent beim 12:1-Sieg hieß SC Pfettrach.
Bester Keeper ist Timo Westermeier vom SV Kelheimwinzer aus der A-Klasse Kelheim mit nur zehn Gegentoren. Zur guten Bilanz trug auch sein Ersatzmann Philipp Kolar mit zwei Einsätzen bei.
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