Riedenburg feiert Kantersieg in Peising

„Es ist sehr schade, wir haben sehr gut angefangen, mit viel Druck. Dann kam ein blödes Gegentor und es war ein bisschen die Luft raus“, resümierte Nüßle. Doch richtig zufrieden war auch TV-Coach Andreas Schäffer nicht. „Am Anfang hat die Einstellung nicht gestimmt, da waren wir gleich 0:2 hinten. Aber dann sind wir wach geworden und haben eine gute Reaktion gezeigt. So ein gedrehtes Spiel ist gut für die Moral“, schmunzelte der Spielertrainer.

Sebastian Schmid spielt überragend

Die ersten zehn Minuten gehören ganz klar dem „Underdog“. Nach einer Ecke von Christoph Reichl steht der Coach selbst, Michael Nüßle, blank und köpft zur überraschenden Führung ein (5.). Und kurz darauf steht es sogar 2:0: Nach langem Pass von Dominik Stecher läuft Lukas Scheitler alleine auf den Keeper zu und schiebt locker ins linke untere Eck, TV-Goalie Roland Weigl ist chancenlos (8.). Doch Riedenburg ist überhaupt nicht geschockt: Nur drei Minuten später bekommt Alexander Maier auf der Gegenseite den Ball im Strafraum, fackelt nicht lange und haut den Ball ins linke obere Eck.

Dann stabilisieren sich beide Defensiven ein wenig. Kurz vor der ersten hitzebedingten Trinkpause ist Peising noch mal ganz nah am Tor: Ein Fernschuss aus 25 Metern von Stecher landet am Pfosten. Nach einer halben Stunde wechselt TV-Coach Andreas Schäffer schon – und das gleich doppelt. Es kommen mit Topstürmer Sebastian Schmid und Martin Bader zwei absolute Leistungsträger, die zu Beginn beide geschont wurden. „Die hatten sich eine Pause verdient, daher habe ich sie geschont. Das heißt nicht, dass ich den Gegner unterschätzt habe“, erklärt Schäffer. Mit den beiden läuft es schlagartig besser für die Riedenburger.

Noch nicht mal eine Minute im Spiel macht Schmid gleich den Ausgleich. Aus knapp 20 Metern packt er einen Hammer aus. SG-Torwart Andreas Reischl ist zwar noch dran, drin ist die Kugel aber trotzdem (33.). Drei Minuten später erzielt Schmid auch die Führung. Nach einem Gewühl im Strafraum vollendet er trocken links unten. Insgesamt sticht der Joker am Ende vier Mal – zum Bundesliga-Jokerrekord von Lewandowski fehlt nur ein Treffer. Mit neun Toren übernimmt er auch die Führung in der Torschützenliste der Kreisliga 2 Regensburg, vor Vereinskollege Alexander Maier mit acht.

Glaube an Klassenerhalt lebt

In Minute 40 stellt Schmid auf 4:2. Einen Freistoß verschießt er erst in die Mauer, erzielt dann aber mit dem Abpraller noch das Tor. Und es kommt noch dicker für die eigentlich sehr engagierte und gut mitspielende Heimelf. Kurz vor der Pause trifft Schmid noch mal: Per Volleyschuss jagt er den Ball ins kurze Eck (42.).

Die zweite Hälfte beginnt Peising wieder auf Augenhöhe. Erst trifft Stefan Schmid für die Gäste nur den Pfosten (51.), dann kann Florian Folger für Peising Torwart Weigl nicht überwinden. Folger – eigentlich im Abbacher Landesliga-Team, wo er aber verletzungsbedingt die letzten drei Partien nicht von Beginn an spielte – darf in der zweiten Mannschaft Spielpraxis sammeln. Merklich bringt er offensiv Schwung rein, hat viele gute Aktionen, bleibt aber bislang glücklos.

„Er war natürlich eine sehr gute Unterstützung für uns“, erzählt Nüßle. In der 65. Minute gelingt ihm endlich sein Tor: Nach schönem Solo knallt er die Kugel in den Kasten. Doch er macht die Partie nur kurz wieder spannend: Fünf Minuten später macht Maier mit einem Doppelpack den TV-Sieg klar. Den Endstand zum 8:3 besorgt Martin Bader (88.), der nach Pass von Schmid nur noch einschieben muss.

Riedenburg übernimmt damit Platz zwei. „Die Punktausbeute ist mehr als erhofft und wir sind sehr zufrieden, auch wenn die Niederlage gegen Dietfurt unnötig war“, sagt Schäffer, der mit seinem Team aber keine Aufstiegsambitionen hegt. Top fünf gibt er als Ziel aus. Die SG Peising/Bad Abbach II ist davon weit weg. Coach Nüßle traut seiner Truppe den Klassenerhalt aber noch zu: „Wir sind in der Liga konkurrenzfähig, die Chancen hatten wir heute auch. Bisher waren das in der Saison vor allem individuelle Abwehrfehler und auch Pech, was uns die Punkte gekostet hat“, findet er.