2024-05-02T16:12:49.858Z

Relegation
Mit zahlreichen Fans im Rücken wollen Markus Schmidt (vorne) und der TV Aiglsbach im Hinspiel vorlegen. F: Feldl
Mit zahlreichen Fans im Rücken wollen Markus Schmidt (vorne) und der TV Aiglsbach im Hinspiel vorlegen. F: Feldl

Heimstärke: Aiglsbach setzt auf den "Hexenkessel" Sommerau

Landesliga-Relegation, Gruppe Südost - Hinspiel: Pfarrkirchen will bitteres Saisonfinale ausblenden und die Ruhe bewahren

Im Hinspiel zur Landesliga-Relegation zwischen dem TV Aiglsbach und der TuS 1860 Pfarrkirchen bauen die Hausherren am Donnerstag ab 20 Uhr auf den Heimvorteil und wollen sich im Hinspiel eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel am Sonntag in Pfarrkirchen verschaffen. Die Partien werden im Europapokal-Modus ausgetragen, wer am Ende als Sieger aus den beiden Begegnungen hervorgeht, zieht in die zweite und entscheidende Runde ein. Der Verlierer muss in der kommenden Spielzeit in der Bezirksliga ran.

Fast über die gesamte Frühjahrsrunde hatte der FC Ergolding den Relegationsplatz in der Bezirksliga West inne. Weil sich aber die Landshuter Vorstädter am letzten Spieltag einen Ausrutscher bei der SpVgg Niederaichbach erlaubten, schnappte der TV Aiglsbach auf den letzten Metern doch noch zu und darf nur zwölf Monate nach dem Abstieg aus der Landesliga Südost von der direkten Rückkehr auf die Verbandsebene träumen. "Natürlich ist immer ein wenig Glück dabei, wenn man auf den letzten Drücker noch sein Ziel erreicht. Aber ich denke schon, dass wir uns die Relegation verdient haben. Wir haben in der Rückrunde 40 Punkte geholt, das wäre eigentlich schon kurios gewesen, wenn wir mit der Ausbeute nur Dritter geworden wären", meint Aiglsbachs Coach Benjamin Flicker. Mit einer ähnlichen Ausbeute in der Vorrunde wäre der TVA hochsouverän Meister geworden. Zuhause sind die Grün-Weißen eine Macht. "Wir gehen voller Euphorie in die Entscheidungsspiele. Wir dürfen an der Relegation teilnehmen, Pfarrkirchen muss. Mit unseren tollen Fans im Rücken wird der Hexenkessel Sommerau brennen. Ich hoffe, dass wir die 1.000-Zuschauer-Marke knacken können", weiß Flicker um die Unterstützung des ganzen Dorfes. Aber auch der Übungsleiter ist sich im Klaren, dass es ja am kommenden Sonntag noch ein Rückspiel gibt: "Für uns ist das auch eine ungewohnte Situation. Wir wollen aber unsere Heimstärke unterstreichen und so auftreten wie zuletzt in der Liga. Pfarrkirchen ist für mich der stärkste Gegner in unserer Gruppe, dennoch wollen wir das Spiel gewinnen und vorlegen." Zuhause Punkte abgegeben haben die Aiglsbacher zuletzt Anfang Oktober beim 2:2 gegen den TSV Vilsbiburg. Das nennt man dann wohl heimstark!

Personalien: Verzichten müssen die Gastgeber auf Roman Roggenbuck, der wegen eines Muskelfaserrisses ausfällt. Matthias Harrieder plagen Probleme an der Achillessehne, auch er wird nicht dabei sein können.

Schwieriger Spagat: Pfarrkirchen muss Enttäuschung ausblenden.

Ganz bitter war das Saisonfinale für die TuS aus Pfarrkirchen! Die letzte Partie in Bogen war symptomatisch für eine Frühjahrsrunde der verpassten Gelegenheiten. Zwei Elfmeter verschossen die Rottaler in der Rautenstadt, einmal stand der Innenpfosten im Weg. Am Ende reichte eben das 0:0 nicht. Kurze Rückblende: Nach dem überraschenden Auswärtserfolg beim Top-Team in Freising am 12. April hielt Pfarrkirchen im Kampf um den Klassenerhalt alle Trümpfe in der Hand, die TuS hätte aus den letzten fünf Partien noch einen Sieg gebraucht - doch der wollte einfach nicht gelingen. Zwei Zähler kratzte die Lechner-Elf noch zusammen. Am Ende gab der direkte Vergleich den Ausschlag, warum der Konkurrent aus Traunstein den direkten Klassenerhalt feiern durfte und die Sechziger nachsitzen müssen. Wie schüttelt man das jetzt aus den Kleidern? So lautet nun die große Frage, auf die Spielertrainer Lukas Lechner und sein Team nun rasch eine Antwort finden müssen. "Das Geschehene müssen wir jetzt ausblenden, hilft ja eh nichts mehr", richtet Lechner den Blick nach vorne und beteuert: "Wir haben uns in den letzten Tagen noch einmal eingeschworen." Kleine Psychotricks sollen die Stimmung heben: "Wir tun einfach so, wie wenn`s um den Aufstieg gehen würde", verrät Lechner, der großen Respekt vorm Gegner hat: "Aiglsbach hat richtig Qualität im Kader. Gröber muss man eigentlich gar nicht explizit erwähnen, der müsste eigentlich in einer ganz anderen Liga spielen. Auch die Zuschauer werden am Donnerstag richtig Gas geben. Aber wir sind immer noch der Landesligist, und so werden wir auch auftreten. Wichtig wird sein, dass wir die Ruhe bewahren und nicht zu sehr hinten aufmachen, sollte es nicht unbedingt nach unserem Wunsch laufen. Es gibt schließlich noch ein Rückspiel."

Personalien: Pfarrkirchen bangt um den Einsatz von Thomas Eisenreich. Der 24-Jährige Offensivmann hatte sich Anfang Mai in Moosinning einen Muskelfaserriss zugezogen. Am Dienstag konnte er zumindest wieder leicht trainieren, ob es für einen Einsatz am Donnerstag reicht, ist dennoch fraglich. Definitiv ausfallen wird Simon Stehr, der sich den Finger gebrochen hat. Pascal Kraml ist beruflich verhindert. Matthias Tautz und Patrick Hahn haben in der Frühjahrsrunde verletzungsbedingt noch kein Spiel gemacht und sind deshalb auch für die Relegation kein Thema. Michael Pitscheneder hingegen ist wieder ins Training eingestiegen und ist im Kader dabei.


Aufrufe: 022.5.2019, 16:25 Uhr
Mathias WillmerdingerAutor