2024-05-02T16:12:49.858Z

FuPa Portrait
Der TV Aiglsbach um den erst 26 Jahre alten Trainer Peter Gaydarov (mi.) mischt in der kommenden Spielzeit zum ersten Mal in der Landesliga mit. F: Brumbauer
Der TV Aiglsbach um den erst 26 Jahre alten Trainer Peter Gaydarov (mi.) mischt in der kommenden Spielzeit zum ersten Mal in der Landesliga mit. F: Brumbauer

Abenteuer und Herausforderung: Aiglsbach im Fieber

FuPa nimmt die Landesliga-Aufsteiger genau unter die Lupe +++ Heute: TV Aiglsbach (Niederbayern)

Meister der niederbayerischen Bezirksliga West ist in diesem Jahr der TV Aiglsbach geworden, der damit erstmals in der Vereinsgeschichte in die Landesliga aufgestiegen ist. Das Team aus dem Landkreis Kelheim in der rund 1.800 Einwohner zählenden Gemeinde ist der Gruppe Südost zugeteilt worden, die in den vergangenen Jahren fast vornehmlich von den Teams aus Oberbayern dominiert worden ist. Damit wird es für den Neuling ein ganz schweres Unterfangen, sich in diesem Umfeld zu behaupten.

In den beiden vorigen Jahren schafften die Klubs TSV Velden und TSV Vilsbiburg jeweils die Meisterschaft in der Bezirksliga West, stiegen in die Landesliga Südost auf. Beide Klubs mussten nach nur einem Jahr jeweils als Schlusslicht wieder zurück in die Bezirksliga. Nun nimmt der TV Aiglsbach einen Anlauf, sich in diesem Karpfenbecken über Wasser zu halten und jedem ist klar, dass das nicht einfach wird. Der erst 26 Jahre alte Trainer Peter Gaydarov formuliert das so: "Wir sehen die Landesliga als Abenteuer, aber auch als Herausforderung. Die Jungs werden ständig an ihre Grenzen stoßen, werden aber auch viel lernen."

»Leider müssen wir einen unserer stärksten Spieler in der Offensive ersetzen.«

In Aiglsbach wird sich aber einiges verändern, denn nun sind die Niederbayern in den meisten Spielen der Außenseiter. Da muss sich zeigen, ob die Mannschaft auch mit dieser Rolle umgehen kann. Personell muss der Neuling jedoch einen herben Verlust hinnehmen. Mit dem erst 20 Jahre alten Julian Kügel (13 Tore und 15 Assists) verlässt ein absoluter Leistungsträger den Verein in Richtung Regionalliga zum Aufsteiger VfB Eichstätt. "Leider müssen wir mit Julian einen unserer stärksten Spieler in der Offensive ersetzen. Er wird uns sowohl als Offensivdauerbrenner und auch als Charakter sehr fehlen", seufzt der Aiglsbacher Coach. Neun Neuzugänge stehen demgegenüber bisher fest: Es kommen Florian Lang (24), ein Offensivallrounder vom Kreisligisten FC Geisenfeld. Aus der U19 der JFG Neuburg kommen Jonas Greth (17) sowie die Brüder Paul und Eugen Belousow. Zudem sind neu Florentin Seferi (SC Eintracht Freising), Andreas Blattner (TSV Sandelzhausen), Lukas Bergermeier (SV Attenkofen), Matthias Harrieder (FC Mainburg) und Maximilian Rainer (TSV Elsendorf). Zusätzlich rücken fünf Kicker aus der eigenen U19 in den Seniorenkader auf. Ein großes Aufrüsten wird es nicht geben und im Falle des Abstiegs will der TV Aiglsbach in der Bezirksliga wieder eine gute Rolle spielen.

Unvergessen: Aiglsbach wirft den SSV Jahn nach Elfmeterschießen aus dem Pokal.

Die Saison 2016/17 war aus Sicht der TV Aiglsbach, der erst 2015 in die Bezirksliga aufgestiegen ist, eine emotionale und erfolgreiche zugleich. Lange war der Titelkampf offen. Aiglsbach setzte sich letztlich mit zwei Punkten Vorsprung vor den punktgleichen Verfolgern FC Ergolding und TV Geiselhöring knapp aber verdient durch. Ein 2:1-Sieg und eine 1:2-Niederlage gab es gegen Geiselhöring, Ergolding wurde mit 3:2 besiegt und auswärts reichte es zu einem 1:1. Die Bilanz weist 18 Siege, acht Unentschieden bei nur vier Niederlagen und 60:28 Toren aus. Mit 13 Spielen ohne Niederlage startete Aiglsbach in die Saison und in dieser Phase gelang am 24. August 2016 auch der 5:4-Erfolg nach Elfmeterschießen in der 2. Runde des Toto-Pokals gegen den Drittligisten SSV Jahn Regensburg. Dieses Datum wird in die Geschichte eingehen und dadurch sorgte der TSV Aiglsbach bayernweilt für großes Aufsehen. Erneut hat sich der Bezirksliga-Meister durch ein 3:0 im Kreisfinale gegen den TSV Geiselhöring für den Toto-Pokal 2017/18 qualifiziert. Die Freude in Aiglsbach ist verständlicherweise groß, doch der Alltag wird bald wieder Einzug halten. "Der erstmalige Landesliga-Aufstieg und der erneute Coup im Pokal bedeuten allen Beteiligten emotional sehr viel. Es ist der größte Erfolg in der Vereinsgeschichte und schön zu sehen, was mit der richtigen Mentalität und einem tollen Zusammenhalt alles möglich ist", so Gaydarov.


Aufrufe: 025.6.2017, 09:55 Uhr
Dirk Meier Autor