2024-05-10T08:19:16.237Z

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Finale furioso: Nach dem 4:2-Sieg beim FSV Abenheim bejubeln die Fußballer des TuS Weinsheim am Klausenberg ihr Meisterstück.	Foto: photoagenten
Finale furioso: Nach dem 4:2-Sieg beim FSV Abenheim bejubeln die Fußballer des TuS Weinsheim am Klausenberg ihr Meisterstück. Foto: photoagenten

Krajcovic lobt das Kollektiv

Aufholjagd des TuS Weinsheim mündet in die Meisterschaft

WEINSHEIM. Es war spannend bis zum Schluss. Erstmals nach vier Jahren wurde der Kampf um die Tabellenspitze in der Fußball-B-Klasse Worms wieder bis zum letzten Spieltag ausgefochten. Am Ende hat sich der TuS Weinsheim mit zwei Punkten Vorsprung vor dem FSV Osthofen die Krone aufgesetzt. Fragt man nun bei Trainer Robert Krajcovic nach den Vätern des Erfolges, fasst dieser sich kurz: das Kollektiv.

,,Es ist halt nicht meine Art, einzelne Spieler herauszuheben. Das wäre den anderen gegenüber nicht fair", so der Coach. Jeder, so Krajcovic, habe seinen Teil zum Erfolg beigetragen. Angefangen bei Torwart Stefan Raot, den Innenverteidigern Jakob Nestmann und Martin Münch sowie den Außenverteidigern Tobias Kiesselbach und Alexander Eder. Letzter erwar wie Jochen Kraft oder Sven Haseloff zunächst Spieler der aus erfahrenen Altgedienten bestehenden dritten Mannschaft, wurde dann aber vom Ehrgeiz gepackt und spielte sich ins Team. Memis Saklican und Hasan Atacan agierten vor der Viererkette, davor die torgefährlichen Mittelfeldspieler Amin Hadj-Chaib, Jens Ihrig, Dominik Boy, Marius Kizys. Sie bildeten in Rotation mit Cem Erbektas oder Florian Horn das ,,Prunkstück der Mannschaft", so Krajcovic.

Für den Trainer selbst war es im dritten Jahr als TuS-Coach der erste Titel. Nach dem Abstieg aus der A-Klasse war der heute 48-Jährige zwei Mal im Mittelfeld der Tabelle gelandet. Mit dem Aufstieg sei jetzt nicht zwingend zu rechnen gewesen, auch wenn viele in Worms den TuS nach der guten Stadtmeisterschaft im Sommer durchaus auf dem Zettel hatten. ,,Danach haben uns viele zum Top-Favoriten gemacht. Ich habe davor immer gewarnt", erinnert er sich zurück - und sah sich bestätigt in einer lange eher mäßigen Runde. Immerhin ging's auf Platz drei in die Winterpause, deren Verlauf aber auch nicht gerade Besserung verhieß. ,,Es war wie verhext", so Krajcovic. Der Rasenplatz war gesperrt, die Laufeinheiten nur schwach besucht, die Stimmung drohte zu kippen.

Aber dann: Im ersten Spiel nach der Winterpause war Krajcovic auf vieles gefasst - aber nicht auf den souveränen 5:0-Sieg seiner Farben in Wiesoppenheim. ,,Das war ein Spiel mit Wow-Effekt. Wenn ich mich in ein paar Jahren mal an diese Meisterschaft erinnern werde, darf dieses Spiel dabei nicht fehlen", so Krajcovic. Der Sieg im Derby, den Jens Ihrig mit einem Treffer nach acht Sekunden eingeleitet hatte, diente als Initialzündung für eine Aufholjagd auf Monsheim und später den FSV Osthofen. Am 26. Spieltag lag der TuS erstmals ganz oben - und gab den Platz an der Sonne nicht mehr ab.

Jetzt läuft also die Planung für die kommende Saison eine Etage höher an. Und ein wichtiger Ansatz dabei ist die Frage nach einem echten Stürmer. Wer sich nämlich das durch Krajcovic eingangs beschriebene Kollektiv vor Augen führt, der stellt in Sachen Torjäger fest: Fehlanzeige. Das will Krajcovic zur neuen Runde ändern - ein Knipser soll her. Krajcovic: ,,Es finden Gespräche statt. Es werden auch Spieler gehen, aber der Rumpf bleibt zusammen." Und seine Prognose: ,,So aufgestellt, wollen wir es unter die Top Ten schaffen."



Aufrufe: 03.6.2016, 08:00 Uhr
Michael MayerAutor