Strittige Szenen in der Wiederholung

Zu sehen ist zum Beispiel, dass der Tengerner Tom Borchard die Rote Karte nach einem Zweikampf mit dem Dielinger Tristan Groß wohl zu Unrecht erhalten hat. „Der Schiedsrichter bringt mit seinen Entscheidungen Hektik rein, das war total ärgerlich“, sagte Tengerns Trainer Jörn Paulsen, als er nach Spielende an der Seite seines Dielinger Kollegen Sebastian Schmidt gemeinsam die Spielanalyse vornahm. Eine schöne und wohltuende Szene nach einem hektisch und nicklig geführten Duell voller Emotionen.
Paulsen sah seine Mannschaft bei der Roten Karte und dem Gegentreffer zum 2:2 benachteiligt, musste jedoch eingestehen, auch Glück gehabt zu haben, dass Schiedsrichter Thomas Lauff dem vermeintlichen Siegtreffer der Dielinger in der Nachspielzeit durch Cristian Bauer-Nasui die Anerkennung versagte. Dass sich der Dielinger anschließend um Morten Schillak kümmerte und letzterer an der Hand behandelt wurde, spricht – auch ohne Videobeweis – dafür, dass Tengerns Torhüter bei Bauer-Nasuis Schuss die Hand schon am Ball hatte.
Tengerns Coach war bei der Bewertung des Endergebnisses ebenso hin- und hergerissen, wie Sebastian Schmidt. „Wenn man 0:2 in Rückstand gerät und noch einen Punkt holt, darf man sich am Ende nicht beschweren“, betonte der Dielinger Coach, der nach dem schwachen Auftritt in Halbzeit eins „in der Kabine lauter geworden“ war. „In der zweiten Halbzeit war der Wille dann auf jeden Fall vorhanden.“ Was ihm zu denken gibt, ist, „dass wir wieder ein Gegentor nach einer Standardsituation bekommen haben“.
In der Tabelle hilft das Unentschieden keinem von beiden so recht weiter. Aufsteiger Tengern II ist Drittletzter mit sechs Zählern, die es im nächsten Spiel bei Schlusslicht SC Bad Salzuflen unbedingt zu verbessern gilt. Und der TuS Dielingen geht am Sonntag mit acht Punkten ins Heimspiel gegen die FT Dützen.
In anderen Tabellenregionen ist der FC Preußen Espelkamp unterwegs. Das Team von Trainer Alexander Lang geht gut vorbereitet in das Spitzenspiel am kommenden Sonntag gegen den Rangzweiten TuS Bruchmühlen. Die Espelkamper lieferten am Sonntag eine beeindruckende Vorstellung beim 4:0 in Lohe ab und untermauerten damit ihre Ambitionen.
Trainer Alexander Lang sah neben den vier Treffern etliche gut herausgespielte Offensivaktionen seiner augenblicklich gut funktionierenden Mannschaft. Hätte Lohes Schlussmann Christian Wittthaus nicht so gut gehalten, der Eselkamper Sieg wäre deutlich höher ausgefallen. „Das war das mit Abstand beste Team, gegen das wir bisher gespielt haben. Läuferisch, kämpferisch und athletisch war das überragend“, schwärmte der Loher Trainer Christian Möller von den Adlerträgern, die im siebten Spiel den sechsten Sieg perfekt machten. Gleichwohl hält der Espelkamper Trainer an seiner verbal eher defensiven Marschroute fest. „Das Spiel gegen Bruchmühlen wird zu einem echten Härtetest. Da können wir mit einem weiteren Sieg sehr viel für das Selbstvertrauen tun“, freut sich Lang auf die bevorstehende Begegnung. Gegen den TuS Bruchmühlen („Da steht viel Qualität auf dem Platz“) dürfte auch Sean Davy (er war erkrankt) wieder im Kader stehen. Rene Freimuth verletzte sich in Lohe an den Bändern. „Ich hoffe, es ist nichts Schlimmes“ sagt Alexander Lang.