Das war der vierte Streich

Monatelang hatte er wegen eines Kreuzbandrisses pausieren müssen, konzentrierte sich so notgedrungen auf sein Co-Trainer-Amt, statt selbst auch noch dem Ehrang/Pfalzeler Spiel Schwung zu verleihen. Inzwischen ist André Thielen stark im Kommen – und der 25-Jährige war am Mittwochabend neben Torwart Moritz Zingen, der zuvor gegen Philipp Grundmann pariert hatte, mit seinem finalen Treffer der Held im Elfmeterschießen. Mit Glück. „Der Schweicher Torwart war dran, ließ den Ball aber dann doch über die Fingerspitzen gleiten, weil er dann etwas zu hart geschossen war“, wusste Thielen.

Mosella-Trainer Jochen Weber:

Ähnlich wie bei den drei Überraschungen zuvor gegen die genauso wie Schweich in der Bezirksliga angesiedelten Ruwertaler (4:1) und Arzfelder (4:2) sowie gegen Rheinlandligist Mehring (2:1) boten die Ehrang/Pfalzeler eine taktisch starke Partie. „Kevin Schmitt hat uns sehr gut eingestellt. Wir waren diesmal einen Tick defensiver, haben die Räume eng gemacht. Alle haben sehr diszipliniert und konzentriert gearbeitet“, lobte Thielen. Coach Schmitt hatte eine „erste Halbzeit, die eher an uns und ging und eine zweite mit Vorteilen für Schweich“ gesehen.

FSG-Spieler Janik Lerch:

Den Respekt vor den Gästen hatte die FSG vor 438 zahlenden Zuschauern schnell abgelegt. Miles Gehrke und Thielen vergaben gute Chancen für die Hausherren (20., 24.), allerdings verzeichnete Max Gäbler auf der Gegenseite auch eine Doppelchance (27.) für eine Schweicher Elf, bei der „die Idee in der Offensive fehlte“, wie es Trainer Jochen Weber hinterher ausdrückte.

Gehrke erzielte mit Unterstützung des Innenpfostens von der Strafraumkante aus das zu dem Zeitpunkt verdiente 1:0 für Ehrang/Pfalzel (33.). Der trickreiche und sehr ballsichere Thielen scheiterte wenig später mit einem gefährlichen Distanzschuss (35.).

Der letzte Elfmeter, verwandelt von André Thielen:

Nach der Pause hatte die nun wachere Mosella das Match in Windeseile gedreht. Zunächst vollendete Moritz Neufang nach Rechtsflanke von Pascal Kreber aus wenigen Metern (53.), dann verwandelte Gäbler einen von Johannes Dondelinger an Philip Laux verwirkten Elfmeter (55.). „Anschließend geben wir das Ding wieder aus der Hand, laufen gar in einen Konter“, klagte Gästetrainer Weber: Jonas Streit schnappte sich den Ball, passte zu Ramon Stief, der zu Michael Hensel, und dessen 15-Meter-Schuss passte genau ins linke untere Eck (72.).

FSG-Spieler-Co-Trainer André Thielen:

Wäre Streit bei seiner Dreifach-Chance erfolgreich gewesen – zwei mal rettet der gute Niklas Prosotowitz, einmal das Aluminium (80.) – hätte die FSG bereits in der regulären Spielzeit das Kunststück geschafft, zum vierten Mal im laufenden Pokalwettbewerb einen Rückstand zu drehen. So rettete sich der A-Ligist ins Elfmeterschießen. Hier beendete dann Thielen das vierte Ehrang/Pfalzeler Pokalkapitel in dieser Saison erfolgreich – und das gegen einen Torwart, der eigens fürs Elfmeterschießen eingewechselt worden war. Nils Sklarski durfte als etatmäßiger Keeper der zweiten Mannschaft ran. „Er ist Ehranger, wollte so gerne spielen. Als er dann zuletzt in der Zweiten drei Elfer gehalten hat, habe ich ihm die Chance gegeben“, so Trainer Weber.

Ehrang/Pfalzel-Trainer Kevin Schmitt:

Mit seinen Schützlingen kann er sich jetzt voll auf die Bezirksliga konzentrieren – bei aktuell sieben Punkten Rückstand auf Spitzenreiter FC Bitburg „schauen wir zunächst nur auf uns und sehen, was dann noch geht“, so der Mosella-Trainer.

Liveticker zum Nachlesen:

https://www.fupa.net/spielberichte/sv-ehrang-tus-mosella-schweich-8472632.html

Sein Gegenüber Schmitt ist mit der FSG noch in drei Wettbewerben aktiv. Das Kreispokalspiel gegen den SV Tawern musste nun noch mal verschoben werden (auf den 1. März), da es wahrscheinlich am 13. November zum Rheinlandpokal-Viertelfinale gegen Regionalligist Rot-Weiß Koblenz kommt. „Da ist die Luft noch mal viel dünner, und wir brauchen dann einen noch viel besseren Tag als gegen Schweich. Eine kleine Chance gibt es aber immer“, weiß Schmitt. Erreicht hat er mit seinem Team aber jetzt schon eine ganze Menge – und wird bestimmt auch gegen den vier Ligen höher angesiedelten Koblenzer eine ganz spezielle Taktik ausknobeln.

Ein A-Ligist im Viertelfinale: Dieses Kunststück gelang in der vorletzten Saison übrigens mit dem SV Sirzenich zuletzt just jenem Team, mit sich die Ehrang/Pfalzeler aktuell um Platz eins in der Meisterschaft streiten

FSG Ehrang/Pfalzel – TuS Mosella Schweich 7:6 n.E. (2:2, 0:0)

Ehrang: Moritz Zingen –Janik Lerch, Benjamin Barthel, Johannes Dondelinger, Simon Dondelinger – André Thielen, Merlin Bauer (91. Andreas Huwer), Ramon Stief (108. Patrick Mertes), Jonas Streit (102. Philippe Gericke) – Michael Hensel, Miles Gehrke.

Schweich: Niklas Prosotowitz (119. Nils Sklarski)–Alexander Schwarz, Philipp Grundmann, Max Gäbler, Moritz Neufang –Pascal Kreber (105. Steve Kirchen), Marc Pitsch, Carsten Reis (90.+1 Björn Kraus), René Linster – Stephan Schleimer, Philip Laux (60. Julian Weber).

Schiedsrichter: Jan-Hagen Engel (Gonzerath)

Zuschauer: 438

Tore: 1:0 Gehrke (33.), 1:1 Neufang (53.), 1:2 Gäbler (55.), 2:2 Hensel (72.)

Elfmeterschießen: Hensel, Barthel, Gericke, Huwer und Thielen verwandeln für Ehrang. Für Schweich treffen Schleimer, Pitsch, Gäbler und Kraus. Grundmann scheitert an Zingen.