2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht

Torfluten gegen Lohe und TuRa

Bezirksliga: Schon 19 Gegentore für die TuRaner. Nach dem vogelwilden 4:4 gegen Dützen wird Trainer Studtrucker handeln. FCO verpasst Sprung in die Spitzengruppe

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Wieder mal ein Spieltag für Drama-Spezialisten und Torfestivals in der Fußball-Bezirksliga. Da holt sich TuRa Löhne mit einer Alles-oder-Nichts-Einstellung in den letzten 15 Minuten ein Last-Minute 4:4 gegen Dützen, und hat auch mit 19 Gegentoren die meisten Treffer in der Liga nach sechs Spieltagen kassiert. Und das, obwohl Torwart Hakan Temin noch einige Bälle parierte, die eigentlich schon drin waren. Auch Keeper Christian Witthaus bekam mit dem TuS Lohe beim BV Stift den Laden voll, doch an den Gegentoren bei der 3:5-Niederlage war er machtlos. Auch er hielt in der Schlussphase einwandfrei. Das 1:1 des FCO gegen Tengern II kommt nur auf den ersten Blick „normal“ daher, glichen die Gäste doch in der vierten Minute der Nachspielzeit per Freistoß zum 1:1 aus. Das erste Remis des FCO in einem Meisterschaftsspiel seit dem 20. Mürz 2017.

TUS LOHE
Lehrgeld, Teil 2: Nach dem turbulenten 4:6 daheim gegen Rot-Weiß Kirchlengern setzte es für die Loher nun ein 3:5 in Stift Quernheim. Elf Gegentore binnen sieben Tagen, mit insgesamt 16 Gegentoren knapp vor TuRa Löhne (19) zusammen mit dem Dritten (!) RW Kirchlengern die zweitmeisten Gegentreffer der Liga kassiert. Zwar steht die Elf von Christian Möller mit neun Punkten noch sicher im Mittelfeld, doch der nächste Gegner hat es (erneut) in sich: Spitzenreiter Preußen Espelkamp kommt am Wahlsonntag auf die Lohe. Der dritte Hochkaräter für die Möller-Elf. Wie schon gegen Kirchlengern (0:3 zur Pause) war die Partie bei der Kuntschik-Elf nach einer guten halben Stunde gelaufen. Gar mit 4:0 führte Quernheim (unter anderem drei Terbeck-Tore), überrannte Lohe, profitierte aber auch von individuellen Patzern beim TuS. Die Folge: Der unglücklich agierende Felix Luttermann musste in der 27. Minute Platz machen für Pascal Erdbrügger, mit dem sich das Spiel der Loher defensiv stabilisierte.


Und wie gegen Kirchlengern (der TuS kam auf 2:3 heran, aber nur für 60 Sekunden) hatten die Loher mit einem Kraftakt nach der Pause die Partie mit dem Treffer zum 3:4-Anschluss (53., Kevin Brinkmann, zuvor traf Tim Witthaus gleich nach der Pause zum 2:4) wieder scharf gestellt. Stifte-Coach Rolf Kuntschik wurde laut Aussage von Möller ziemlich hektisch an der Seitenlinie. Bis Stift die Partie mit dem 5:3 wieder im Griff hatte und danach noch klarste Chancen ausließ. Christian Möller hatte einiges auszusetzen, erkannte den Sieg fair an, lobte aber den Zwischenspurt: „Nach der Einwechslung von Calli Erdbrügger lief es besser. Julian Hartmann, der stärkste Spieler, macht das 1:4. Nach unserem zweiten Anschlusstor und dem folgenden 3:4 war Stift komischerweise am Schwimmen.“ Leider musste Julian Hartmann zur Pause verletzt raus. Er hatte sich das Knie verdreht. Hoffentlich nichts Schlimmes.


TURA LÖHNE
TuRa, offen für alles: 0:5, 3:3, 4:4. Die drei Heimspiele der Löhner zeigten alle Facetten eines Fußballspiels. Das war beste Unterhaltung, offenbarte aber auch immense defensive Probleme. Beim atemlosen 4:4 gegen Dützen zogen die „Roten“ mal wieder alle Register. Trainer Stefan Studtrucker sagte treffend: „Wenn du in der 90. Minute noch das 3:4 kassierst, bist du eigentlich tot. Das wir dann noch mal zurück gekommen sind, verrückterweise durch einen verlängerten Ball der Dützener, den Marc Rinnelt zum 4:4 weg macht, ist schon was! Aber selbst danach haben wir durch Marcel Rinnelt eine Chance. Wenn er sich da einfädelt im Sechzehner in der Bewegung nach vorne, kriegen wir in der 90.+3 den Elfmeter. Aber generell gilt: Wir können nicht immer vier Tore für einen Punkt schießen. Wir haben zu lange die Wege zurück nicht gemacht, Dützen kam immer wieder zu Chancen. Das müssen und werden wir unter der Woche ansprechen. Zuvor hat uns Hakan Temin hervorragend im Spiel gehalten.“


Ein glückliches Händchen bei den Einwechslungen hatte Studti auch: Sowohl Marcel Rinnelt wie auch Jonas Glowatz (Passgeber vor dem 2:2, traf zum 3:3) waren Impulsgeber im Spiel nach vorne, während es in der Umschaltbewegung nach hinten oft lichterloh brannte. Die Löhner waren erstaunlich oft wenig präsent in den Zweikämpfen, sowohl auf den Außenbahnen wie auch im Zentrum. Dützen konnte Bälle ohne Ende erobern und das Spiel schnell machen.


FC BAD OEYNHAUSEN
Eine echte Rarität: Ein Unentschieden für den FC Bad Oeynhausen vor eigenem Publikum! Das erste Heimunentschieden im Jahr 2017 überhaupt. Iin der Rückrunde 2016/17 gab es entweder Siege oder Niederlagen. Hatte sich die Elf im Mindener Fußballkreispokal jüngst souverän mit fünf Siegen bis ins Finale durchgesetzt und in der Liga dreimal in Folge gewonnen, setzte es am Sonntag gegen den Aufsteiger TuS Tengern II ein spätes 1:1, das allerlei Frust auslöste. Steckte das 3:0 vom Halbfinale gegen Dützen noch in den Knochen? Waren die Beine schwerer als sonst? Viel Spielfreude geschweige denn klare Chancen durfte unser NW-Reporter Ralf Buchholz nicht notieren, während die anderen NW-Sportkollegen von spannenden 4:2, 4:4 oder 5:3-Spielen berichteten. Der „Lucky Punch“ des FCO zum 2:0 wurde in der 85. Minute mit einem Knaller von Tim Möller an die Unterkante verpasst, in der vierten Minute der Nachspielzeit setzte es das 1:1 nach einem Freistoß. Das letzte Unentschieden des FCO datierte vom 20. März 2017 in Dielingen: Auch ein 1:1. Mund abputzen, in Dützen wieder nachlegen. Die Tabellenspitze ist derzeit fünf Punkte weit weg.


FCO-Trainer Holm Windmann war ehrlich: „Es haben ein paar Körner gefehlt. Wir hatten ja eine Englische Woche (die mit 2:0, 3:0, und nun 1:1 gut aussieht, Anmerkung der Redaktion), und daher nicht mehr eine so hohe Intensität in der Schlussphase. Generell war es aber erneut nach hinten hin eine sehr solide Vorstellung, auch wenn wir den Ball vor dem Freistoß nicht sauber geklärt haben.“ Holm Windmann fügte an, er wehre sich gegen schnelle Schwarz-Weiß-Sichtweisen nach so einem 1:1.

Studtrucker ist Vize beim Westfalen-Cup

24 Mannschaften waren angetreten beim Westfalen-Cup der Ü50-Fußballer. Die Westfalen-Krone setzten sich im Iserlohner Hemberg-Stadion die Kicker von der Spvgg. Erkenschwick aus dem Kreis Recklinghausen auf. Sie bezwangen im Finale die Arminia aus Bielefeld mit 3:2 (0:0) nach Neunmeterschießen. Die Bielefelder traten an mit prominenter Unterstützung der Ex-Profis Stefan Studtrucker (Trainer beim Bezirksligisten TuRa Löhne) und Michael Wollitz aus Brakel.

Aufrufe: 020.9.2017, 11:00 Uhr
Wolfgang Döbber/Foto: BieberAutor