2024-04-25T14:35:39.956Z

FuPa Portrait
Mittlerweile ein echter „Jürmker“: Lennard Warweg fühlt sich in seiner dritten Saison beim TuS Jöllenbeck pudelwohl.
Mittlerweile ein echter „Jürmker“: Lennard Warweg fühlt sich in seiner dritten Saison beim TuS Jöllenbeck pudelwohl. – Foto: Oliver Krato

Lennard Warweg: Das erste Tor bleibt unvergessen!

"Lenne" hat schon höher gespielt. Mit 31 Jahren fühlt er sich beim TuS Jöllenbeck und in der Bezirksliga pudelwohl. Bei seinen „Mädels“ tankt er auf.

Wer sich ein bisschen mit der ostwestfälischen Amateurfußballszene auseinandersetzt, dem klingeln beim Namen Lennard Warweg die Ohren. Man kennt ihn – sei es nun vom TuS Jöllenbeck, bei dem er aktuell kickt, oder vom TuS Dornberg, mit dem er in der Oberliga aktiv war. Für viele war Warweg aber auch über Jahre das Gesicht beim FC Gütersloh.

»Jöllenbeck ist ein toller Verein mit einem total familiären Umfeld«


Eigentlich ist Lennard Warweg nicht dafür bekannt, dass er viele Jahre beim selben Verein bleibt, „aber je älter man wird, desto bodenständiger wird man auch“, sagt er. Allerdings seien die Wechsel nie Absicht gewesen, vielmehr hätten sie sich so ergeben. „Grundsätzlich favorisiere ich es, lange da zu bleiben, wo ich mich zu 100 Prozent wohlfühle“, so Warweg. Beim FC Gütersloh blieb er mal vier Jahre am Stück. Und nun ist er schon in seiner dritten Saison beim TuS Jöllenbeck. „Hier fühle ich mich wohl, wir haben eine super Mannschaft. Jöllenbeck ist ein toller Verein mit einem total familiären Umfeld“, zählt der studierte Sportwissenschaftler die Vorzüge der „Jürmker“ auf. Zwar seien es im Vergleich zu Vereinen wie Gütersloh oder Rot Weiß Ahlen völlig andere Strukturen, „aber für Bezirksliga ist das hier schon echt professionell“, sagt er vor der Partie am Sonntag, 15 Uhr, beim abstiegsgefährdeten TuS Tengern II. Als besonders empfindet Warweg, dass es beim TuS eine mannschaftsübergreifende Zusammenarbeit gibt. Dies habe er nicht in jedem seiner Vereine so erlebt.

Mit drei Jahren hat Lennard Warweg angefangen Fußball zu spielen. „Ein Leben ohne Fußball kann ich mir auch nicht wirklich vorstellen“, erzählt der Vertriebsmitarbeiter. Nach seinem zweijährigen Intermezzo beim VfB Fichte allerdings dachte Warweg kurzfristig darüber nach, die Fußballschuhe an den Nagel zu hängen und sich nur noch seiner Familie zu widmen. Aber nach kurzer Zeit juckte es wieder in den Füßen. „Ich wollte jedoch nicht mehr einen so hohen Aufwand betreiben, darum ist die Entscheidung sodann für die Bezirksliga gefallen“, erklärt er seinen Wechsel zum TuS.


Seine "Mädels" geben ihm Kraft nach einer Niederlage


Warweg, der sich als Fußballer mit Adjektiven wie zielstrebig, kaltschnäuzig und kämpferisch beschreibt, ist ein Familienmensch. Seine Frau Sarah unterstützt ihn in Sachen Fußball nach Kräften, Tochter Eleni (3) zaubert Papa nach Niederlagen schnell wieder ein Lächeln ins Gesicht. „Meine Mädels geben mir viel Kraft, und dafür bin ich ihnen sehr dankbar“, sagt er grinsend. Im privaten Bereich sei er ein humorvoller Typ, dem Ehrlichkeit sehr wichtig sei und auf den man sich verlassen könne.

„Mein allererstes Tor im Seniorenbereich werde ich nie vergessen“, fängt Lennard Warweg an zu erzählen, um danach die Situation im Spiel des FC Gütersloh gegen den SV Schermbeck zu beschreiben: „Das war ein Schuss aus 16 Metern der unhaltbar genau in den Knick ging.“ Manche Dinge vergisst man einfach nicht als Fußballer. Genauso ist es mit seiner gemeinsamen Zeit mit Rafael Wiebusch. „Er war von allen mein liebster Mitspieler, wir haben uns super ergänzt, hatten eine mega Harmonie“, erzählt Warweg über die vier gemeinsamen Jahre. Sein größter Erfolg war der Aufstieg in die Regionalliga mit Ahlen. Seinerzeit lag sein Marktwert bei 50.000 Euro. „Bezahlt hat das aber leider nie jemand für mich“, sagt er lachend und fügt hinzu: „Ist aber nicht so schlimm, ich hätte das Geld ja sowieso nicht bekommen.“


Warweg bald neben dem Platz?


Mit 31 ist er mittlerweile im letzten Drittel seiner aktiven Fußballerkarriere angekommen. Einen Zeitpunkt, wann er die Schuhe nicht mehr schnürt, gibt es allerdings nicht. „So lange mich die Füße tragen und so lange es Spaß macht, spiele ich.“ Wenn es dann aber doch irgendwann nicht mehr reichen sollte, dann möchte Lennard Warweg gerne Trainer werden. Im Besitz der B-Lizenz ist er schon seit geraumer Zeit. „Einen Trainerjob in der Westfalen- oder Oberliga traue ich mir durchaus zu, aber auch in diesen Job musst du erst einmal hineinwachsen.“

Den Profifußball verfolgt er natürlich auch. „Ich favorisiere Traditionsvereine“, erzählt er grinsend. Seit Kindesbeinen habe er Sympathien für Borussia Dortmund und allein wohnortbedingt auch für Arminia Bielefeld. Richtig Glanz bekommt Warweg allerdings in die Augen, wenn er vom FC St. Pauli spricht. „Ich habe gerade die Zusage bekommen, dass ich gegen Arminia am Millerntor bin.“ Die letzten zwei Spiele beider Teams gegeneinander, die er live gesehen habe, seien Unentschieden ausgegangen. „Das war für mich natürlich gut“, meint er lächelnd. Für wen Lennard Warweg nun am 21. Dezember jubeln wird, bleibt abzuwarten: „Da schaue ich mir vorher nochmal die Tabelle an und davon mache ich es dann abhängig.“

Aufrufe: 016.11.2019, 12:00 Uhr
Nicole Bentrup / FuPaAutor