2024-05-24T11:28:31.627Z

Analyse

FC Gütersloh: "Wir wollen hier etwas aufbauen!"

Der Oberligist stellt Tim Brinkmann als Sportlichen Leiter vor. Der Rückkehrer muss gleich neue Trainer suchen, denn die Zusammenarbeit mit Fatmir Vata und Marc Hunt endet mit der Saison

Oberligist FC Gütersloh hat im Zuge seiner Neustrukturierung nach der im Sommer überstandenen Insolvenz den nächsten großen Schritt gemacht und mit Tim Brinkmann einen Sportlichen Leiter für zwei Jahre eingestellt. „Wir wollten zusätzliche Sportliche Kompetenz in die Führungsebene holen“, erklärte Helmut Delker, als er mit den Vorstandskollegen Heiner Kollmeyer und Hans-Hermann Kirschner den 39-Jährigen präsentierte.

Brinkmann kehrt zwar offiziell erst am 1. Juli in den Heidewald zurück, wo er von 2000 bis 2014 für den FCG gespielt und sich einen tadellosen Ruf als Sportsmann erworben hat. Doch seine wichtigste Aufgabe, die Verpflichtung eines neuen Trainers und die Zusammenstellung des künftigen Kaders, geht er sofort an. Die Zusammenarbeit mit Fatmir Vata und Marc Hunt wird nämlich nicht über das Ende der Saison hinaus fortgesetzt, wie Kirschner ankündigte. In einem Gespräch am Montag wäre das Trainergespann „mit großer Wertschätzung für seine bisherige Arbeit“ von diesem Entschluss informiert worden.

Vata, der wie Hunt einen Vertrag bis Ende der Saison 2018/2019 besitzt, habe „professionell, aber mit einer gewissen Betroffenheit“ reagiert, berichtete Kirschner. „Wir sind mit dem wechselseitigen Versprechen auseinandergegangen, gemeinsam das Saisonende zu erreichen und den Klassenerhalt zu schaffen“, ergänzte Kollmeyer. Deshalb sei auch der Auftrag an Vata und Hunt ergangen, in der Winterpause vier bis fünf neue Spieler zu verpflichten. Mit Hakan Gökdemir von SuS Stadtlohn hat bereits der erste Neuzugang unterschrieben.

Mit der Auswahl der Nachverpflichtungen habe er aber noch nichts zu tun, dies würde allein in der Kompetenz von Vata und Hunt liegen, betonte Brinkmann. „Die Neuen bekommen Verträge bis zum Sommer. Bis dahin werden sie wie alle Spieler des FCG gesichtet, um eine junge, ehrgeizige, talentierte Mannschaft aufbauen zu können. Von den aktuellen Spielern haben nur Matthäus Wieckowicz und Lars Schröder über das Saisonende hinaus geltende Verträge. „Natürlich hoffe ich, dass Fatmir bei den Nachverpflichtungen ein gutes Händchen hat“, sagte Brinkmann auch mit Blick auf die Tabelle.

Wie viele Mannschaften aus der Oberliga absteigen, hängt davon ab, ob und wie viele Regionalligisten herunterkommen. Tim Brinkmann hat den auf Rang 15 liegenden FCG in den letzten Wochen zwar nicht selbst gesehen, ließ und lässt ihn aber beobachten. Zweifel am Klassenerhalt habe er nicht, betonte Brinkmann. Gleichwohl gelte die Vereinbarung mit dem FC Gütersloh natürlich auch für die Westfalenliga: „Wir wollen hier etwas aufbauen.“

Der neue Sportliche Leiter ist fest davon überzeugt, dass Vata und Hunt alles tun werden, um ihre Aufgabe zu einem guten Ende zu bringen: „Der Verein muss froh sein, dass die beiden so zur Stange halten.“

Brinkmann, der im Physiotherapiezentrum des Elisabeth-Carrées arbeitet, macht kein Hehl daraus, dass er sich auf die Rückkehr zu seinem Herzensverein, aber auch auf den nächsten Schritt in seiner Laufbahn freut. „Ich bin dankbar, dass ich bei Viktoria Rietberg die Chance bekommen habe, als Trainer anzufangen, aber jetzt kommt etwas ganz Neues.“ Gleichwohl strebt er im nächsten Jahr wie geplant den Erwerb der B-Trainer-Lizenz an.

„Man weiß nie, wie es weitergeht, und dazuzulernen ist immer gut.“ Als Trainer hatte Brinkmann bei Viktoria Rietberg mit dem Aufstieg in die Landesliga für den größten Erfolg in der Vereinsgeschichte gesorgt. Entsprechend schwer sei es ihm deshalb gefallen, die Verantwortlichen darüber zu informieren, dass er in Gütersloh „eine neue Herausforderung“ sucht.

Aufrufe: 020.12.2017, 17:00 Uhr
Uwe KrammeAutor