2024-05-02T16:12:49.858Z

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Zwei, auf die es im Abstiegskampf ankommt: Ali Naghsh (l.) als Abwehrchef des TuS Hahn, Niko Poursanidis als Goalgetter des SV Wiesbaden. Beide stehen mit ihren Teams am Sonntag vor kniffligen Heimspielaufgaben. 	Archivfoto: rscp / Frank Heinen
Zwei, auf die es im Abstiegskampf ankommt: Ali Naghsh (l.) als Abwehrchef des TuS Hahn, Niko Poursanidis als Goalgetter des SV Wiesbaden. Beide stehen mit ihren Teams am Sonntag vor kniffligen Heimspielaufgaben. Archivfoto: rscp / Frank Heinen

»Sind jetzt konkurrenzfähig«

Schorsch Menger will mit TuS Hahn Aufholjagd ans rettende Ufer starten

Taunusstein. Jürgen „Schorsch“ Menger stand als Coach über lange Jahre auf der Sonnenseite, wirkte insbesondere zu Hessenliga-Zeiten beim RSV Würges äußerst erfolgreich. Bei der SG Orlen feierte er einen Aufstieg, musste aber auch den ersten Abstieg seiner langen Laufbahn verkraften. Gleiches droht nun mit dem TuS Hahn, dem aktuellen Letzten der Fußball-Gruppenliga angesichts einer Zehn-Punkte-Kluft zum siebtletzten Platz. Dem ersten sicheren Rang in der Sechs-Absteiger-Klasse.

„Über einige Spieltage hinweg waren wir nicht konkurrenzfähig. Jetzt sind wir es. Das Team findet immer besser zusammen. Es lebt und hat wieder Mut gefasst“, verspürt Menger nach sommerlichem Aderlass und Absagen potenzieller Zugänge eine Art Aufbruchstimmung. Obwohl der Kader zahlenmäßig so knapp bestückt ist, dass in der vergangenen Woche eine Übungseinheit abgesagt werden musste. Doch der Wille, sich mit Leibeskräften gegen ein Abrutschen in die Kreisoberliga zu stemmen, scheint vorhanden.

Vorzeitiger Abschied als Option? Beim SV Niedernhausen führten die Menger-Männer bis zur Nachspielzeit, ehe Manuel Ulm noch zum 1:1-Endstand ausglich. Eine Leistung, die den Hahner Coach im Hinblick auf das Heimspiel gegen Hadamars starke Zweite (So., 15 Uhr) zuversichtlich stimmt. Gleichzeitig ist Menger auch Realist. Für den Fall, dass die sportliche Lage bis zur Winterpause den Status „aussichtslos“ erreichen sollte, hat er der Vereinsführung angeboten, „den Weg für einen Neuanfang frei zu machen. Mit der Möglichkeit, einen neuen Trainer zu installieren, der die restlichen Spiele dann perspektivisch für die Saison 2018/19 nutzen könnte.“

Für den erfahrenen Coach stellt das eine im Raum stehende Option dar. Davon abgesehen wird er mit dem ihm eigenen Ehrgeiz weiter alle Hebel für eine Aufholjagd in Bewegung setzen. Wohlwissend, dass es mit schmalem Aufgebot in Verbindung mit Verletzten und Erkrankten nur sehr schwer möglich ist, über Trainingsprozesse individuelle und kollektive Verbesserungen zu erzielen.

Kritik an Feiertagsspielen: Außerdem sei die zuletzt sehr dichte Frequenz in der Liga mit zwei Dienstag-Spieltagen an den Feiertagen am 3. und 31. Oktober für Clubs mit dünner Personaldecke bei nicht mal 48 Stunden Abstand nach einem Sonntag-Match nur schwer zu verkraften. „Bei so einer Konstellation, die es nicht mal bei den Profis gibt, ist die Verletzungsgefahr sehr hoch“, sagt er.

Klassenleiter Matthias Bausch führt an: „Wir haben die Feiertage genutzt, um zwei Wochentags-Spieltage, die an Werktagen abends möglicherweise mit weiten Fahrten verbunden gewesen wären, einzusparen.“

SVW: Potenzielle Neue im Probetraining: Wie den Hahnern steht auch dem SV Wiesbaden in sportlicher Hinsicht das Wasser bis zum Hals. Vor der Partie gegen die TSG Wörsdorf (So., 15 Uhr), die auf Platz acht geklettert ist, hat die Vereinsführung Sofortmaßnahmen eingeleitet, um die extreme Personalknappheit abzufedern. Beim 1:5 in Hadamar kamen auch Safa Al Saidi und Ahmed Abdi Said aus dem ebenfalls ausgebluteten Kader des A-Liga-Teams zum Zug, das sein Spiel in Delkenheim mangels Masse kampflos abgeben musste.

Jetzt scheint Zuwachs in Aussicht. „Wir haben sechs, sieben Spieler im Probetraining. Zwei können uns vielleicht direkt weiterhelfen“, verrät SVW-Präsident Markus Walter und gibt sich in einer Saison, in der Pech und Negativereignisse den Weg pflastern, kämpferisch: „Wir werden alles daran setzen, die Klasse zu halten. Die Situation ist nicht hoffnungslos.“ Zudem soll in absehbarer Zeit ein Fußball-Experte hinzukommen, um im organisatorischen Bereich mit anzupacken, so Walter.

Aufrufe: 02.11.2017, 08:00 Uhr
Stephan NeumannAutor