2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht

Planiger Jubel nach finalem Krimi

MEISTER TSG gewinnt nach Verlängerung 4:2 gegen TuS Gutenberg und steigt direkt in die A-Klasse auf

FÜRFELD. Das war ein echtes Endspiel: Mit 4:2 (2:2, 1:0) nach Verlängerung des Entscheidungsspiels um die Meisterschaft der Fußball-B-Klasse Ost setzt sich die TSG Planig gegen den TuS Gutenberg durch. Dabei waren sich wohl alle Zuschauer einig: Einen Verlierer hatte dieses packende Herzschlagfinale nicht verdient, das alles aufbot, was man sich von solch einem Spiel verspricht: Traumtore, Last-Minute-Treffer, Spannung und eine überragende Stimmung.

Lautstarke Fans stimmen auf das Finale ein

Bereits vor dem Anpfiff lieferten sich Planiger und Gutenberg Fans – beide eigens mit Bussen angereist – einen lautstarken Gesangswettbewerb und bereiteten so den Rahmen für einen gelungenen Fußballabend.

Und auch auf dem Platz wollte sich von Beginn an keiner der Kontrahenten verstecken – wobei die TSG mehr den von ihr gewohnten Kombinationsfußball durch das Zentrum zeigte, während Gutenberg etwas tiefer stand und mit langen Bällen über die schnellen Außenspieler zum Erfolg kommen wollte. Trotzdem dauerte es eine knappe halbe Stunde bis zur ersten gefährlichen Situation: David Balzer schaltete nach einem TSG-Einwurf am schnellsten und ging alleine auf TuS-Torhüter Dennis Meder zu, verzog den Abschluss knapp. Die Gutenberger reagierten mit einem 25-Meter-Volleyschuss von Adrian Krupa, der den Winkel nur um Zentimeter verfehlte. Fünf Minuten vor der Pause durften die Planiger Fans dann jubeln: Yunus Ceyhan schlenzte das Leder aus 18 Metern unhaltbar ins TuS-Tor.

Nach dem Wechsel merkte man den Gutenbergern an, dass sie sich für den zweiten Abschnitt einiges vorgenommen hatten – Planig hingegen schwanden etwas die Kräfte. Niklas Mittwich verfehlte das Tor nur um Zentimeter (66.), Kamil Frackowiak scheiterte an TSG-Torhüter Nils Ingebrand (72.), und Danny Enkler jagte den Ball frei vorm Tor in den Abendhimmel (80.). So lief bereits die Nachspielzeit als die Gutenberg den verdienten Ausgleich erzielten: Der eingewechselte Nils Jung flankte, Frackowiak war zur Stelle (94.).

Von Krämpfen geplagt schleppten sich beide Teams in die Verlängerung – in der Gutenberg nochmals alle Kräfte zu mobilisierte. Frackowiak mit seinem zweiten Treffer, nach schönem Pass in den Lauf durch Mittwich, brachte den TuS in Führung (96.). Nur fünf Minuten später musste Mittwich mit Gelb-Rot vom Feld, die Planiger wurden wieder wach, glichen noch vor dem Wechsel durch Peter Gödderz aus (105.).

Späte Entscheidung im Entscheidungsspiel

Die Entscheidung im Entscheidungsspiel fiel zwei Minuten vor Ende der Verlängerung: TuS-Torhüter Meder und Gödderz prallten im Kampf um den Ball gegeneinander – unter wütenden Protesten entschied der Schiedsrichter auf Elfmeter, den Ceyhan sicher verwandelte. Da die Gutenberger nun alles nach vorn warfen, kassierten sie sogar noch das 4:2 durch Adonai Asani (120.).

„Die Mannschaft hat das toll durchgezogen – nach so einer spannenden Partie fällt uns nun allen eine Last vom Herzen“, freut sich TSG-Abteilungsleiter Mirko Lauermann über den Titel. Dass seine junge Mannschaft gerade vor so einer Kulisse und mit der Niederlage aus dem Pokalfinale derart auftreten würde, hatte ihn beeindruckt.

„Im ersten Abschnitt hatten wir zu viel Respekt, nach der Pause sind wir ein enormes Tempo gegangen und haben uns den Ausgleich in der regulären Spielzeit verdient“, zeigt sich TuS-Trainer Marco Enkler grundsätzlich zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft. Der Platzverweis für Mittwich sei dann aber „Gift für uns“ gewesen. Nun gehe der Blick aber nach vorn zum Aufstiegsspiel am Sonntag in Alsenz gegen den B-Klasse-West-Vertreter, die SG Alsenztal II. „Wir müssen uns jetzt zu 100 Prozent darauf fokussieren – auch ohne den Meistertitel können wir uns noch belohnen.“

Unschön wurde es nach dem Abpfiff: Nachdem TuS-Mittelfeldspieler Adrian Krupa von einigen auf Feld stürmenden Planiger Fans angerempelt und beinahe umgestoßen wurde, wäre es beinahe noch zu einem Handgemenge gekommen. „Ich freue mich schon, wenn Fans ihre Mannschaft unterstützen. Aber einiges, was da heute von Planiger Fan-Seite aus gesungen wurde, ging klar unter die Gürtelinie“, ärgert sich TuS-Trainer Enkler über das respektlose Verhalten des gegnerischen Anhangs. Opfer der Schmähgesänge sei immer wieder Krupa gewesen.


TSG Planig - TUS GUTENBERG n. V. 4:2

Planig: Ingebrand – J- Schenk, Giorgadse, Wagner, Meisenheimer – Ceyhan, C. Schenk, Welfonder (60. Gödderz), Asani – Balzer (90. Böhmer), Narteni (75. Daugherty)

Gutenberg: Meder – Richter, Vogel (90. Dorfey), Dupont, Rhein – Uciechowski, Mittwich – Mohammadi (70. Saueressig), Krupa, Enkler (85. Jung) – Frackowiak.

Tore: 1:0 Yunus Ceyhan (41.), 1:1 und 1:2 Kamil Frackowiak (94., 96.), 2:2 Peter Gödderz (105.), 3:2 Ceyhan (118.), 4:2 Adonai Asani (120.).

Aufrufe: 025.5.2017, 08:00 Uhr
Jan SchmidtAutor