2024-05-17T14:19:24.476Z

Allgemeines
Paul Auerbach (m.) kehrt dem TSV Landsberg den Rücken. Nachdem er dort enttäuscht wurde, zieht es ihn zum TuS Geretsried. FOTO: Brugger
Paul Auerbach (m.) kehrt dem TSV Landsberg den Rücken. Nachdem er dort enttäuscht wurde, zieht es ihn zum TuS Geretsried. FOTO: Brugger

Paul Auerbach: "Leere Versprechungen und mangelnde Chancen"

Neu-Geretsrieder im Interview

TuS Geretsried darf einen wahren Rohdiamanten in seinen Reihen begrüßen. Der 20-jährige Paul Auerbach kommt vom Bayernligisten aus Landsberg. Wieso der Youngster eine Liga nach unten wechselt, was er sich bei Geretsried erhofft und wie er damals in die Landesliga kam, erfahren Sie im Vorort-Interview.

Nach der A-Jugend ging es für dich vom MTV Dießen direkt nach Landsberg. Das war ein riesen Sprung. Wer hat dich „entdeckt“?

Ich bin wegen meines Abiturs zurück zu meinem Heimatverein Dießen gegangen. Eigentlich gab es damals schon andere Pläne. Dass ich zu Landsberg gekommen bin, war ein Zusammenkommen von meinem Freund und Einzeltrainer Tomas Tomic und dem damaligen Landsberg-Coach Sven Kresin. Er hat im Probetraining mein Talent erkannt und mich zu sich geholt. Im ersten Jahr hat er mich an den Herrenfußball herangeführt, ist aber dann leider nach dem Klassenerhalt als Trainer zurückgetreten, um sich ganz auf sein Fitness-Studio zu konzentrieren.

Du hast in den letzten Jahren immer wieder mit der ersten Mannschaft trainiert. Solltest du langsam ans Team herangeführt werden?

Das wurde selten so klar kommuniziert. Als damaliger A-Jugend-Spieler war klar, dass ich nicht sofort durchstarte. Aber mehr Spielzeit wäre sicherlich verdient gewesen. Ganz besonders in der Saison 16/17. So waren es dann meist Einsätze in der zweiten Mannschaft unter Trainer Michael Bugdoll. Ihm bin ich für seine Ratschläge und Aufmunterungen sehr dankbar. Auch möchte ich Alex Buschel danken. Er ist sicherlich mit das beste, was der TSV in seinen Reihen hat, vor allem menschlich.

Jetzt wechselst du nach Geretsried. Wie bist du zu der Entscheidung gekommen?

Das ist eine Kombination aus Frust und fehlendem Spaß, welche sich aus leeren Versprechungen und mangelnden Chancen ergab. Als junger Spieler muss man viel spielen um sich entwickeln zu können. In Landsberg wurde das andauernd versprochen, aber von den Trainern nur selten gehalten. Beispielsweise in der Relegation der letzten Saison. Da wurde ich gebraucht und war da. Es spielen leider auch zumeist die selben Spieler. Warum das so ist, wissen nur die Trainer. Mit dem zweimaligen Klassenerhalt nach der Relegation waren es aber vor allem zwei lehrreiche Jahre.

Warum gehst du ausgerechnet nach Geretsried?

Geretsried hat mit der Anlage Top-Trainingsbedingungen und mit Flo Beham und Chris Sacher zwei super Trainer, die es verstehen mit jungen Spielern umzugehen und diese zu verbessern. Ich hatte mich nach neuen Vereinen nahe meines Wohnortes umgesehen und bin schnell bei Geretsried hängen geblieben. Hier hat der Gesamteindruck gepasst!

Bist du auch eine Liga nach unten gegangen, um mehr spielen zu können?

Natürlich. Wie gesagt, glaube ich, dass junge Spieler Spiele machen müssen. Ich werde, wie bisher, bei jedem Training Gas geben und mich für die Startelf empfehlen.

Welche Rolle erhoffst du dir beim Landesligisten?

Ich hoffe, dass ich mich schnell an die Liga gewöhne und in der Mannschaft ankomme. Wenn dann alles passt, möchte ich natürlich dabei helfen unsere gemeinsamen Ziele zu erreichen.

Mit gerade einmal 20 Jahren auf dem Buckel, steht dir die Zukunft noch offen. Hast du Pläne?

Im Fußball ist alles möglich und oft geht es ganz schnell. Ich möchte aber zu erst die Freude wieder zurückgewinnen und natürlich mein Studium im Sommer 2019 abschließen. Was dann kommt, wird die Zukunft zeigen.

Peilt ihr nächstes Jahr den Aufstieg an? Wenn Türkgücü und Freising wahrscheinlich aufgestiegen sind, werden die Karten schließlich neu gemischt.

Das stimmt, allerdings werden auch Bayernligisten absteigen und direkt wieder nach oben wollen. Ich denke, wir sollten immer nach dem Besten streben und unsere Möglichkeiten voll ausschöpfen. Was das genau für die Saison 18/19 heißt, wird sich zeigen. Aber ein Wiedersehen mit Landsberg in der Bayernliga? Wieso nicht!

Aufrufe: 014.1.2018, 17:58 Uhr
Moritz BletzingerAutor