2024-04-25T14:35:39.956Z

Spielbericht
Dominik Jordan, Marco Rente und Mory Konate (von links) versuchen mit vereinten Kräften einen Wattenscheider Akteur am Torschuss zu hindern. Letztlich konnten alle Beteiligten des TuS mit dem Remis zum Auftakt gut leben. Fotos (2): carlo
Dominik Jordan, Marco Rente und Mory Konate (von links) versuchen mit vereinten Kräften einen Wattenscheider Akteur am Torschuss zu hindern. Letztlich konnten alle Beteiligten des TuS mit dem Remis zum Auftakt gut leben. Fotos (2): carlo

"Sind total glücklich, mit einem Punkt gestartet zu sein"

Erndtebrück zum Auftakt Remis gegen Wattenscheid – Yuki Nishiya trifft doppelt

Verlinkte Inhalte

TuS Erndtebrück - SG Wattenscheid 09 2:2

Als Florian Schnorrenberg Platz nahm im VIP-Raum des TuS Erndtebrück zum letzten Akt seines Tagwerks am Pulverwald, zur Pressekonferenz nach der Saisonauftakt-Partie gegen die SG Wattenscheid 09, flimmerte über ihm noch die Tabelle des ersten Spieltags der Regionalliga West von einem Bildschirm herab. Platz fünf war da notiert für den Aufsteiger aus dem Wittgensteiner Land. Das war der verdiente Lohn für das 2:2 (1:1) der Mannschaft von Trainer Schnorrenberg gegen den Vorjahres-Achten aus Bochum.

Die neue Erndtebrücker Mannschaft, in der zu Beginn nur zwei Spieler aus dem Vorjahres-Team standen (Nino Saka und Xhuljo Tabaku), legte los wie die oft zitierte Feuerwehr. Schon nach zwei Minuten jubelten die TuS-Anhänger unter den 565 Zuschauern (nur beim Aufstiegs-„Endspiel“ gegen Hamm waren in der vergangenen Saison mehr Besucher da) laut auf. Yuki Nishiya hatte die Führung erzielt, nachdem Wattenscheids Torwart Edin Sancaktar einen Tabaku-Schuss nur abklatschen lassen konnte. Was für ein Auftakt am Pulverwald!

So konnte es nach dem Geschmack der heimischen Zuschauer gerne weiter gehen, und die Erndtebrücker machten zunächst weiter. Mit enormer Geschwindigkeit attackierten sie die Gäste selbst tief in deren Hälfte und trugen ihre eigenen Angriffe in hohem Tempo nach vorn. „Darauf haben wir bei den Verpflichtungen Wert gelegt“, erklärte Schnorrenberg später.

Wattenscheid schien überrumpelt von dem Erndtebrücker Elan, fing sich aber nach und nach. Die Partie wurde unruhiger. In der 16. Minute handelte sich Alexandros Tanidis, der statt des verletzten Tim Treude die Kapitänsbinde trug, bei einem Foul die erste Gelbe Karte der Saison ein. Und die hatte Folgen für ihn: Um keine Unterzahl zu riskieren, ließ ihn Schnorrenberg nach der Pause draußen, brachte Marco Rente.

In der 36. Minute kamen die Gäste zum Ausgleich. Manuel Glowacz trat einen Freistoß vor das Erndtebrücker Tor, Nico Buckmaier prallte mit dem heraus eilenden TuS-Keeper Samuel Aubele zusammen, konnte aber dabei doch noch den Ball zum 1:1 im Netz unterbringen.

Schnorrenbergs Anfangs-Formation brachte ein Durchschnittsalter von 23,7 Jahren auf den Kunstrasen; später, nach den Auswechselungen, waren es sogar nur noch 23,4 Jahre. Und dabei stand im Team Mehmedalija Covic, eine Wand von 1,92 Meter Körpergröße, der ruhig und souverän in der Innenverteidigung als Organisator agierte, mit immerhin 31 Jahren.

Vor ihm dirigierte Niklas Zeller, vom Regionalliga-Absteiger aus Siegen gekommen, das Erndtebrücker Spiel. In der 58. Minute zog er aus 20 Metern flach ab („Das sollte eigentlich ein Torschuss werden“), und als jedermann am Pulverwald schon damit rechnete, dass der Ball links vom Tor ins Aus gehen würde, stand wiederum Nishiya goldrichtig und brachte den Ball zum 2:1 im SG-09-Kasten unter.

Mit zunehmender Spieldauer schlichen sich bei den Erndtebrückern Konzentrationspausen ein. Einmal wurde es brenzlig, als Covic und Keeper Aubele sich missverstanden. Und in der 73. Minute konnte Joseph Boyamba völlig ungehindert im Strafraum von der Torauslinie aus Predag Stevanovic anspielen, der zum 2:2 einschoss.

Der Freude über einen „guten Start“ (Schnorrenberg) tat das keinen Abbruch. „Wir sind total glücklich“, betonte Schnorrenberg, „mit einem Punkt gestartet zu sein.“ Am Samstag (14 Uhr) gastiert die Schnorrenberg-Elf beim Mitaufsteiger Westfalia Rhynern. Der Club aus Hamm hat sein erstes Regionalliga-Spiel überhaupt mit 1:2 bei RW Oberhausen verloren.

Und noch etwas zeigte der besagte Bildschirm im VIP-Raum: die erste Torschützenliste der Saison, mit Yuki Nishiya an vorderster Stelle. Das war sicherlich für den Japanaer schön, jedoch nicht mehr als eine Momentaufnahme. Aber immerhin ein zarter Fingerzeig darauf, was da in der Sommerpause womöglich in Erndtebrück geschaffen worden ist.


Schiedsrichter: Dominik Jolk (BW Hand) - Zuschauer: 565
Tore: 1:0 Yuki Nishiya (2.), 1:1 Nico Buckmaier (36.), 2:1 Yuki Nishiya (58.), 2:2 Predrag Stevanovic (73.)



Aufrufe: 030.7.2017, 23:00 Uhr
Carsten LoosAutor