"Müssen mit Reaktion rechnen"

Rot-Weiß Oberhausen - TuS Erndtebrück (Sa 14:00)
Für das Gastspiel des TuS Erndtebrück am Samstag am 7. Spieltag der Regionalliga West bei RW Oberhausen (9. Platz) kann Florian Schnorrenberg womöglich personell nahezu aus dem Vollen schöpfen. Die Hoffnung des TuS-Trainers liegt dabei vor allem auf dem Mitwirken von Jan-Patrick Kadiata.

Bei dem 28-jährigen Offensivmann, der vor der Saison nach zwei Jahren an den Pulverwald zurückgekehrt ist, zwickt seit der Partie vor drei Wochen gegen den SV Rödinghausen (3.) die Patellasehne unterhalb des Knies. Weshalb er sowohl am vergangenen Samstag gegen Alemannia Aachen (2:0) als auch am Mittwoch in der zweiten Westfalenpokalrunde beim Landesligisten FC Frohlinde (4:0) im Team des Tabellenzwölften fehlte. Schnorrenberg hatte allerdings schon vor dem Spiel gegen Aachen angekündigt: „Er soll erst richtig schmerzfrei sein, bevor er wieder spielt.“ Das scheint jetzt soweit zu sein. „Ich hoffe, dass er beim Training am Freitag wieder dabei ist“, sagt er.

Dann hätte Schnorrenberg 19 gesunde Spieler in der Übungsstunde. „Das hatten wir so noch nicht“, freut sich der Fußballlehrer. Lediglich Benjamin Kraft (Mittelhandbruch) muss sich wohl noch bis nächste Woche gedulden. Hedon Selishta (Innenbanddehnung) war nach wochenlanger Verletzungspause am Mittwochabend im Westfalenpokal wieder mit von der Partie – zumindest für 68 Minuten. „Er hat sich gut bewegt“, sagte Schnorrenberg hernach, „und das Knie hat gehalten.“ Auch der andere Langzeitverletzte, Mannschaftskapitän Tim Treude (Entzündung im Sprunggelenk), ist ja bekanntlich wieder im Einsatz.
Schnorrenberg kann inzwischen seine Formation variieren. Beispiel Innenverteidigung: Mehmedalija Covic und Marco Rente durften im Pokal pausieren. Stattdessen spielten Alexandros Tanidis und Gunnar Niemann. Die Erkenntnis aus dem Auftritt in Castrop-Rauxel: „Da hat der eine oder andere wieder eine gute Leistung gezeigt.“

Gute Voraussetzungen also für eine Ausfahrt nach Oberhausen. Dort wartet, wie in der Vorwoche beim ersten Saisonsieg der Erndtebrücker, wieder ein traditionsreicher Name auf den Wiederaufsteiger aus dem Wittgensteiner Land. Die „Rot-Weißen“ spielten bis 2011 noch in der 2. Bundesliga. Und wie vor dem Spiel gegen Aachen sagt Schnorrenberg: „Wir wären total glücklich, wenn wir einen Punkt mitnehmen könnten.“
Die Oberhausener Mannschaft von Trainer Mike Terranova, im Vorjahr Vierte des Abschluss-Klassements in der Regionalliga, verlor vor Wochenfrist mit 0:4 beim SC Wiedenbrück (6.). Das ist für Schnorrenberg jedoch kein Grund, den dritten Gegner in der doppelten Englischen Woche seiner Mannschaft mit insgesamt fünf Spielen auf die leichte Schulter zu nehmen. Zwischen dem 0:0 in Aachen und dem 0:4 in Wiedenbrück habe sein Trainerkollege das Team auf vier Positionen umgestellt, sagt Schnorrenberg: „Das zeugt von Qualität.“ Und Erndtebrücks Übungsleiter warnt: „Wir müssen jetzt mit einer Reaktion von Oberhausen rechnen.“ Eben wegen der Pleite in Wiedenbrück (übrigens am Dienstag dann nächster Gegner des TuS Erndtebrück).

Daher ist Schnorrrenberg froh, wenn denn Kadiata im Stadion Niederrhein wieder auflaufen könnte: „Er ist für unser schnelles Umschaltspiel eine Option, die uns gegen Aachen gefehlt hat.“ Das machte sich im Leimbachstadion vor allem in der ersten Halbzeit bemerkbar. Erndtebrück konnte gegen die Alemannen keinen Druck ausüben, deren Spiel nicht unterbrechen. Das soll sich nun in Oberhausen wieder ändern und ähnlich laufen wie beim 2:2 beim Titelverteidiger Viktoria Köln vor zwei Wochen. Da war Kadiata schließlich noch dabei.

Schiedsrichter: Florian Heien