2024-05-02T16:12:49.858Z

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Die Erndtebrückerinnen Kathrin Buch (Mitte) und Maren Stöcker brachten beim DFB-Pokalspiel gegen Eintracht Frankfurt Fan-Schals an den Mann. 	Foto: carlo
Die Erndtebrückerinnen Kathrin Buch (Mitte) und Maren Stöcker brachten beim DFB-Pokalspiel gegen Eintracht Frankfurt Fan-Schals an den Mann. Foto: carlo

Ins Trainingslager nach Andalusien

Regionalligist TuS Erndtebrück reist am 20. Januar nach Novo Sancti Petri

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Mit 0:3 gegen den Bundesligisten Eintracht Frankfurt ist der TuS Erndtebrück Mitte August in der 1. Hauptrunde aus dem DFB-Pokal ausgeschieden. Dennoch war das Spiel ein Erfolg für den damals gerade zum zweiten Mal in die Fußball-Regionalliga aufgestiegenen Club aus dem Wittgensteiner Land – sowohl sportlich, weil er sich überhaupt wieder für diese fußballerische Herausforderung qualifizieren konnte, als auch finanziell, weil unter dem Strich ein ordentlicher Euro-Regen für Erndtebrück übrig blieb.

Und so geht demnächst jener Wunsch von Florian Schnorrenberg in Erfüllung, von dem der TuS-Trainer schon am Ende der vergangenen Saison vor dem Qualifikationsspiel des seinerzeit frisch gekürten Oberliga-Meisters beim Regionalligisten SG Wattenscheid 09 (4:1) geträumt hatte: „Es wäre schön, wenn wir wieder einmal ein Trainingslager in der Winterpause machen könnten.“

Am 20. Januar ist es soweit: Dann bricht der Erndtebrücker Tross für sieben Tage nach Spanien auf. Ziel ist Novo Sancti Petri in Andalusien, an der Costa de la Luz am Atlantik, nahe Cadiz. Gegen welche Clubs der TuS dort Testspiele bestreiten werde, stehe noch nicht fest, sagte Schnorrenberg. Im ersten Regionalliga-Jahr war Erndtebrück in Albufeira (Portugal) im Trainingslager.

Schnorrenbergs Hoffnung auf ein neuerliches Trainingscamp unter südlicher Sonne ist nachvollziehbar. Schließlich meint es die kalte Jahreszeit hoch oben im Rothaargebirge in der Regel nicht wirklich gut mit Fußballern. Schon Anfang November mussten die Erndtebrücker im vergangenen Jahr für das Liga-Spiel gegen SC Buer-Hassel (3:0) den Platz erstmals von einer dicken Schneedecke befreien. Später, in der Winterpause, war lange Zeit für Schnorrenbergs Mannschaft überhaupt kein Training mehr am Pulverwald möglich; das Team musste für Testspiele bis ins Rheinland oder Münsterland ausweichen.
Möglich macht das kommende Trainingslager eine Einnahme in sechsstelliger Höhe aus dem DFB-Pokal. Allein für die Teilnahme an der 1. Hauptrunde erhielt Erndtebrück 115 000 Euro vom Deutschen Fußballbund (DFB). Von der eigentlichen Antrittsprämie in Höhe von 155 000 Euro gingen 40 000 Euro nicht an den Verein, sondern an den Fußball- und Leichtathletikverband Westfalen (FLVW). Davon zahlt der FLVW Prämien im Westfalenpokal 2017/18.

Dazu kamen die direkten Einnahmen aus dem DFB-Pokal-Spiel im Leimbachstadion. Wie viel da letztlich für Erndtebrück übrig geblieben ist, wollte Abteilungsleiter Dirk Beitzel unlängst nicht sagen, nur soviel: „Wir sind mit dem Verlauf hoch zufrieden.“ Eine Hochrechnung: Bei rund 13 000 Zuschauern und einem mittleren Ticketpreis von angenommen 20 Euro wären allein an Eintrittsgeldern 260 000 Euro in die Kasse geflossen; dazu Einnahmen unter anderem aus Verkauf von Getränken, Verpflegung und Fan-Artikeln. Nach Abzug der Kosten für beispielsweise Stadionmiete und Sicherheitsdienst ging der verbliebene Restbetrag jeweils zur Hälfte an die beteiligten Vereine Erndtebrück und Frankfurt.
Nachdem der Erndtebrücker Auftritt auf der nationalen Pokal-Bühne abgerechnet war, hat der TuS an die Spieler seiner Vorjahres-Mannschaft jene Prämien nachträglich überwiesen, die der Verein vor dem Qualifikationsspiel in Wattenscheid ausgelobt hatte. „Das ging nicht anders“, erklärte Beitzel, „wir konnten erst etwas zahlen, nachdem das Geld geflossen ist.“

Übrigens: Von jenen 40 000 Euro, die die Erndtebrücker von ihrem Antrittsgeld im DFB-Pokal an den FLVW abzweigen mussten, hat sich der TuS als Halbfinalist (durch ein 2:0 gegen den RSV Meinerzhagen) bereits 5000 Euro schon wieder gesichert; bei einer Endspiel-Teilnahme wären es sogar 11 600 Euro.

Aufrufe: 06.11.2017, 12:00 Uhr
Carsten LoosAutor