2024-05-14T11:23:26.213Z

Spielvorbericht
Gunnar Niemann (blaues Trikot), hier vor zwei Wochen bei der 0:2-Niederlage gegen Essen im Zweikampf mit dem zweifachen Torschützen Kamil Bednarski, fällt nach einem Muskelfaserriss in Wegberg-Beeck vier Wochen aus. Foto: carlo
Gunnar Niemann (blaues Trikot), hier vor zwei Wochen bei der 0:2-Niederlage gegen Essen im Zweikampf mit dem zweifachen Torschützen Kamil Bednarski, fällt nach einem Muskelfaserriss in Wegberg-Beeck vier Wochen aus. Foto: carlo

Erndtebrücker Lazarett wird immer größer

Gunnar Niemann fällt für Wattenscheid-Spiel auch noch aus

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SG Wattenscheid 09 - TuS Erndtebrück (Sa 14:00)
Beim Tabellen-Drittletzten TuS Erndtebrück hat sich in letzter Zeit neben dem Erstellen des täglichen Trainingsplans das Ausarbeiten eines regelmäßigen Kranken-Bulletins in die Arbeitsplatzbeschreibung von Florian Schnorrenberg als Trainer des Fußball-Regionalligisten geschlichen. Die neueste Krankmeldung kam jetzt, vor dem Rückrunden-Auftakt am Samstag (14 Uhr) bei der SG Wattenscheid 09 (13.), von Gunnar Niemann.

Der 21-jährige Innenverteidiger habe sich vor Wochenfrist, beim Erndtebrücker 3:2-Sieg beim FC Wegberg-Beeck (15.), einen Muskelfaserriss zugezogen, sagte Schnorrenberg: „Er wird vier Wochen ausfallen.“ Niemann, vor der Saison von Eintracht Braunschweigs U23 an den Pulverwald gekommen, hatte seit seinem Debüt am 11. Spieltag (0:0 bei Borussia Dortmund U23) alle Liga-Spiele bestritten. In Wegberg-Beeck musste er in der 41. Minute verletzt vom Platz.

Das Erndtebrücker Lazarett ist ohnehin mit Dominik Jordan (Kreuzbandriss, wird nächste Woche in Straubing untersucht und womöglich tags darauf operiert), Mannschaftskapitän Tim Treude (Kreuzband-Zerrung), Mory Konate (Schambein-Entzündung), Ilyass Mirroche (am Knie operiert) und Torwart Paul Schünemann (Sehnenanriss am Sprunggelenk) voll belegt. Da ist Schnorrenberg froh über seine „vorsichtige Hoffnung“, dass Mehmedalija Covic in Wattenscheid vielleicht wieder mitwirken kann. „Er kann uns gut tun“, erklärte der TuS-Trainer, „sonst wird es brutal schwer.“ Der Innenverteidiger-Hüne hatte vor dem Auftritt in Wegberg-Beeck das Training wegen einer Zerrung abbrechen müssen.

Xhuljo Tabaku und Cedric Heller haben nach dem kräftezehrenden Hinrunden-Ausklang erst am Dienstag wieder trainiert; Hedon Selishta musste nach einem Pferdekuss bis Mittwoch pausieren. Niklas Zeller steht wieder zur Verfügung; er hatte aus familiären Gründen gefehlt.

Mit dem Schwung des wichtigen dritten Saisonsieges ausgerechnet im Kellerduell beim Mitaufsteiger geht Erndtebrück die nächste Aufgabe an. „Wattenscheid ist ein anderes Kaliber als Wegberg-Beeck“, erklärte Schnorrenberg, „aber unsere Situation ist ähnlich.“ Der frühere Bundesligist aus Bochum hat sechs Punkte Vorsprung auf die Wittgensteiner. Das hatte Wegberg-Beeck vor Wochenfrist auch. Hätte sein Team verloren, wäre der Rückstand auf neun Zähler angewachsen, rechnete der Fußballlehrer des TuS vor: „Das wäre nur noch schwer aufzuholen gewesen.“

„Die Jungs haben das super gemacht“, lobte Schnorrenberg seine Mannschaft, „das war unser vielleicht wichtigstes Spiel in dieser Saison.“ Besonderes Merkmal: Nach dem 1:1 von Stefan Valentini stürmte die komplette Mannschaft zur Ersatzbank auf ihren verletzten Mitspieler Jordan zu, der mit seinen Krücken zum Jubeln hoch gesprungen war. So soll es jetzt im Lohrheidestadion für Erndtebrück weitergehen. Und eben nicht so, wie nach den beiden vorherigen Siegen: Auf das 2:0 gegen Alemannia Aachen (11.) folgte eine Negativserie von sieben sieglosen Spielen, nach dem 3:1 gegen den 1. FC Köln U23 (17.) verlor der TuS zweimal (0:3 beim Bonner SC/14., 0:2 gegen RW Essen/9.).

Sein Wattenscheider Trainer-Kollege Farat Toku habe das System seiner Mannschaft zuletzt auf eine Dreierkette umgestellt, sagte Schnorrenberg. Was Erfolg hatte: Nach drei Niederlagen in Folge gewann die SG 09 mit 2:1 in Aachen und spielte 0:0 gegen RW Oberhausen (5.). Tokus Kader sei „klein, aber fein“, etwa mit Jonas Erwig-Drüppe, Joseph Boyamba und Manuel Glowacz, die zusammen 13 Tore der 20 Wattenscheider Saisontreffer erzielt haben. Dazu die kopfballstarken Innenverteidiger Adrian Schneider und Felix Clever. Zudem rechnet Schnorrenberg damit, dass Nico Buckmaier und Berkant Canbulut nach Verletzungen wieder dabei sind.

In der ersten Liga-Begegnung nach dem Wiederaufstieg in die Regionalliga spielte Erndtebrück 2:2 gegen Wattenscheid. Das Team war froh über den Teilerfolg in neuer Umgebung, trauerte aber auch den vergebenen Möglichkeiten auf einen Sieg zum Saison-Einstand nach. Beide Tore erzielte Yuki Nishiya, der damit bis in die Vorwoche erfolgreichster TuS-Stürmer war. Bis Valentini seine Ausbeute mit zwei Treffern auf drei Tore vergrößerte.


Schiedsrichter: Niklas Dardenne

Aufrufe: 017.11.2017, 09:00 Uhr
Carsten LoosAutor