2024-04-25T14:35:39.956Z

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VOR 14 MONATEN: Francky Sembolo im Trikot des Regionalligisten BSV Rehden.
VOR 14 MONATEN: Francky Sembolo im Trikot des Regionalligisten BSV Rehden.

Francky Sembolo speckt für Neustart 15 Kilogramm ab

„Bremer Brücke ist magisch und völlig unnormal“ - Ziel: Klassenerhalt mit dem TuS Bersenbrück

Von 2014 bis 2016 ging Francky Sembolo für den damaligen Drittligisten VfL Osnabrück auf Torejagd. Zwei Treffer und fünf Vorlagen glückten dem Kongolesen auf einer seiner längsten Profistationen. Nach einem Jahr Pause mit dem vermeintlichen Karriereende und einem Comeback beim Bezirksligisten SG Diepholz will der 35-Jährige nun beim Oberligisten TuS Bersenbrück wieder angreifen.
„Ich bin sehr motiviert, dem TuS zu helfen, die Klasse zu halten“, sagt Sembolo, der zunächst bis Saisonende unterschrieben hat. Dabei war seine Begeisterung für den Fußball eigentlich im Sommer 2019 erloschen gewesen. „Ich fand keinen passenden Verein, auch mein Kopf hat nicht mehr mitgespielt“, sagt der Ex-Nationalspieler. Sembolo legte bei 1,82 Meter Größe massiv an Masse zu, wog mehr als 105 Kilogramm. „Es war sehr unangenehm für meinen Körper“, sagt er. Als sich sein Wunsch, Jugendtrainer zu werden, nicht erfüllte, riss sich der Stürmer am Riemen und forcierte seine Fitness. „Ich habe gut 15 Kilos abgenommen“, sagt er. Dann folgte das erfolgreiche Comeback in der Bezirksliga. „Es war richtig, auf dieser niedrigen Ebene wieder anzufangen. Ich habe wieder richtig Bock auf Fußball bekommen.“

Im Dezember meldete sich der TuS Bersenbrück. „Ich kannte dessen Sportmanager Thorben Geerken aus meiner Zeit beim BSV Rehden. Dazu den Co-Trainer Hugues Mbossa aus der Zeit in meiner Heimat.“ Hinzu kam der Rat seines ehemaligen Beraters und Bersenbrücker Spielers Sebastian Voss: „Sebastian hat mir in meinem Leben unheimlich geholfen. Er ist für mich wie ein Familienmitglied.“ Letztlich war ihm schnell klar: „Ich helfe hier gerne.“ Sembolo hofft, dass ab Februar wieder mit möglichen Corona-Lockerungen trainiert werden darf. „Es kommt mir entgegen, dass es nicht schon sofort losgeht. Mit dem speziellen Physio-Programm, das ich vom TuS bekommen habe, werde ich zum Start topfit sein.“

Wenn er körperlich voll in Schwung sei, würden sich seine Ziele erfüllen: „Ich will positiven Wind reinbringen, die Jungen auf dem Platz führen und natürlich auch meine Tore schießen“, sagt der 40-fache Zweitligaspieler (Jahn Regensburg, Arminia Bielefeld/insgesamt 8 Tore).
Die Freude seines neuen Trainers Farhat Dahech über den Zugang ist unüberhörbar: „Seine Erfahrung wird uns helfen. Francky kann den Ball halten, sich gut im Raum orientieren, die Offensive stabilisieren und unter anderem so seinen Mitspielern helfen.“

Sembolo wohnt weiter in Diepholz, von wo es ihn seit seiner Zeit beim BSV Rehden mit Addy Menga als Mitspieler bis zum Zuschauer-Stopp immer wieder ins Osnabrücker Stadion gezogen hat. „Es war auch zuletzt vor Corona immer noch so: Wenn an der Bremer Brücke das Flutlicht brennt, ist die Atmosphäre einfach magisch und völlig unnormal.“ Er habe damals auch selbst gespürt, wie klasse die VfL-Fans seien. „Ich war ihr Liebling, obwohl ich unter Maik Walpurgis wenig gespielt hatte. Bereits das Warmmachen war an der Bremer Brücke schön.“

Mit Menga, der wesentlich länger als Sembolo in Osnabrück gespielt hatte, sei er weiter gut befreundet. „Auch mit Marcos Álvarez herrscht guter Kontakt. Ich gucke seine Spiele in Polen am Bildschirm.“ Besonders freut den 35-Jährigen, dass ein ehemaliger Mitspieler von Berliner AK in Osnabrück Kapitän ist. „Ich habe Maurice Trapp schon 2017 gesagt, dass er mit seiner Klasse nicht in die Regionalliga gehört. Beim VfL hat er noch mal einen riesigen Schritt gemacht.“
Aufrufe: 011.1.2021, 07:00 Uhr
Christian Detloff / NOZ SportAutor