2024-05-02T16:12:49.858Z

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Im Grünwalder Stadion spielen in der Rückrunde der laufenden Saison mit Türkgücü, dem FC Bayern 2 und den Löwen drei Teams.
Im Grünwalder Stadion spielen in der Rückrunde der laufenden Saison mit Türkgücü, dem FC Bayern 2 und den Löwen drei Teams. – Foto: Siggi Jantz

Türkgücü im Grünwalder: Muss Bayern 2 jetzt weichen?

Bei Aufstieg in die 3. Liga

Im Spiel gegen die kleinen Bayern sah Reiner Maurer sein Team schwächer als erwartet. Türkgücü möchte sich zu einer Alternative zu Bayern und Sechzig etablieren.
  • Türkgücü München hat am vergangenen Sonntag zum ersten Mal im Grünwalder Stadion als Heimmannschaft gespielt.
  • Die Mannschat von Trainer Reiner Maurer steht vor dem Aufstieg in die 3. Liga. Drei Teams aus einer Liga können nicht im gleichen Stadion spielen.
  • Die zweite Mannschaft des FC Bayern muss deshalb vielleicht seine Heimspiele an anderer Stelle austragen.

München – Angesichts der immens hohen Ansprüche will es sich Reiner Maurer nicht leisten, seiner Mannschaft eine Schonfrist zu gewähren. Nicht einmal eine Halbzeit im ersten Testspiel des Jahres nach sechswöchiger Winterpause zu Beginn einer siebenwöchigen Vorbereitung – gegen einen Kontrahenten, der eine Liga höher angesiedelt ist und an diesem Wochenende bereits in den Punktspielbetrieb zurückkehrt. So monierte der Türkgücü-Coach nach der 1:3-Niederlage am Sonntag gegen den FC Bayern II, dass seine Elf im ersten Durchgang „schwächer als erwartet“ agiert hätte.

Trainer Maurer will in die 3. Liga

Mit acht Punkten Vorsprung auf die Verfolger überwintert der Aufsteiger an der Tabellenspitze der Regionalliga Bayern und steht damit unmittelbar vor dem Durchmarsch in die 3. Liga. Nachdem zu Saisonbeginn noch ein Platz im oberen Tabellendrittel ausgegeben wurde, bekennt sich mittlerweile auch Maurer „klar zum Ziel Aufstieg“.

Sportchef Robert Hettich hat seinem Trainer ein Team zusammengestellt, das schon jetzt Drittliga-Niveau erreicht. Und Maurer gelingt es, das Maximum aus seinem hoch qualifizierten Kader zu generieren. Das Umfeld jedoch kann gar nicht in dem Tempo wachsen, in dem das Team in Richtung Profifußball drängt. Mit Beginn dieses Jahres trägt Türkgücü, seine Heimspiele im Grünwalder Stadion aus – Heimstetten ist Vergangenheit. Die Partie gegen die kleinen Bayern diente auch als Testlauf in der neuen Umgebung. Wobei der Verein selbst und auch der Trainer in der 1980er-Jahren bereits dort aktiv waren. Beim Stichwort Grünwalder Stadion kommen beim Ex-Löwen Maurer Erinnerungen auf, die Geschichten aus der Bayernliga-Zeit des TSV 1860 sprudeln aus ihm heraus.

FC Bayern 2: Heimspiele am Campus?

Am Sonntag nun waren knapp 1500 Zuschauer gekommen, in den Punktspielen rechnet der 59-Jährige ebenfalls regelmäßig mit einer „vierstelligen Zuschauerzahl“. Die Hoffnung basiert darauf, dass sich Türkgücü als Alternative zum FC Bayern und 1860 etabliert, nicht nur die „türkische Gemeinschaft“ möchte Präsident Hasan Kivran dazu ins Boot holen.

Interessant wird dieses Thema ohnehin erst nach dem Aufstieg: drei Drittligisten in einem Stadion. Die Statuten würden das zwar grundsätzlich erlauben, aber Logistik, Organisation und Spielgestaltung wären dann enorm schwierig. So wird eines der drei Teams umziehen müssen. Nachdem sich die Löwen dort als Hausherr betrachten und Türkgücü die neue Heimat gewiss nicht freiwillig räumen wird, läuft derzeit alles darauf hinaus, dass die kleinen Bayern ab nächster Saison am heimischen Campus im Münchner Norden ihre Drittligapartien austragen werden.

Noch zwölf Spiele für Türkgücü bis zur 3. Liga

Dafür allerdings muss die Maurer-Elf in den verbleibenden zwölf Saisonspielen ihre exzellente Vorarbeit auch mit dem Aufstieg veredeln. In der langen Vorbereitung wird dabei nichts dem Zufall überlassen. Elf Testspiele sind bereits terminiert, es könnten auch noch mehr werden. Zudem stehen gleich zwei einwöchige Trainingslager – eines in Spanien, das andere in der Türkei – auf dem Programm. Am 7. März beginnt mit dem Gastspiel beim FC Augsburg II die letzte Etappe auf dem Weg in die 3. Liga.

Aufrufe: 021.1.2020, 09:34 Uhr
Münchner Merkur / Matthias HornerAutor