Verloren, aber Klassenerhalt ist sicher

Emotionen und Theatralik, rassige Zweikämpfe und strittige Schiedsrichterentscheidungen, ein verschossener Elfmeter und trotzdem sechs Tore – die Partie zwischen den weiter abstiegsgefährdeten Wetterauern und der Mittelhessen auf dem holprigen und hohen Rasen in Ober-Rosbach war zwar nichts für Fußball-Ästheten, hatte aber dennoch einen hohen Unterhaltungswert und mit den Gastgebern einen verdienten Sieger.

Die Friedberger wussten um die Bedeutung des Spiels und waren den entscheidenden Tick aggressiver und leidenschaftlicher. „Uns hat es heute an Galligkeit gefehlt, dazu haben wir es auf diesem schwierigen Geläuf zu oft mit Kurzpassspiel und „klein-klein“ versucht“, machte SC-Trainer Daniyel Bulut die Ursache für die zehnte Saisonniederlage aus. Dabei hatte es für die Gäste gut angefangen. Es waren noch keine zwei Minuten gespielt, als Tolga Duran Nicolas Strack den Ball in den Lauf zirkelte, der umworbene 23jährige seinen Gegenspieler ließ mit einer einfachen Körpertäuschung alt aussehen und legte Lucas Hartmann uneigennützig den Führungstreffer auf.

Nach einer Unachtsamkeit der SC-Abwehr stellte Michael Kohnke mit einem Volleyschuss die Begegnung aber nur eine Minute später wieder auf Anfang.

Die Gäste wurden immer dann gefährlich, wenn sie die Defensivabteilung der Gastgeber mit schnellem Umschaltspiel ins Laufen brachte. Nach einem Sahnepass von Karl Cost überlief Nicolas Strack den regionalligaerfahrenen Julian Dudda, der sich nur durch ein Foul zu helfen wusste. Den anschließenden Foulelfmeter netzte Volkan Öztürk unhaltbar ein (33.).

Kurz vor dem Halbzeitpfiff gelang den Hausherren durch einen sehenswerten Freistoßtreffer von Vuk Toskovic der erneute Ausgleich (43.).

Nach dem Wiederanpfiff übernahmen die Gastgeber gegen den nun mit einer Fünferkette agierenden SC die Spielhoheit und vergaben durch Toskovic, der zudem mit einem weiteren Foulelfmeter an Fabian Grutza scheiterte (73.), zwei echte Hochkaräter (49., 51.).

TG-Trainer Gültekin Cagritekin blieb dennoch besonnen und feuerte sein Team an: „Kein Harakiri und keine Todesbälle, wir bekommen unsere Chancen noch“. Und er sollte recht behalten. Zunächst verlängerte Julian Dudda einen Freistoß aus dem Halbfeld mit dem Hinterkopf ins Tor (80.), ehe der eingewechselte Dorian Miric kurz vor dem Ende den Sack nach einem Konter endgültig zumachte (90.).

Türk Gücü Friedberg: Kröller – Takahashi, Dudda, Bartel, Aslan – Kohnke (79. Miric), Tesfaldet, Biber, Gürsoy – Bell Bell (89. Erdogan), Toskovic (74. Akkus Rodriguez).

SC Waldgirmes: Grutza – Ciraci, Schmidt, Lang, Siegel (65. Cinemre) – Golafra, Schneider (22. Cost) – Öztürk, Tolga Duran, Hartmann (65. Azizi) – Strack.

Tore: 0:1 Hartmann (2.), 1:1 Kohnke (3.), 1:2 Öztürk (33., Foulelfmeter), 2:2 Vuskovic (43.), 3:2 Dudda (80.), 4:2 Miric (90.) - Schiedsrichter: Safi (Erlensee) - Zuschauer: 120 - Gelbe Karten: Biber, Dudda, Toskovic/Lang, Strack, Duran, Siegel, Ciraci, Azizi .

Bes. Vorkommnis: Grutza (Waldgirmes) hält Foulelfmeter von Toskovic (73.).