2024-05-10T08:19:16.237Z

Allgemeines
Kaum eingewechselt kam Josip Sesar (Mitte) zu zwei guten Möglichkeiten, die er allerdings vergab. Foto:Tom Bloch
Kaum eingewechselt kam Josip Sesar (Mitte) zu zwei guten Möglichkeiten, die er allerdings vergab. Foto:Tom Bloch

TSV Weilimdorf: Ernüchterung in der Nachspielzeit

Der TSV Weilimdorf verspielt gegen neun Bad Boller den Sieg

Lange Zeit sah alles gut aus, doch dann ließ sich der TSV Weilimdorf beim TSV Bad Boll in der Nachspielzeit doch noch den Sieg nehmen.

Es ist mal wieder Zeit für Fußball-Bonmots wie zum Beispiel: „Der Ball ist rund“ oder „Das Runde muss ins Eckige“. Gemeinhin bekannte Trainer- oder Analystenphrasen eben, wie zum Beispiel: „So ist halt Fußball“, wie Weilimdorfs Trainer Manfred Porubek wenige Minuten nach dem Schlusspfiff der Landesliga-Begegnung seines Teams beim TSV Bad Boll bemerkte. Kurz bevor der Schiedsrichter die Partie beendete, wurde aus der 2:1-Führung der Weilimdorfer noch ein 2:2. Denn ein Spiel dauert manchmal eben nicht nur 90 Minuten. In der Nachspielzeit, obwohl nach zwei gelb-roten Karten nur noch mit acht Feldspielern unterwegs, gelang den Gastgebern am Fuße der Alb der Ausgleichstreffer. „Wir wollten eigentlich drei Punkte holen“, sagte Porubek erstaunlich ruhig, „so ist es halt nur einer geworden.“ Der Trainer, der in der Winterpause seinen Job von Vorgänger Marco Scheel übernahm und zuletzt in sieben Partien sechsmal als Sieger vom Feld ging, haderte nicht mit seinen Akteuren, im Gegenteil: „Mir tut es für die Jungs leid.“

Dabei haben sich seine Schützlinge wahrlich ungeschickt angestellt, schließlich standen alle Vorzeichen auf einem erfolgreichen Sonntagnachmittag. Denn die Weilimdorfer hatten die Sicherheit eines frühen Führungstreffers im Rücken. In der elften Minute, beide Teams waren mehr oder weniger noch damit beschäftigt, sich vernünftig zu organisieren, überwand Güney Cömert mit einem Freistoß rund 60 Meter des sich in hervorragender Verfassung präsentierenden Rasenplatzes im Erlengarten. Sowohl die Boller Abwehr als auch Torwart Marc Scherrenbacher unterschätzten die Situation, die Samir Genc geschickt ausnutzte und den Führungstreffer für die Nord-Stuttgarter besorgte.

Zwei Bad Boller fliegen vom Platz

Die nächste Erfolgsmeldung ereignete sich in der 39. Minute, als Carmine Pescione über den linken Flügel den in der Mitte mitlaufenden Sandro Villani bediente, der mit sehr guter Übersicht auf der rechten Seite Samir Genc bemerkte, den Pass spielte und damit Gencs zweiten Treffer einleitete. Doch statt Souveränität zu zeigen wurde das Spiel der Gäste mit der Führung im Rücken in der zweiten Halbzeit immer fahriger. Noch stand die Abwehr und Keeper Dominik Ferdek zeigte gute Reaktionen. Bis in der 55. Minute die Platzherren einen Konter liefen, den Ball vom rechten auf den linken Flügel wechselten, und Marcel Mettang auf 1:2 verkürzte.

Die Löcher in der Weilimdorfer Abwehr wurden größer, das Spiel hektischer. Spätestens ab der 74. Minute hätten die Gäste mit ein wenig mehr Besonnenheit und Cleverness das Ergebnis über die Zeit retten können. Denn nacheinander flogen erst Daniel Zuljevic und zwei Minuten später Mario Feldmeier mit gelb-roten Karten vom Platz. Doch anstatt den Ball zu halten und die Zeit verrinnen zu lassen, gelang den Weilimdorfern nicht, den Vorteil durch die gegnerische Unterzahl zu nutzen. Zwar erspielte sich Josip Sesar, der in der 82. Minute als frischer Stürmer für Mahdenhager Woldezion eingewechselt wurde, gleich zwei gute Torchancen, doch die Souveränität, die sowohl die Personaldecke als auch der Spielstand ermöglicht hätte, fehlte den Nord-Stuttgartern komplett.

„Wir haben gebettelt, um das Tor zu kriegen“

Die Warnung folgte in der 90. Minute, als Mario Feldmeier einen Eckball per Kopf nur knapp am rechten Pfosten vorbei lenkte. Ein Angriff später, von der Weilimdorfer Bank ertönten längst lautstarke Aufforderungen für den Abpfiff, nutzte Marcel Mettang das Getümmel im Strafraum vor Ferdeks Kasten und besorgte nach einem Freistoß den nicht mehr erwarteten Ausgleich.

„Wir haben gebettelt, um das Tor zu kriegen“, ärgerte sich Weilimdorfs Co-Trainer Daniel Goss. Das Spiel wurde danach gar nicht mehr angepfiffen. „Nun ist der Klassenerhalt vertagt auf das kommende Spiel beim TSV Neu-Ulm“, meinte Trainer Porubek. „Wir hätten vorher den Sack zumachen müssen. So sind wir halt bestraft worden.“ Auch diese Analyse gehört zu den allseits beliebten Klassikern.

Ausführliche Tabelle in der Landesliga

1. Sportfreunde Dorfmerkingen 25 18 3 4 60 : 18 42 57 2. 1. FC Heiningen (Ab) 25 14 8 3 63 : 33 30 50 3. TSV Weilheim/Teck 25 14 5 6 60 : 34 26 47 4. TV Echterdingen 25 13 2 10 37 : 41 -4 41 5. SG Bettringen (Auf) 25 10 7 8 42 : 39 3 37 6. SV Ebersbach/Fils 25 10 5 10 50 : 41 9 35 7. TSV Köngen 25 10 4 11 35 : 42 -7 34 8. TSV Weilimdorf 25 9 7 9 40 : 52 -12 34 9. TSG Hofherrnweiler-Unterrombach 25 9 5 11 34 : 31 3 32 10. TSV Bad Boll 25 8 7 10 44 : 40 4 31 11. TSGV Waldstetten 25 9 4 12 28 : 32 -4 31 12. TSV Blaustein 25 8 6 11 37 : 44 -7 30 13. FV 09 Nürtingen 25 8 5 12 30 : 46 -16 29 14. SC Geislingen 25 8 4 13 27 : 35 -8 28 15. TSV Neu-Ulm (Auf) 25 8 1 16 23 : 50 -27 25 16. 1. FC Eislingen (Auf) 25 7 1 17 19 : 51 -32 22

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Aufrufe: 03.5.2017, 14:00 Uhr
Nord-Rundschau / Tom BlochAutor