2024-05-10T08:19:16.237Z

Allgemeines
– Foto: Nicole Seidl

Schiedsrichter werden online ausgebildet

Neues digitales Lernmodul ermöglicht Schiedsrichterausbildung vom Sofa aus

Präsenzlehrgänge mit bis zu 20 Teilnehmern? Derzeit undenkbar. Neue Schiedsrichter müssen aber trotzdem ausgebildet werden, um nach dem Lockdown frischen Nachwuchs auf den Platz zu bringen. Die NFV-Kreise Osnabrück-Stadt und Osnabrück-Land gehen deshalb neue Wege und bilden neue Schiedsrichter online aus.

Möglich wird dies durch das Tool „Referee Academy“, dass die beiden Hannoveraner Schiedsrichter Aleksandar Lukic und Nils-Rene Voigt entwickelt haben. Mit Online-Lernmodulen, Regeltests und Online-Seminaren können sich Interessierte quasi vom Sofa aus zum Schiedsrichter ausbilden lassen. Die Lehrwarte Julian Meckfessel (Stadt) und Christoph Stieglat (Land) fanden diese Möglichkeiten großartig: „Wir wollten nicht mit unserem Lehrgang die Teilnehmenden einer vermeidbaren Infektionsgefahr aussetzen. Für uns ist es daher ein richtig gutes Ding, dass es auch online klappt“, freut sich Meckfessel.

Ihre Premiere erlebte die digitale Ausbildung der Unparteiischen bereits im letzten Herbst. Am Lehrgang der Hannoveraner nahmen vier Anwärterinnen und Anwärter teil. Bei der Prüfung, die als einziger Teil des Lehrgangs in Präsenz in Osnabrück durchgeführt wurde, trumpften die Teilnehmenden allesamt mit sehr guten Ergebnissen auf. „So gute Ergebnisse hatten wir sonst nie“, blickt Meckfessel zurück. „Die Blöcke sind klein und kompakt, jeder kann die Regeln für sich nochmal nacharbeiten. Das ist wahrscheinlich effektiver“, meint Stieglat.

Der Ablauf ist unkompliziert, benötigt wird nur ein Internetanschluss und ein mobiles Endgerät. An sechs Abenden im Februar werden die Teilnehmenden mit den wichtigsten Regeln vertraut gemacht, über verschiedene Lernmodule können die angehenden Schiedsrichter anschließend ihre Regelkenntnisse überprüfen und vertiefen. Die Datenbank umfasst ca. 5000 Regelfragen. Die Grundkonzeption ist vergleichbar mit der Vorbereitung für eine theoretische Führerscheinprüfung. Für die Zulassung zur Abschlussprüfung ist eine bestandene Zwischenprüfung notwendig. Diese kann individuell von jedem selbst online und beliebig oft gemacht werden. Am 20. Februar findet schließlich die Abschlussprüfung in Präsenz in Lechtingen statt.

Um am Ende auch wirklich neue Schiedsrichter auf den Plätzen zu haben, wollen Stieglat und Meckfessel die Anwärter nebenbei bestmöglich betreuen. „Gerade während noch keine Spiele sind, muss man denen auch ein bisschen Honig um den Bart schmieren und den Kontakt halten“, so Stieglat. Auch Meckfessel setzt auf Kontaktpflege und weist auf das Patensystem in der Stadt hin: Bei den ersten drei Ansetzungen wird jeder neue Schiedsrichter von einem erfahrenen Unparteiischen begleitet.

Interessierte können sich bis zum 29. Januar bei Stieglat (christoph.stieglat@t-online.de) oder Meckfessel (julian.meckfessel@gmx.de) anmelden. Das Mindestalter beträgt 14 Jahre, die Aufwandsentschädigung in Höhe von 20 Euro werden vom Konto des Vereins abgezogen, für den der zukünftige Schiedsrichter pfeifen will.


Aufrufe: 014.1.2021, 13:00 Uhr
Lennart AlbersAutor