Hart, aber fair gegen Mainz 05 II

„Ich wechsle meinen Anbietervertrag, so bin ich telefonisch gerade über meine Nummer nicht zu erreichen“, sagte der derzeit in Dillenburg-Frohnhausen wohnende Stürmer des TSV Steinbach Haiger, der am Samstag (14 Uhr) zum Rückrundenstart der Fußball-Regionalliga Südwest beim FSV Mainz 05 II antritt. Bei jenem Club, für den er bis zum Sommer auf Torejagd ging. Grund genug, den in Baesweiler bei Aachen geborenen und 1,88 Meter großen Schlaks über den Bundesliga-Unterbau der Rheinland-Pfälzer auszufragen.

„Im Tor ist eigentlich Finn Dahmen gesetzt, ihn wollen die Mainzer an den Erstliga-Kader heranführen. Die Abwehr wird von meinem Freund Michael Akoto, der ein Top-Aufbauspieler ist, und von Ahmet Gürleyen organisiert. Davor werfen Dominic Peitz (35 Jahre, Anm. d. Red.) und Giuliano Modica (28 Jahre, Anm. d. Red.) ihre Erfahrung rein. Und vorne trifft Simon Brandstetter (bislang acht Saisontore, Anm. d. Red.) momentan super. Wir müssen sie ärgern, fair, aber hart in die Zweikämpfe gehen und sie nicht Fußball spielen lassen. Denn das können die Jungs. “

„Bartosch Gaul ist ein ruhiger, besonnener Typ, der auf Pressing, Ballgewinn und schnelles Umschaltspiel steht. Das gibt die Spielphilosophie des FSV Mainz 05 schon von den Bambinis an so vor. Ich denke, der Coach hat wie dieAkteure, die in der vergangenen Saison schon da waren, viel mitgenommen. Auch weil es in der abgelaufenen Saison nicht so einfach war. Vielleicht ist diese Erfahrung ein Grund dafür, dass es jetzt besser läuft.“

„Ich freue mich mal wieder auf ein Spiel am Bruchweg. Das ist ein tolles Stadion, auch wenn es umgebaut wird, weil dort anstelle einer Tribüne das Fußball-Internat des FSV entsteht. Der Platz ist riesig, der wirkt viel größer als der in Haiger. Die Stimmung ist wie so oft bei Zweitvertretungen meist überschaubar, da die Fans nicht so zahlreich bei Heimspielen vertreten sind.“

„Der Grundgedanke der U 23 des FSV ist es, die eigenen Talente an den Profibereich heranzuführen. Das war immer das Credo, ist in den vergangenen Jahren allerdings weniger gelungen. Was vor allem daran liegt, dass die Mainzer in der Bundesliga zuletzt lange um den Klassenerhalt bangen mussten. In solchen Situationen setzen die Trainer mehr auf Erfahrung als auf die Jugend. Geschafft haben den Sprung aktuell nur Torhüter Florian Müller und Ridle Baku. Ein Karnevalsverein ist der FSV auf keinen Fall, selbst wenn er sich gerne mal so bezeichnet. Da ist alles gut durchstrukturiert. Der Club leistet tolle Arbeit im Nachwuchs, die Teams spielen regelmäßig um die Meisterschaften und stellen durch alle Altersklassen Junioren-Nationalspieler. Auch ich bin in meiner Zeit dort, als ich noch in die Schule gegangen bin, hervorragend betreut und gefördert worden.“

Der Dritte gastiert beim Sechsten – es steht also ein klasisches Verfolgerduell in der Fußball-Regionalliga Südwest an, wenn der TSV Steinbach Haiger am Samstag (14 Uhr) im altehrwürdigen Bruchwegstadion auf den gastgebenden FSV Mainz 05 II trifft- „Die spielen einen richtig gute Saison, nachdem sie in der vergangenen Runde eigentlich schon abgestiegen waren“, warnt Adrian Alipour vor dem Team seines Trainerkollegen Bartosch Gaul. „Wir müssen die individuellen Fehler im Defensivbereich vermeiden, zu Null ist unser Anspruch, und sie vorne unter Druck setzen“, weiß der Steinbacher Coach, wie eine Woche vor dem Gipfel gegen Saarbrücken die Stimmung rund um den Haarwasen hochzuhalten ist. (vsch)