2024-05-08T14:46:11.570Z

Totopokal
Philip Schmid geht vom Feld, Rainer d’Almeida kommt. Was gegen Dachau zum Spielende geschah, könnte von Beginn an eine Tauschoption sein. Denn Schmid ist weiter angeschlagen und Trainer Paolo Maiolo denkt über eine umfangreiche Rotation im Pokal gegen Illertissen nach.	F.: Christian Kruppe
Philip Schmid geht vom Feld, Rainer d’Almeida kommt. Was gegen Dachau zum Spielende geschah, könnte von Beginn an eine Tauschoption sein. Denn Schmid ist weiter angeschlagen und Trainer Paolo Maiolo denkt über eine umfangreiche Rotation im Pokal gegen Illertissen nach. F.: Christian Kruppe

Schwerer Brocken

Illertissen ist im Pokal beim Bayernliga-Spitzenteam TSV Schwabmünchen gefordert +++ Nach zehn Jahren gibt es wieder ein Pflichtspiel des FC Kempten gegen den FC Memmingen

Zwei Partien mit schwäbischer Beteiligung stehen in der ersten Hauptrunde des Bayerischen Toto-Pokals noch aus. Dabei trifft der Bayernligist TSV schwabmünchen auf den Regionalliga-Vertreter FV Illertissen, im Allgäu kommt es zum Traditionsderby zwischen Landesliga-Aufsteiger FC Kempten und dem Regionalligisten FC Memmingen. Mit dem VfB Eichstätt, TSV Rain, SC Ichenhausen und FC Gundelfingen haben sich bereits vier Teams aus dieser regionalen Pokalgruppe für die zweite Runde qualifiziert, die am Donnerstag ausgelost wird.

TSV Schwabmünchen - FV Illertissen (Di, 18.30 Uhr)
Es könnte ein großer Abend für die Schwabmünchner Fußballer werden. Der Spitzenreiter der Bayernliga erwartet mit dem FV Illertissen einen gestandenen Regionalligisten. „Das ist toll für Spieler und Verein“, so TSV-Trainer Paolo Maiolo. Doch die Partie birgt auch Probleme für den Trainer. „Wir haben mit Maik Uhde einen schwerwiegenden Ausfall, zudem sind ein paar Spieler angeschlagen. Auch für den Trainingsbetrieb ist eine weitere englische Woche nicht so toll“, erklärt Maiolo. Maik Uhde wird den Schwabmünchnern in jedem Fall fehlen; ob Trainersohn Fabio Maiolo und Philip Schmid mit dabei sind, ist noch offen. „Unser Kader ist durch die Abgänge von Simon Möricke und Marcel Gollnhofer und die langfristigen Ausfälle von Tim Uhde, Jeton Abazi und Robin Hanke nicht mehr so breit“, stellt Maiolo fest. Aus diesem Grund wird Schwabmünchens Übungsleiter etwas rotieren. Doch in welchem Umfang ist noch offen. „Aber wir werden trotzdem eine schlagkräftige und hungrige Mannschaft aufs Feld schicken“, verspricht der Trainer.
Vom Gegner Illertissen hält Maiolo viel. „Die vergangenen Jahre waren die immer in der oberen Hälfte der Regionalliga, haben viele gute Leute, das wird eine harte Nuss werden“, ist sich der Trainer sicher. Trotzdem geben die Schwabmünchner die Partie nicht schon im Vorfeld her. „Wir werden versuchen, das Spiel so lange wie möglich offen zu halten. Seit Langem sind wir mal wieder in der Rolle des Außenseiters“, zeigt sich der Trainer kämpferisch. Durch die Klasse des Gegners hofft Maiolo wieder auf viele Zuschauer. Gegen Sonthofen kamen 450 Zuschauer. „Das hat richtig Spaß gemacht“, so der Coach dankbar. Auf die Fans wartet ein attraktives Spiel mit einem attraktiven Gegner.
Wieviel Risiko geht Illertissens Trainer Stefan Anderl mit seinen zuletzt angeschlagenen Kickern? Beim 3:2-Sieg gegen den FC Ingolstadt II musste etwa Stanislaw Herzel gegen Ende der Partie abwinken. Benedikt Krug und Felix Schröter saßen zuletzt auf der Bank und könnten von Beginn an zum Einsatz kommen. Ob auch die jungen Spieler Max Zeller, Philipp Wujewitsch, Sandro Caravetta und Ruben Beneke auflaufen, ist fraglich. Markus Bolkart ist auch wieder einsatzfähig, sodass der Trainer wieder mehrere Möglichkeiten hat. Anderl macht keinen Hehl daraus, dass er unbedingt eine Runde weiterkommen möchte: „Ich muss den Balanceakt finden zwischen Kräfte sparen und eine schlagkräftige Mannschaft aufzubieten. Gerade den Spielern, die von Verletzungen zurückkamen, darf man nicht gleich zu viel zumuten.“ Motivation gibt es genug. Ab dem Viertelfinale gibt es keine regionalen Töpfe mehr im Toto-Pokal, da wäre auch das Traumlos 1860 München möglich. Doch bis dahin sind drei Siege nötig.


FC Kempten - FC Memmingen (Mi, 12 Uhr)
„High Noon“ im Allgäu. Zur ungewöhnlichen Anstoßzeit tritt der Regionalligist FC Memmingen in der ersten Hauptrunde des Pokal-Wettbewerbs beim Landesligisten FC Kempten an. Es ist das erste Pflichtspiel zwischen beiden Mannschaften seit über zehn Jahren. Kempten durfte sich als Allgäuer Kreispokalsieger den Gegner aussuchen und dürfte zur Festwochen-Zeit sicherlich hoch motiviert sein.
Nach entbehrungsreichen Jahren ist der FC Kempten gerade in die Landesliga Südwest aufgestiegen und wird hier in den Punktspielen auf die Memminger U21 treffen. Einige Kemptner sind aus ihren früheren Memminger Zeiten bekannt, wie etwa Spielertrainer Matthias Jörg, Maximilian Wuttge oder Kapitän Christian Klose sowie jüngeren Datums Christopher Duchardt und Philipp Simon aus der FCM-Nachwuchsförderung.
Der FCM nimmt das Pokalspiel ernst und will als klassenhöherer Klub die zweite Runde erreichen, ist aber gewarnt. So hat es beispielsweise die Regionalliga-Kollegen SV Heimstetten und TSV 1860 Rosenheim mit dem Erstrundenaus bereits erwischt. Trainer Stephan Baierl wird einige Stammkräfte schonen und die Reservisten seines Kaders verstärkt zum Einsatz bringen.
Kurioserweise spricht die Bilanz vor dem Pokalduell nicht für die fußballerische Nummer eins im Allgäu, sondern mit sechs Siegen, fünf Unentschieden und nur zwei Niederlagen für den FCK. Das letzte Aufeinandertreffen fand in der Saison 2008/09 auch im Pokal statt – der FCM gewann damals knapp mit 1:0. Zuvor sahen sich beide Teams seit Ende der 1980iger Jahren in zwei Landesliga- und vier Bayernliga-Spielzeiten. Das Bayernliga-Eröffnungsspiel zur Einweihung der neuen Memminger Arena am 28. Juli 2007 hält mit 6650 Fans den Zuschauerrekord in einem Fußball-Punktspiel in der Region. Mit dem Regionalliga-Sicherheitskonzept wurde das Fassungsvermögen des Stadions an der Bodenseestraße danach auf 5000 Besucher reduziert.

Aufrufe: 014.8.2018, 08:05 Uhr
Augsburger Allgemeine / hs, assAutor