Das belegen auch die Zahlen. In der Vorsaison erzielte Meisel 24 Tore für Kaufbeuren und sicherte sich die Torjägerkrone in der Landesliga. In dieser Spielzeit läuft es für Kaufbeuren nicht so gut, bislang kommt er auf 13 Tore und vier Vorlagen. Somit war der Stürmer an mehr als der Hälfte der Treffer der Allgäuer beteiligt.
Für Maiolo genug Argumente. „Stefan ist mein Wunschspieler“, stellt er klar. Der war ein wenig überrascht, als Maiolo ihn im Vorjahr kontaktierte. „Das Gespräch war sehr gut, Paolo Maiolo erklärte mir, dass er einen Stoßstürmer brauche und mich holen wolle“, erinnert sich Meisel. Es folgten weitere Gespräche und Meisel stellte schnell fest, „dass das Paket passt.“ Zumal der Aufwand für den 33-jährigen weiter überschaubar ist. Denn der Realschullehrer lebt in Buchloe. „Da dürfte vom Weg kein großer Unterschied zu Kaufbeuren sein“, so Meisel.
Wie überraschend der Anruf von Maiolo für Meisel kam, zeigt alleine die Tatsache, dass der Stürmer schon mit dem Aufhören liebäugelte. „Darüber habe ich schon nachgedacht“, gibt Meisel zu. Doch bevor er bei einem unterklassigen Verein in die Rolle des Spielertrainers schlüpft, spielt er lieber nochmals höherklassig. „Ich fühle mich trotz meines Alters fit und habe noch richtig Lust höherklassig zu kicken“, stellt der Sportlehrer klar.
Mit dem Alter seines neuen Torjägers hat auch Paolo Maiolo keine Probleme. „Genau genommen gibt es kein jung oder alt, sondern nur gut oder schlecht“, erklärt der Trainer. Er bezeichnet Meisel als „bodenständig und ehrgeizig, dazu körperlich präsent. Eine richtige Kante.“ Ähnlich beschreibt sich Stefan Meisel selbst. „Ich würde mich einen abschlussstarken Stoßstürmer mit gutem Offensiv-Kopfball bezeichnen“, so der Torjäger. Genau einen solchen Spielertyp braucht Schwabmünchen.
Meisel stammt aus Nordbayern, spielte viele Jahre beim SV Mitterteich. Dazu kommt eine Spielzeit bei der SpVgg Weiden in der Bayernliga Nord. Da traf er in 31 Partien elfmal. „Da spielte ich aber oft auf der Außenbahn. Das liegt mir nicht so“, erklärt Meisel. In Schwabmünchen wird er im Zentrum spielen, da, wo er sich wohl fühlt. Auf Ziele für die kommende Saison will sich Meisel noch nicht so recht festlegen. „Aber es wäre schön, am Ende wieder eine zweistellige Trefferanzahl zu haben“, schiebt er nach.
Am vergangenen Wochenende hat er sich ein Bild von seiner zukünftigen Mannschaft machen können. Und das hat ihm durchaus gefallen. „Die Jungs boten eine geschlossene Teamleistung, agierten kompakt und spielten schnell nach vorne“, urteilte er. Ein System, das gut zu ihm passt.
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