Die zweite ereignete sich an der Außenlinie in des Gegners Hälfte, wo Christopher Ludwig sich die Ampelkarte abholte, weil er reichlich überflüssig gegen Michael Kohns das Bein reinstellte (44.). Pikant am Feldverweis war die erste Gelbe Karte – in einer Szene, mit der Ludwig überhaupt nichts zu tun hatte, wie Wilde moniert. Das Spiel hatten die Gäste zu diesem Zeitpunkt allerdings bereits in ihre Bahnen gelenkt, indem sie immer wieder hoch pressten und schon 2:0 führten. Janek Ripplinger hatte den Ball nach Doppelpass mit Nicklas Schlosser in den Winkel gezirkelt (33.).
Keine Ausreden bei den Wormsern
Maurice Müller, der aus einem Meter Keeper Tim Hansen anschoss (37.), hatte die einzige nennenswerte Offensivszene der ob des frühen 0:1 weiter verunsicherten Platzherren vor dem Seitenwechsel. In Unterzahl bäumte sich die TSG nach dem Pausentee noch kurz auf, Sebastian Kaster (52.) und Shuntaro Kawabe (56.) beschworen mit Dribblings etwas Gefahr herauf. Doch mit Konstantin Frings 0:3 (60.), dem dritten Torabschluss des sträflich ungehinderten Mittelfeldspielers binnen weniger Sekunden, war die Messe gelesen. Ripplinger legte aus der Drehung noch einen Treffer nach (62.) und bediente Raphael Assibey-Mensah zum 5:0 (78.).
So sehr er in der Gelb-Roten Karte den „Todesstoß“ für seine Mannen sah, so wenig wollte Wilde die Niederlage auf den Unparteiischen schieben. „Wir sind sehr gut beraten, keine Ausreden zu suchen“, betont der Pfeddersheimer Trainer, „jeder einzelne Spieler muss Verantwortung für diese Leistung übernehmen, und ich als Trainer auch.“ Die Krux, dass die TSG vor allem mit dem Ball stark ist, unter mangelndem Selbstvertrauen aber vornehmlich die spielerischen Selbstverständlichkeiten leiden, lässt sich einstweilen nicht auflösen. Kämpfen allerdings kann man immer, und in dieser Disziplin muss sich die TSG Vorwürfe gefallen lassen.
Meeth spendet Trost und lobt sein Trainerteam
Trost kam vom gegnerischen Trainer. „Bei der Qualität im Kader werden, wenn ihr einmal den Bock umgestoßen habt, hier noch sehr viele Mannschaften verlieren“, sagte Sascha Meeth, der eine fußballerisch starke erste Halbzeit seiner Mannen sah und lobte, dass sie nicht überheblich oder leichtsinnig wurden. Nach dem Pokal-Aus galt es etwas gutzumachen, die Reaktion stimmte. Der Chefcoach ließ sich von seinem Trainerteam von der Idee überzeugen, Giorgio Del Vecchio in die offensive Dreierreihe vorzuziehen, von wo aus er immer wieder zwischen die Linien wanderte und nie in den Griff zu bekommen war. Beginnend mit dem Treffer ins leere Tor in Minute eins.
TSG Pfeddersheim: Stofleth – Udagawa (68. Weisenborn), Gopko (48. Lutz), Tillschneider, Ludwig – Bräuner, Himmel – Kaster, Schmidt, Kawabe – Müller (43. Mohamedadem Kassa).
TSV Schott Mainz: Hansen – Kohns, Schneider, Senftleben, Schlosser (85. Fischer) – Rinker – Fring (85. Melament), Mairose – Del Vecchio, Ripplinger, Assibey-Mensah (79. Goto).