2024-05-10T08:19:16.237Z

Spielbericht
Bei Lars Hermann stehen die Zeichen auf Abschied.  Foto: SV Gonsenheim
Bei Lars Hermann stehen die Zeichen auf Abschied. Foto: SV Gonsenheim

Hermanns Absprung

Im Sommer wechselt SVG-Abwehrmann zu Schott +++ Bei seinem Kopfballtor beim 4:0 gegen Hauenstein stimmt alles

Mainz. Die von Damir Bektasevic getretene Ecke, Lars Hermanns Laufweg, das Kopfball-Timing – alles passt. Der Ball schlägt an den Querbalken und prallt von dort hinab hinter die Torlinie. 3:0 für den SV Gonsenheim, Hermanns zweites Tor im 59. Ligaspiel für den Verbandsliga-Spitzenreiter. Maximal vier Partien werden noch hinzukommen, dann wechselt der 20-jährige Innenverteidiger zum TSV Schott Mainz. Er selbst möchte erst dann etwas zu dem Transfer sagen, wenn der Aufstieg, dem der SVG mit einem 4:0 (1:0)-Sieg gegen Schlusslicht SC Hauenstein wieder ein Stück näher gekommen ist, in trockenen Tüchern ist.

Manager Bylsma: „Ganz sauberer, offener Umgang“

Marvin Bylsma bestätigt den Wechsel allerdings. „Schade, dass er uns verlässt, aber es war ein ganz sauberer, offener Umgang“, blickt Gonsenheims Manager auf die Gespräche mit TSV-Trainer Sascha Meeth. Der Zweijahresvertrag steht schon seit einigen Wochen, der Deal sollte aber noch nicht veröffentlicht werden. Beim Oberligisten soll der Linksfuß die Lücke füllen, die durch das Karriereende des 2012 nach einem halben Jahr beim SVG verpflichteten Nenad Simic frei wird. Seither hat sich das Verhältnis der beiden Klubs deutlich verbessert, trägt freundschaftliche Züge. „Wenn wir irgendetwas nicht wollen, dann den SV Gonsenheim schwächen“, betont Meeth. Die Macher beider Seiten spielten mit offenen Karten, der Spieler traf seine Entscheidung. Ein guter linker Fuß, eine gute Physis, auch in der vorigen Oberligasaison konstant gute Leistungen und, derzeit besonders willkommen, eine offenbar geringe Verletzungsanfälligkeit sprechen für Hermann, der auch seine berufliche Laufbahn unter Mithilfe des TSV Schott vorantreiben will. „Lars Hermann war unser Wunschkandidat“, stellt Meeth klar.

Gegen Hauenstein war Hermann Teil einer sicheren, wenn auch nicht allzu sehr geforderten Defensive. „Hauenstein hatte keinen Torschuss“, bilanziert SVG-Trainer Christian Lüllig, dessen Mannen sich allerdings auch lange schwertaten, zwingend zu werden. Dennis Merten hatte in Minute 38 nach Bektasevic-Freistoß die erste dicke Chance auf der Stirn. Es brauchte eine Einzelaktion, um den Bann zu brechen. Dominik Ahlbach tankte sich durch, wurde in die Zange genommen, Bektasevic verwandelte den fälligen Strafstoß (43.). „Wir wollten von Beginn an hohes Tempo gehen, Druck aufbauen“, schildert Lüllig den Matchplan, der in Durchgang zwei reichlich Ertrag abwarf. Die Gäste waren platt und nach dem 2:0 entmutigt. Dennis Merten setzte Saisontor Nummer 17 in den Winkel, nach Atsuki Sorihashis Vorlage (54.). Kein Verbandsligaspieler traf häufiger.

Den Schlusspunkt setzte Chihiro Inada, der einen Ahlbach-Diagonalball herrlich mit dem ersten Kontakt verarbeitete, nach innen zog und cool ins kurze untere Eck vollendete (81.). „Ein sehr feiner Fußballer mit extrem guten Ansätzen“, sagt Lüllig über den A-Jugendlichen, „man merkt, dass wir durch die vielen zurückgekehrten Verletzten jetzt wieder eine höhere Trainingsqualität haben. Bei uns gibt es kein Klagen, aber das ist elementar.“

SV Gonsenheim: Simon – Obas (67. Pflücke), Gündüz, Hermann, Rimoldi – M. Yilmaz, Ahlbach – Sorihashi (65. Siegert), Bektasevic, Merten (73. Inada) – I. Yilmaz.



Aufrufe: 01.5.2019, 20:30 Uhr
Torben SchröderAutor