2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Der Blick geht zurück: Nicklas Schlosser und der TSV Schott Mainz werden in die Oberliga zurückkehren. Archivfoto: Peters
Der Blick geht zurück: Nicklas Schlosser und der TSV Schott Mainz werden in die Oberliga zurückkehren. Archivfoto: Peters

Das war's

Schott Mainz unterliegt Saarbrücken 1:3 +++ Trainer Meeth rechnet nun fest mit dem Abstieg +++ Gäste feiern Meisterschaft

Unterschiedlicher könnten die Stimmungslagen kaum sein. Während die Spieler des 1. FC Saarbrücken die feststehende Regionalligameisterschaft mit ihren rund 500 mitgereisten Fans feiern, holt Sascha Meeth entgegen seiner Gewohnheit sein Team zum Mannschaftskreis zusammen. Tenor: Wir haben uns wacker geschlagen, aber das war's. Auch wenn es rechnerisch noch nicht fix ist, durch die 1:3 (0:1)-Niederlage des TSV Schott Mainz wird der Abstieg nicht mehr zu verhindern sein. Für Ex-05er Meeth, ausgerechnet an seinem geliebten Bruchweg, ein Erlebnis, das er als Trainer noch nie hatte.

„Es war zwar zu erwarten, tut aber weh“, sagt der 43-Jährige, „wir haben eine super tolle Runde gespielt, hatten mit extremen Widerständen zu kämpfen, haben mit unseren Mitteln alles reingeworfen. Aber in dieser Form ist für uns alle die Regionalliga nicht zu schaffen.“ Das Verletzungspech, der Status als reines Amateurteam und Etat-Schlusslicht. Die Schwäche bei Standards, die einfach nicht antrainierbare, fehlende Kaltschnäuzigkeit. „Wenn man über die Schmerzgrenze gehen muss, bekommen wir es nicht hin“, sagt Meeth. Auch was die Emotionalität von außen angeht, „war die Regionalliga eine Klasse zu hoch“. Doch man habe sich nicht, wie andere Klubs, abschießen lassen, war konkurrenzfähig.

Perdedaj trifft erst und fliegt dann

Die Mainzer können sich erhobenen Hauptes verabschieden. „Wir haben alles investiert, am Ende war der Gegner einfach abgezockter“, sagt Serdal Günes, „heute war ein Unentschieden oder sogar ein Sieg drin.“ Bitter, dass erneut zwei Freistöße die Niederlage einleiteten: Erst flipperte die Kugel durch den Strafraum, Fanol Perdedaj traf per Flachschuss (9.), dann köpfte Alexandre Mendy ein (55.). Perdedaj hatte zu diesem Zeitpunkt längst Gelb-Rot gesehen (34.). Die Gäste, die kräftig durchrotiert hatten, erwiesen sich in Durchgang eins als deutlich zweikampfstärker, kauften den Mainzern den Schneid ab.

Doch nach dem Seitenwechsel machte der TSV durchaus etwas aus seiner Überzahl, war am Drücker, zeigte ein gutes Positionsspiel, kam immer wieder in die Gefahrenzone, nur selten zwingend. Edis Sinanovic spielte direkt nach seiner Einwechslung Janek Ripplinger im Zentrum zum Anschlusstor frei (56.). Und nach Nicklas Schlossers Flanke hätte Ripplinger um ein Haar den Ausgleich geköpft (73.). Auf der Gegenseite: Hochtempo-Konter, Tobias Jänicke zum 3:1 – die Entscheidung (74.), so typisch für diese Saison.

Konstantin Fring ist zurück auf dem Feld

„Wir haben uns reingehängt, um einen Großen zu ärgern“, sagt Konstantin Fring, „wir haben den Ball laufen lassen, waren aber im letzten Drittel einfach nicht zwingend genug.“ Für den lange verletzten Mittelfeldspieler war es das Saison-Debüt. „Extrem glücklich“ fühlte er sich in dieser Hinsicht, „ich hatte vom Verein große Rückendeckung.“ Die Schulter mache keine Probleme mehr. Der Blick geht nach vorn. Richtung Wiederaufstieg? „Es muss unser Anspruch sein, in der Oberliga eine Super-Saison zu spielen“, betont Fring. Doch erst einmal „wollen wir nicht Letzter werden“, lautet Meeths Vorgabe.

TSV Schott Mainz: Szekely – Günes, Raltschitsch, Just, Schlosser – Mairose, Streker – Kern (55. Sinanovic), Schwarz (73. Fring), Güclü – Ripplinger.

Aufrufe: 028.4.2018, 17:08 Uhr
Torben SchröderAutor