2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht

Attackieren, attackieren, attackieren

TSV Schott Mainz schlägt Arminia Ludwigshafen 5:2

„Wir sind dran, Männer!“, brüllt Ali Cakici nach einer Stunde Spielzeit auf den Rasen, „wir haben Torchancen ohne Ende, das holen wir uns!“ Ein wahrer Adrenalin-Orkan tobte da die Seitenlinie entlang während des Oberliga-Fußballspiels zwischen dem TSV Schott Mainz und dem FC Arminia Ludwigshafen. Eine ereignisreiche, hochklassige Partie hatte der Mainzer Trainer angekündigt, und die beiden Mannschaften lieferten.

Wobei zunächst nur die Gäste Zählbares zustande brachten: Daniel Eppel staubte aus akut abseitsverdächtiger Position ab (12.), Daisuke Ando zauberte die Kugel per Volleyheber zum 0:2 ins Netz (42.).

Doch gegen den von Cakici entfachten Offensiv-Orkan war kein Kraut gewachsen. Can Özer aus acht Metern ans Außennetz (10.), Özer im Eins-gegen-Eins gegen FC-Keeper Peter Klug (19.), Patrick Huth mit Anlauf aus Mittelstürmerposition (32.), Murat Doymus' auf der Linie geklärter Kopfball (40.), Huth, Vincenzo Bilotta und Srdjan Baljak, die in derselben Aktion allesamt aus Kurzdistanz an Klug scheitern (56.), Özers um Zentimeter verzogener Schlenzer (64.), Huth per Freistoß (73., 80.), Baljaks Wembley-Tor (77.) – „wir müssen hier zehn Stück machen“, raufte sich Physio Jens Strußenberg zwischenzeitlich die Haare. Wie recht er hatte.

Den Mainzer Torreigen eröffnete Baljak, der nach Marco Senftlebens Kopfballvorlage abstaubte (51.). Ludwigshafens Verteidiger Steffen Burkhard legte nach Serdal Günes' Flanke mit einem Stockfehler das Ausgleichstor durch Igor Heizmann auf (67.). Dann brachen alle Dämme. Baljak im Sprint über links, präziser Querpass auf Özer (70.), 3:2. Ecke, Huth legt für Özer quer (80.), 4:2. Edis Sinanovic, von Betreuer Klaus Bauer mit einem knappen „Ein Tor reicht“ in Minute 85 aufs Feld geschickt, nach Özers Zuspiel mit dem Schlusspunkt (86.). Ein Wahnsinnsspektakel, wie man es nur ganz selten erlebt.

„Wir haben einen richtig starken Gegner auseinander genommen und dieses Ergebnis mit unserer Qualität erzwungen“, schnauft Cakici, schon leicht heiser, nach dem Spiel durch. Praktisch ohne Pause hatte der Trainer seine Spieler angepeitscht. „Damit hat er unsere Mannschaft verunsichert“, erklärt Gästetrainer Thomas Fichtner. „Wir haben so eine Klasse in der Mannschaft, was wir am Ball können, weiß jeder“, findet Cakici, „wir müssen uns den Ball nur ständig wiederholen. Wir müssen immer Stress verursachen, attackieren, attackieren, attackieren.“ Und das taten seine Spieler nach dem Seitenwechsel in beeindruckender Manier.

TSV Schott Mainz: Manthe – Senftleben (64. Günes), Doymus, Rinker, Heizmann – Bilotta (87. Kühn), Sakai, Schlosser – Huth, Baljak (85. Sinanovic), Özer.

Aufrufe: 026.9.2015, 17:54 Uhr
Torben SchröderAutor