2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Enges Duell: Der 05er Justin Petermann (links) und Schott-Spieler Necmi Gür. Foto: hbz/Stefan Sämmer
Enges Duell: Der 05er Justin Petermann (links) und Schott-Spieler Necmi Gür. Foto: hbz/Stefan Sämmer

05er siegen beim TSV Schott Mainz

Jannik Mause trifft beim 1:0-Erfolg der U23 des FSV +++ 2000 Zuschauer sehen rassiges und faires Derby

Jannik Mause heißt der Derbysieger. Der 19-jährige Stürmer, der vor einem Jahr vom 1. FC Köln in den Nachwuchs des FSV Mainz 05 gewechselt war, schoss das goldene Tor im Regionalliga-Stadtduell beim TSV Schott Mainz – in seinem ersten Startelf-Einsatz für die U23-Fußballer vom Bruchweg.

„Ein schönes Erlebnis und unter dem Strich ein verdienter Sieg“, schnauft der Stürmer durch. Nach einem holprigen Start beim neuen Klub war der Premieren-Treffer für den Vertreter des gesperrten Torjägers Karl-Heinz Lappe spürbar eine Erlösung. „Wir wussten, dass bei unserem engen Kader irgendwann jeder gebraucht wird“, sagt Mause, „ich bin froh, meine Chance genutzt zu haben.“

Es war ein umkämpftes, aber kein giftiges Derby. Man kennt sich, achtet einander. „Gerade in der zweiten Halbzeit sieht man seine Handschrift“, richtet 05-Chefcoach Dirk Kunert ein Lob an seinen Trainerkollegen Sascha Meeth, „es ist bitter, dass sie auf dem letzten Platz stehen. Sie spielen gut, haben eine gute Ordnung, bolzen nicht. Die harte Arbeit, das gute Spiel wird irgendwann belohnt – zum Glück heute noch nicht.“

Meeth nimmt die Komplimente gern an, wenn auch mit verkniffenem Gesichtsausdruck. „Die U23 von Mainz 05 haben wir vor einigen Jahren noch mit dem Fernglas gesehen. Da muss man ein Stück weit stolz sein, wie wir heute mitgehalten haben“, findet Meeth, „aber dass wir es nicht schaffen, diese verdammten letzten fünf Prozent rauszuholen, um uns zu belohnen – darüber bin ich sauer.“

Platzherren mit besserem Start

Die Platzherren waren vor 2048 Zuschauern besser ins Spiel gekommen, bissen sich aber nach und nach an den sehr gut geordneten und in den Zweikämpfen präsenten 05ern die Zähne aus. Das letztlich entscheidende 0:1 in der 23. Minute – Nenad Simic rückte aus dem Zentrum, wo Sebastian Tyrala auf Mause durchsteckte – war zu diesem Zeitpunkt in Meeths Augen schon „absolut gerechtfertigt“. „Da muss ich besser stehen“, ärgert sich Simic, „aber wir haben die zweite Halbzeit klar dominiert.“ Zunächst hatte Mause das 2:0 auf dem Fuß, erwischte die Kugel nach scharfer Flanke frei vor dem Kasten aber nicht richtig (24.). Keeper Niklas Reichel parierte stark im Eins-gegen-Eins gegen Tyrala (43.).

Auf der Gegenseite hatte Janek Ripplinger Pech bei Kopfball und Nachschuss (30.) sowie einem wuchtigen Schuss, den Keeper Finn Dahmen stark parierte (44.). Als Ripplinger einnickte, war die Abseitsfahne oben (40.). „Wir erarbeiten uns gute Chancen, aber es fehlt das Quäntchen Glück“, ärgert sich der Schott-Stürmer, „irgendwann muss der Knoten einfach platzen.“ Nachdem Tyrala aus der Distanz den Querbalken getroffen hatte (70.), setzte die konditionell starke Schott-Elf zum Schlussspurt an. Doch nach Silas Schwarz' Hereingabe parierte Dahmen den Flachschuss von Ilias Soultani bravourös (82.).

"Jetzt kommen wir richtig ins Rollen"

„Dass diese entscheidenden Dinger immer wieder nicht reingehen, ist einfach frustrierend“, hadert Meeth. „Wir haben einen klasse Fight geliefert“, hält Ripplinger fest. „Wir haben 1:0 gewonnen“, atmet Tyrala durch, „morgen fragt keiner mehr nach dem Wie.“ Mause hebt den dritten Zu-Null-Sieg der 05er am Stück hervor: „Ich denke, jetzt kommen wir richtig ins Rollen.“ Auch Simic sieht letztlich das Positive: „Danke an die Zuschauer, vor dieser Kulisse hat es Riesen-Spaß gemacht. Ich hoffe, sie kommen alle wieder.“

TSV Schott Mainz: Reichel – Just, Simic, Senftleben (86. Engelmann), Schlosser – Schneider, Gür – Eba-Eba (75. Schwarz), Sinanovic (57. Soultani), Güclü – Ripplinger.

FSV Mainz 05 II: Dahmen – Costly, Korczowski, Grau, Neubauer – Loechelt, Tyrala, Baku – Bülbül (87. Breitenbach), Petermann (79. Trümner) – Mause (75. Hanner-Lopez).

Aufrufe: 023.9.2017, 00:57 Uhr
Torben SchröderAutor