2024-04-25T14:35:39.956Z

Interview der Woche
Pascal Reichert wechselt zur neuen Saison zur SG RWO Alzey.
Pascal Reichert wechselt zur neuen Saison zur SG RWO Alzey. – Foto: Ig0rZh - stock.adobe/ Hartwig Haage

"Mein Anspruch ist es, die Nummer eins zu sein"

Nachspielzeit mit Pascal Reichert +++ Der Torwart des SV Alemannia Waldalgesheim über den Konkurrenzkampf zwischen Torhütern und die Gründe für seinen bevorstehenden Wechsel zur SG RWO Alzey

Waldalgesheim. In unserer Interview-Rubrik "Nachspielzeit" befragen wir wöchentlich in lockerem Rahmen interessante Spieler, Trainer oder Persönlichkeiten der Region über ihren Verein und ihre persönlichen Ziele. Heute zu Gast: Pascal Reichert. Der Torwart der SV Alemannia Waldalgesheim hat in den vergangenen Jahren einige sportliche Herausforderungen meistern müssen. Wir haben mit dem 24-jährigen über seine Erfahrungen in der Verbandsliga und über seine sportlichen Ziele gesprochen.

FuPa: Pascal, wie hältst du dich während der Coronavirus-Krise fit? Habt ihr von Seiten des Vereins Vorgaben bekommen?

Pascal Reichert: Es gibt keinen verpflichtenden Trainingsplan, sondern jeder Spieler ist für seine Fitness selbst verantwortlich. Ich versuche ein Laufpensum von 20 Kilometer die Woche zu erreichen und mache nebenbei noch Stabi-Übungen. Ab und zu versuche ich Torwartübungen in meinem Garten zu machen, um die Bewegungsabläufe zu trainieren.


Du bist im Winter 2018 vom A-Ligisten SG Schornsheim zum Verbandsligisten SV Alemannia Waldalgesheim gewechselt. Was hat dich zu diesem Wechsel bewogen und welche Erwartungen hattest du?

Ich habe mir im August 2018 den Finger gebrochen und musste daher zwangsweise pausieren. Diese Zeit habe ich genutzt, um meinen Torwarttrainerschein zu machen. Dort wurde ich sehr professionell betreut und hatte einige gute Gespräche, bei denen mir klar wurde, dass ich wieder höher spielen möchte. Während meiner früheren Zeit bei RWO Alzey habe ich bereits Landesliga gespielt. Bei der Alemannia ging es mir im ersten halben Jahr zunächst darum, meine Fitness zu verbessern. Außerdem wollte ich meine Fähigkeiten als Torwart durch die höhere Trainingsintensität weiterentwickeln. Darüber hinaus war mein Ziel, mich durch gute Trainingsleistungen für die Zukunft zu empfehlen.


In der laufenden Saison durftest du nur im Pokal auflaufen und bist die klare Nummer zwei. Wie bist du mit dieser Entwicklung umgegangen?

Ich habe gemerkt, dass der Sprung von A-Liga zu Verbandsliga am Anfang sehr groß für mich war und dass ich einem hohen Anspruch gerecht werden musste. Es nicht leicht, sich damit abzufinden, nur die Nummer zwei zu sein, aber ich habe einfach weiterhin versucht, mich im Training zu beweisen. Das Ziel der Nummer zwei ist immer, Druck auf die Nummer eins aufzubauen, nur so kann man sportlich erfolgreich sein. Außerdem konnten wir das Pokalfinale erreichen, was für mich ein schöner Erfolg war.


Du hast im Seniorenbereich bereits für drei Vereine in unterschiedlichen Ligen gespielt und wurdest mit unterschiedlichen Torwart-Konstellationen konfrontiert. Welche Lehren konntest du daraus ziehen und wie hast du den Konkurrenzkampf unter Torhütern wahrgenommen?

Das kann sehr unterschiedlich sein und ist von der Chemie zwischen den Torhütern abhängig. In Alzey konnte ich als junger Torwart enorm viel von den Älteren lernen und wir haben uns ständig gegenseitig motiviert und gepusht. Wenn aber beide Torhüter auf einem ähnlichen Niveau sind und beide den Anspruch haben, jede Woche zu spielen, ist der Konkurrenzkampf sicherlich härter. Sticheleien im Training gehören da dazu, aber am Ende des Tages ist man immer noch Teamkollege und will, dass die Mannschaft Erfolg hat.


Du hast dich nun entschieden, zurück zur SG RWO Alzey zu wechseln. Wie kam es zu dieser Entscheidung?

Ich war mir unsicher, ob ich in der nächsten Saison in Waldalgesheim mehr Spiele bestreiten werde. Das Risiko, dass ich wieder nur im Pokal eingesetzt werde, war mir zu groß. Ich habe noch einige Kontakte nach Alzey, da ich dort mein Debüt im Seniorenbereich gegeben habe. Daher glaube ich, dass das der richtige Schritt für mich ist.


Das bedeutet dein Anspruch ist es, dort die klare Nummer eins zu sein?

Ja, auf jeden Fall. Ich konnte durch meine Zeit in der Verbandsliga viele wertvolle Erfahrungen sammeln, die anderen Spielern noch fehlen. Diese Erfahrungen hoffe ich an junge Spieler weitergeben zu können, um so der ganzen Mannschaft zu helfen.

Aufrufe: 021.4.2020, 15:30 Uhr
Jakob BergerAutor