2024-05-02T16:12:49.858Z

Vereinstreue
Seine erste Station im Fußball ist immer noch die aktuelle: Kevin Gauer spielt seit den G-Junioren beim TSV Schornsheim.
Seine erste Station im Fußball ist immer noch die aktuelle: Kevin Gauer spielt seit den G-Junioren beim TSV Schornsheim.

23 Jahre TSV Schornsheim

SERIE: Kevin Gauer kickt schon seit den G-Junioren beim TSV Schornsheim +++ Aufstieg, Abstieg, Aufstieg, Rücktritt vom Kapitänsamt - seine Zeit beim TSV hat mehr als ein Kapitel

Er ist ein echter Schornsheimer Bub: Der 26-jährige Kevin Gauer ist seinem Heimatverein schon seit den G-Junioren treu. Bisher hat er sich in allen Saisons sehr wohlgefühlt, wie er beschreibt: „Mit Mannschaft und Umfeld hat es immer gepasst. Der TSV Schornsheim ist ein familiärer Verein, hier wird alles anerkannt und es gibt keinen Boss.“ Ein Hauptgrund für sein Bleiben sind aber auch seine bisherigen Übungsleiter. Gauer sagt: „Ich hatte beim TSV immer gute Trainer.“ Insbesondere Dirk Willems, unter dem er sieben Jahre spielte, ist er dankbar. Als er aus den A-Junioren rauskam, schenkte er ihm das Vertrauen und machte ihn später obendrein zum Kapitän. So wurde er mit 17 Jahren Stammspieler in Schornsheim.

Kurioserweise aber zunächst im Tor. Weil alle anderen Keeper sich verletzten, sprang Gauer für neun Begegnungen bis zur Winterpause ein. Mit Erfolg: „In dieser Zeit haben wir alle Spiel gewonnen und nur ein Gegentor bekommen.“ Eine dauerhafte Option wurde es nie, da für den Rückrundenbeginn schon ein neuer Keeper geholt wurde.

Teamgedanke steht an erster Stelle

Die Binde trägt er zurzeit nicht. Das Kapitänsamt gab er aufgrund von privaten Problemen in der laufenden Saison an Paul Wolf ab. „Ich hatte den Kopf dazu nicht mehr frei“, so Gauer. Dennoch bleibt er ein absoluter Führungsspieler beim TSV. Hauptsächlich durch sein eigenes Auftreten auf dem Platz: „Das Wichtigste ist es, mit eigener Leistung voranzugehen. Wenn es schlecht läuft, dann muss man zeigen, man alles probiert“, erklärte er. Und machte damit zwei Kerneigenschaften von sich deutlich: Ehrgeiz und Mannschaftsdienlichkeit. So interpretiert er auch seine Spielweise. Er braucht nicht selbst zu glänzen, sondern ist eher der Zerstörer. Gauer beschreibt: „Ich versuche mich aufzuopfern, abzuräumen und das Spiel mit aufzubauen. Mir ist kein Weg zu weit.“

In größte Feierlaune beim TSV brachten ihn zwei Aufstiege in die Bezirksliga: 2008 und 2014. Emotionaler war der Erfolg in der vergangenen Spielzeit. Nach dem Abstieg 2014 machten es sich die Fußballer aus Schornsheim zur Aufgabe, „den Karren wieder aus dem Dreck zu ziehen“, so Gauer. Das was sie verbockt haben, wollten sie wieder gerade rücken. Der unschöne Abstieg könnte jedoch auch wieder in diesem Jahr drohen, die Schornsheimer sind im Abstiegskampf der Bezirksliga und müssen noch viele Punkte sammeln. Der 26-jährige ist aber vom Klassenerhalt überzeugt: „Wenn wir von Verletzungen verschont bleiben, dann reicht es.“ So oder so könnte es eventuell in der Zukunft einen Wechsel von ihm geben. Er meint: „Ich weiß nicht, ob ich ewig in Schornsheim bleibe. Der Reiz mal woanders zu spielen, ist schon da. Man soll nie nie sagen.“

Verein organisiert Teamevents

Die Frage ist nur, ob der vereinstreue Gauer auch das finden würde, was ihm sein Heimatverein bietet. Der TSV bemüht sich wirklich, dass sich die Spieler wohlfühlen, organisiert das eine oder andere. „Vom Verein kommt auch immer was. Zum Beispiel gibt es jetzt wieder eine Jahresauftaktfeier mit Grillen“, berichtet der Fußballer. Und mit seinen Mitspielern versteht er sich auch prima, die Mannschaft geht öfter „ab und zu was essen oder ins Kino“, so Gauer.

Aufrufe: 06.1.2015, 06:30 Uhr
Nico BrunettiAutor