2024-05-10T08:19:16.237Z

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Nach fast fünfeinhalb Jahren gibt Peter Mautry in Auerbach nicht mehr die Kommandos.	Foto: Thomas Neu
Nach fast fünfeinhalb Jahren gibt Peter Mautry in Auerbach nicht mehr die Kommandos. Foto: Thomas Neu

Eine Art Bockigkeit festgestellt

KOL Bergstraße: Weil ihm nicht mehr die gesamte Mannschaft folgt, hat TSV-Coach Mautry aufgehört

Kreisoberligist TSV Auerbach ist auf Trainersuche. Bereits vor dem Kellerduell am Sonntag gegen Schlusslicht SV Fürth stellte Peter Mautry (53) sein Amt auf der Kommandobrücke zur Verfügung – ganz bewusst: „Denn ich wollte, dass die Mannschaft unbedingt den nötigen Dreier holt.“

Mautry spürte, dass dieses Unterfangen mit ihm als Coach an der Seitenlinie nur sehr schwer umsetzbar gewesen wäre, „weil ich ein Drittel der Mannschaft mit meinen Ansprachen nicht mehr erreicht und bei einigen Spielern zuletzt eine Art Bockigkeit festgestellt habe“. Für den Übungsleiter stand nach einem längeren Gespräch mit den TSV-Verantwortlichen und einer unruhigen Nacht schließlich sein Aufhören fest, „um für frischen Wind vor dem Fürth-Spiel zu sorgen. Und das hat mit dem Sieg ja dann auch geklappt“.

Der Auerbacher Club ist für ihn nach fast fünfeinhalbjähriger Zusammenarbeit mit dem Aufstieg in die Kreisoberliga 2014/15 als Höhepunkt eine Herzensangelegenheit. „Es war stets ein Umfeld zum Wohlfühlen, doch letztlich habe ich gespürt, dass nicht mehr die gesamte Mannschaft hinter mir steht. Da reibt man sich letztlich nur unnötig bei seiner Arbeit auf.“

Ein Davonlaufen in einer schwierigen, sportlichen Situation war das aber nicht: „Es ging ja meist aufwärts und ich hätte die Herausforderung mit dem drohenden Abstiegskampf gerne bewältigt, doch dazu müssen alle Spieler hinter dir stehen. Ansonsten macht es keinen Sinn.“ Für Peter Mautry steht fest, dass er sich jetzt erst einmal eine Pause zum Durchatmen gönnen wird. Bei der TSV hat er viele Freunde gewonnen, so dass er weiter für die Auerbacher AH-Mannschaft spielen wird.

Beim 1:0 gegen die SV Fürth sprang A-Juniorentrainer Tunjo Bozanovic als Mautry-Nachfolger in die Bresche, doch dies soll nur eine Interimslösung bleiben. „Tunjo soll sich weiterhin um den Nachwuchs kümmern“, so TSV-Abteilungsleiter Frank Sewald. Möglichst bald wollen die Auerbacher einen neuen Coach präsentieren, Gespräche mit potenziellen Kandidaten wurden schon geführt. „Doch wir werden nichts übers Knie brechen. Es muss passen“, so Sewald, der den Rücktritt von Mautry bedauert: „Wir akzeptieren natürlich seinen Entschluss. Ihm hat einfach die Motivation zum Weitermachen gefehlt.“

Aufrufe: 09.10.2017, 17:23 Uhr
Henning SchenckenbergAutor