Fußball-Abteilungsleiter Felix Rieber, der auch Spieler ist, räumte „ein paar kleinere Auseinandersetzungen“ ein, aber es sei nichts Gravierendes gewesen. Details wollte er nicht nennen. Aus seiner Sicht sei es „sehr schade“, sagt Rieber, dass Häger, der im Sommer 2019 den A-Ligisten übernommen hatte, als Trainer in Rißtissen aufgehört hat. „Für uns gab es dafür keinen Grund, wir hätten gern mit ihm weitergemacht.“
Ursprünglich wollte das auch Häger, andernfalls hätte er nicht für eine zweite Saison als Trainer des TSV Rißtissen zugesagt. Doch der 48-Jährige frühere Spieler und Jugendtrainer des SV Sulmetingen entschied sich nun anders und trat zurück. „Die Entscheidung fiel mir alles andere als leicht, da ich sehr gerne in Rißtissen war und die Mannschaft nur sehr ungern im Stich lasse“, teilte Häger zu Wochenbeginn in seinem Schreiben mit und bekräftigte dies am Donnerstag gegenüber der SZ. Mit der Mannschaft, die er als intakt bezeichnet, sei alles gut gewesen, zwischenmenschlich habe es auch mit den Abteilungsverantwortlichen „keinerlei Probleme“ gegeben. Ausschlaggebend seien letztlich unterschiedliche Auffassungen in grundsätzlichen Fragen gewesen, so Häger, der darauf ebenfalls nicht näher einging. Ein Diskussionspunkt könnte der nicht allzu große Kader für zwei Mannschaften (erste Mannschaft, Reserve) gewesen sein. Laut Häger standen 28 Spieler-Namen auf dem Papier, er hätte sich daher ein aktiveres Bemühen um neue Spieler oder Überlegungen hin zu einer Spielgemeinschaft gewünscht, so Häger gegenüber der SZ.
Dass er sich erst jetzt, knapp zwei Wochen vor dem Punktspielstart, zum Rückzug entschloss und nicht schon früher, begründete Gerold Häger damit, dass er nach Monaten mit Spiel- und Trainingspause erst abwarten und sehen wollte, wie es wieder losgehe und sich die Zusammenarbeit weiter entwickele. Bei den Vorbereitungsspielen Ende Juli in Achstetten (1:5) und Anfang August gegen Sulmetingen II (2:3) - einen geplanten Test gegen Schönebürg sagte der TSV wegen Spielermangels ab - sowie im Erstrundenspiel im Pokal gegen Donaurieden saß Häger noch auf der Bank, am Mittwoch im Testspiel gegen Niederhofen (2:1) nicht mehr. Da übernahm Kapitän Florian Beck das Coaching; Beck ist nach Worten von Abteilungsleiter Hieber derzeit auch für die Trainingsgestaltung zuständig. „Er hat in der Vorbereitung eng mit Gerold Häger zusammengearbeitet“, so Hieber.
Derweil sucht der TSV nach einem neuen Trainer. Möglichst rasch wolle man einen Nachfolger für Häger verpflichten, sagt Hieber. Es gebe mehrere Optionen. Denkbar sei sowohl eine interne als auch externe Lösung.