2024-04-25T14:35:39.956Z

Allgemeines
Maximilian Reid traf zum 1:0 für Neuried. Später flog er vom Platz. F: DR
Maximilian Reid traf zum 1:0 für Neuried. Später flog er vom Platz. F: DR

Mit neun Mann: Neuried klaut Pfarrkirchen einen Punkt

Remis hilft dem Aufsteiger nur bedingt weiter

Später Einlass, ein Platzverweis, eine möglicherweise schwere Verletzung - trotz tabellarischem Abstiegskampf war für den TSV Neuried in Pfarrkirchen einiges los. Der eine Punkt, den die Taurino-Truppe am Ende holte, hilft aber nur bedingt weiter.

Die Pfarrkirchener sind fromme Leute. Jeden Sonntag wird in der berühmten Wallfahrtskirche auf dem Gartlberg der Rosenkranz gebetet. Bis zu den Fußballern des TuS scheint die Nächstenliebe aber noch nicht durchgedrungen zu sein. Als ihre Gäste vom TSV Neuried nach zweistündiger Busfahrt endlich in Niederbayern eintrafen, standen sie erst mal vor verschlossenen Kabinen. Erst 35 Minuten vor dem Spielbeginn hielten die Pfarrkirchener die Zeit für gekommen, den Fußballern die Tür aufzusperren. „Das war alles ein bisschen komisch“, sagte Neurieds Co-Trainer Robert Frank. Die Partie zwischen den beiden Abstiegskandidaten der Landesliga Südost knüpfte nahtlos an der frostigen Begrüßung an. Das 1:1 half keinem der Rivalen, am letzten Spieltag der Hinrunde die Gefahrenzone zu verlassen.

„Es wäre mehr drin gewesen“, beklagte Frank das Unentschieden. Dass der mögliche Dreier verpasst wurde, lag auch an der Roten Karte für Maximilian Reid. Der Verteidiger hatte bei einem Abwehrversuch unglücklich die Hand zur Hilfe genommen. „Der Ball wäre sonst rein gegangen“, so Frank. Da Lukas Lechner den fälligen Strafstoß in den grauen Himmel feuerte, hatte die Führung des TSV aus der 58. Minute noch Bestand: Reid hatte nach einer kurz ausgeführten Ecke eine Flanke von Valentin Kiefl in die gegnerischen Maschen geköpft.

Armbruch bei Sebastian Hessenberger?

Es war erst die zweite richtige Chance nach einer fast ereignislosen ersten Hälfte. Allerdings hätte Florian Kröss die Kicker von der Parkstraße nach 37 Minuten schon in Front bringen müssen, doch er scheiterte allein vor dem gegnerischen Gehäuse. Kurz zuvor hatten es auch die Hausherren nicht besser gemacht und in TSV-Keeper Filip Sukan ihren Meister gefunden. Die Pfarrkirchener netzten nach dem verschossenen Elfmeter aber doch noch ein: Andreas Surner zimmerte nach einem abgeblockten Freistoß den Ball in die Neurieder Maschen (71.).

In der Schlussphase versuchten beide Parteien, den armseligen Eindruck des bisherigen Spielverlaufs zu korrigieren. Florian Hessenberger traf nur den Pfosten, Clemens Link scheiterte aus zwei Metern am gegnerischen Torwächter. Auf der anderen Seite stand Sukan noch zweimal im Brennpunkt. Bei einem Rettungsversuch prallte zudem Sebastian Hessenberger unglücklich gegen den Pfosten und musste mit Verdacht auf Armbruch ausgewechselt werden. Mit neun Mann brachte der TSV das Spiel noch unbeschadet zu Ende. Wenigstens hier zeigte sich Gottes Barmherzigkeit.

TuS 1860 Pfarrkirchen - TSV Neuried 1:1 (0:0)
TSV Neuried: Sukan; F. Hessenberger (C), Kaltenecker, Reid, S. Hessenberger, Sirovec, Krüger (81. Link), Kiefl, Kröss, Weser (76. Negret), Mühlegg (73. Einloft)
Tore: 0:1 Reid (58.), 1:1 Surner (71.)
Rote Karte: Reid/Neuried (65., Handspiel im Strafraum)
Bes. Vorkommnisse: Lechner/Pfarrkirchen schießt Foulelfmeter über das Tor (66.), S. Hessenberger/Neuried wird mit Verdacht auf Armbruch vom Notarzt behandelt (82.)

Aufrufe: 030.10.2017, 10:40 Uhr
Christian Heinrich - Münchner Merkur (Würmtal)Autor