2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielbericht
Jonas Einloft (links) vergab in der Schlussphase eine hochprozentige Möglichkeit, als er, fünf Meter vor dem Tor stehend, den Ball nicht richtig traf und über den Kasten setzte. Es wäre das 2:2 gewesen. A-Foto: Denise Höfle
Jonas Einloft (links) vergab in der Schlussphase eine hochprozentige Möglichkeit, als er, fünf Meter vor dem Tor stehend, den Ball nicht richtig traf und über den Kasten setzte. Es wäre das 2:2 gewesen. A-Foto: Denise Höfle

"Das war die entscheidende Szene": Colberg ärgert sich

Neuried versagen die Nerven

Dem TSV Neuried fehlt in Geretsried die Kaltschnäuzigkeit. Zwar erspielen sich die Würmtaler genug Chancen, münzen diese aber nicht in Tore um. Am Ende heißt es 1:3.

„Die Niederlage war wirklich unnötig“, sagte Arndt Colberg, Herrenleiter des TSV Neuried nach dem 1:3 beim TuS Geretsried. Von Beginn an zeigten sich die Neurieder feldüberlegen. Der TuS zog sich weit zurück und überließ den Gästen drei Viertel des Spielfeldes – der Ball lief gut durch die Reihen des TSV. Und doch war es Geretsried, das den ersten Treffer der Partie erzielte. Bei einem Angriff über den Flügel schlief Neurieds Hintermannschaft und insbesondere Florian Hessenberger, sodass Lukas Kellner nach einem schnellen Doppelpass zum 1:0 ins lange Eck schlenzen konnte. Da waren gerade einmal sechs Minuten absolviert.

Davon ließ sich der TSV jedoch nicht aus der Ruhe bringen. Er kombinierte sich weiter nach vorne und erspielte sich Chancen – ließ diese jedoch in der Regel ungenutzt. „Da fehlt uns im Angriff noch die Abgeklärtheit“, sagte Colberg. So musste letztlich ein abgefälschter Schuss aus 20 Metern von Kevin Negret für den Ausgleich herhalten (28.). Der Offensivspieler hätte noch vor der Pause weitere Treffer erzielen können, doch sein Schuss geriet zur Rückgabe und sein Kopfball landete zu unplatziert direkt bei Geretsrieds Tormann Gianluca Placentra, der zudem einen Abschluss von Florian Kröss parierte. Auf der anderen Seite musste Colberg nur einmal kräftig durchatmen: Einen Schuss von der Strafraumgrenze aus dem Getümmel fischte Keeper Valentin Grabmaier mit einer Glanzparade aus dem Eck. „Die Zuschauer haben ihn schon drin gesehen“, so Colberg. „Aber plötzlich war die Katze da.“ Den übrigen Vorstößen der Hausherren, zumeist Konter, fehlte die Genauigkeit.

„Vor dem Spiel hätte ich ein Unentschieden unterschrieben, jetzt reicht es mir nicht“, sagte Colberg in der Halbzeitpause. Auch nach dem Seitenwechsel stand er zu dieser Aussage. Zwar agierte der TuS etwas offensiver, beschränkte sich aber dennoch zumeist auf Konter und Standards. Bezeichnend, dass eine Freistoßvariante für die erneute Führung der Gastgeber sorgte (58.). Zuvor war den Neuriedern ein „klarer Elfmeter und eine klare Rote Karte für den Torwart“ verwehrt worden, wie Colberg meinte. Placentra hatte den durchgestarteten Clemens Link von den Beinen geholt. „Das war die entscheidende Szene“, sagte Colberg nach der Partie.

Doch auch nach dem 2:1 hatte der TSV genug Möglichkeiten, das Spiel noch zu drehen. So schoss etwa Jonas Einloft aus fünf Metern über den Kasten. „Die Niederlage haben wir uns selber zuzuschreiben, aber daraus können wir lernen“, so Colberg. Den Schlusspunkt setzte Geretsrieds Markus Baki mit dem 3:1 per Foulelfmeter nach einem Konter in der Nachspielzeit.

TuS Geretsried – TSV Neuried 3:1 (1:1)
TSV Neuried: Grabmaier; F. Hessenberger (67. Mühlegg), Kiefl, Reid, S. Hessenberger (83. Krüger), Höhne (C), Link, Nitzl, Kröss, Negret (77. Kusan), Einloft
Tore: 1:0 Kellner (6.), 1:1 Negret (28.), 2:1 Schrills (58.), 3:1 Baki (90.+3/FE)
Gelb-Rote Karte: Höhne (Neuried, 84.)

Aufrufe: 03.8.2017, 08:35 Uhr
Michael Grözinger - Münchner MerkurAutor