2024-05-02T16:12:49.858Z

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In der Hinrunde nicht am Ball: Spielgestalterin Luiza SchmidtCabrera (r.), die im Urlaub einen Motorradunfall hatte. Foto: Sehr
In der Hinrunde nicht am Ball: Spielgestalterin Luiza SchmidtCabrera (r.), die im Urlaub einen Motorradunfall hatte. Foto: Sehr

TSV Murnau-Frauen: Motorrad-Unfall überschattet Vorbereitung

Spielerin fällt die komplette Hinrunde aus

Murnau – Die anderen werden sagen: Murnau geht als Favorit in die neue Saison. Sie werden auf die Rückrundentabelle verweisen, in der nur Aufsteiger Überacker vor dem TSV stand. Als nächstes müssen die Murnauer Mädels dran sein.

Edi Koller sieht es anders. Er sagt, dass man überhaupt nichts sagen kann. Ein Platz ganz vorne? Genauso möglich wie ein Rang im Mittelfeld. Sicher ist sich der Trainer nur: Absteigen wird sein Team nicht. „Dafür war die Rückrunde zu gut.“ Koller formuliert die Ziele vorsichtig, weil er die halbe Liga nicht kennt. Sechs neue Teams kicken in der Bezirksliga. Zum Auftakt am Sonntag fährt Murnau zu Absteiger Untermenzing (15 Uhr). „Wenn du von oben runterkommst, bist du nicht so schlecht“, glaubt Koller. Mehr traut er sich nicht über den ersten Gegner zu sagen.

Ihn quälen Sorgen im eigenen Team. Das Zentrum ist weggebrochen. Eine schreckliche Sache: Luiza Schmidt-Cabrera und Annabell Zeckl fuhren mit dem Motorrad in den Urlaub. Ein Auto touchierte sie. Schmidt-Cabrera flog man ins Krankenhaus nach Glasgow. Die Vorrunde verpasst sie auf jeden Fall. Bei Zeckl, der Neuen von Landesligist Dießen, „wissen wir nicht, wie lange sie ausfällt“. Koller hofft auf eine schnelle Rückkehr, spricht aber so oder so von einem „brutalen Verlust“. Das Duo sollte die neue Achse im Mittelfeld bilden. Noch grübelt der Ohlstädter, wer einspringt. An Simone Goldhofer denkt er, die derzeit gut in Form ist. Dazu hat der TSV mit B-Jugendspielerin Stefanie Niggemann (zuletzt im Uffinger Nachwuchs) ein großes Talent geholt, das sich in der Ersten Mannschaft etablieren soll. Die eine oder andere Fußballerin werde sich weiterentwickeln. Klar ist aber auch: „Beide kannst du nicht eins zu eins ersetzen.“

Der Unfall überschattet eine gelungene Vorbereitung. Bereits im Juli starteten die Murnauerinnen mit drei Einheiten pro Woche. Dieses Maxi-Programm fuhr Koller, um jeder Spielerin genug Training zu bieten. Den Gewinner der Vorbereitung gibt es nicht. Gewonnen haben alle, sagt Koller, weil der gesamte Kader mitgezogen hat. Nebenbei hat der TSV-Coach das Drumherum aufgemörtelt. Nach dem Hilferuf im Tagblatt meldete sich gleich ein Co-Trainer – ein alter Bekannter an der Poschinger-Allee: Josef „Bibi“ Höcherl, der einige Jugendteams betreut hat und gelegentlich als Stadionsprecher aushilft. Höcherl coacht die Reserve in der A-Klasse, die aufsteigen soll. Alexander Fürst – ein junger Kicker der Zweiten Männermannschaft – ergänzt das Trainerteam. Außerdem leiten zwei Torwarttrainer (Gunnar Geiger und Günter Hornung) die Keeper an. „Das gibt’s nirgendwo in unserer Liga“, betont Koller. Theresa Krug hat das Angebot überzeugt. Sie wechselte aus Oberau zum TSV. Es bot sich ohnehin an, weil sie nur 50 Meter neben dem Sportplatz wohnt. Ihr Trainer sieht „eine ganze Menge Potenzial“. Die junge Torfrau geht als Nummer eins in die Saison, weil Kollegin Sophie Klos derzeit in Kanada Urlaub macht. Neben Zeckl, Niggemann und Stürmerin Marie Lang ist Krug der vierte Neuzugang. Marina Siegl hat den TSV dagegen Richtung Wolfratshausen verlassen. Koller ist überzeugt: In der Bezirksoberliga wird sie sich durchsetzen.

Text: Andreas Mayr

Aufrufe: 08.9.2017, 11:04 Uhr
Andreas Mayer - Garmisch-Partenkirchener TagblattAutor