Moosach zu Gast im Hexenkessel von Aiglsbach

Der Tag nach der 0:8-Abreibung gegen den ASV Dachau war für Moosachs Fußballtrainer Florian De Prato ein wildes Hin und Her. „Um neun Uhr morgens habe ich gedacht, ich muss am Abend im Training richtig drauf hauen und den Jungs mega einen vorn Latz knallen.“ Zwei Stunden später hielt die Milde Einzug in De Pratos Gedankengänge: „Das kann ich nicht machen. Die Jungs haben zu wenig Erfahrung und können gar nicht so viel dafür.“

Also griff er zum Telefon und sprach sich mit seinem Bruder und Trainerkollegen Markus ab. „Da haben wir uns selbst hinterfragt, ob wir das alles zu locker angegangen sind“, so Florian De Prato. Beim Mittagessen habe er dann doch wieder in Richtung „Standpauke“ tendiert, nur um sich vor dem Abschlusstraining darauf festzulegen, „alles sachlich und klar zu analysieren“.

Anstelle eines lautstarken Rundumschlags, sei so „eine Diskussionsrunde auf einer guten Ebene“ heraus gekommen. „Auch ohne uns Trainer haben sich die Jungs noch zusammengesetzt, und ich glaube, sie haben es verstanden. Ich habe ein gutes Gefühl für Aiglsbach“, betont der Ex-Regionalliga-Spieler.

So harmonisch und locker das Abschlusstraining dann über weite Strecken absolviert wurde, so ungehalten und aufgebracht war Florian De Prato am Mittwochabend vom Platz gestapft. „Einfacher als gegen Moosach dieser Tage, machst du keine Tore. Einige müssen sich hinterfragen, ob sie wirklich Herrenfußball in der Landesliga spielen wollen, oder nur ein bisschen Kicken. Diese Euphorie, von der manche sprechen, ist nicht mehr da, und von so etwas kann ich mir auch nix kaufen.“

Hinter seinem geschwollenen Kamm steckte eine ordentliche Portion Frust über das pomadige Auftreten, die dritte Niederlage in Serie und die beiden verletzungsbedingten Auswechslungen seiner Brüder Markus und Christian. „Markus wird am Sonntag mit zwei angebrochenen Rippen definitiv ausfallen. Lell ist unkaputtbar und wird wohl spielen. Aber das Fehlen von Ivan Bacak tut richtig weh.“

Insgeheim hofft Coach Florian De Prato auf eine Rückkehr von Markus Teichmann, um von seinem ungeliebten Innenverteidiger-Posten abrücken und dem punktlosen Ligaschlusslicht Aiglsbach weiter vorne weh tun zu können. „Das muss dort ein richtiger Hexenkessel sein. Aber ein anderer Aufsteiger muss unser Gradmesser sein, wo wir wieder anfangen zu punkten.“