2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielbericht
Zum Verstecken: Moosachs Torwart Michael Pohn bekam gegen Landshut mehr zu tun, als ihm lieb war. Das Handtuch diente nicht nur zum Schweißabwischen. FOTO: S. ROSSMANN
Zum Verstecken: Moosachs Torwart Michael Pohn bekam gegen Landshut mehr zu tun, als ihm lieb war. Das Handtuch diente nicht nur zum Schweißabwischen. FOTO: S. ROSSMANN

De Prato wettert nach 0:5-Pleite: „Arbeitsverweigerung“

Moosach schwenkt gegen Landshut schon zur Pause weiße Fahne

Moosach – Als perfekter Gastgeber präsentierte sich der TSV Moosach für die Gäste aus der „Dreihelmestadt“. Mit drei Geschenken überreichten die Gallier der SpVgg Landshut bereits nach einer halben Stunde die Schlüssel zu ihrer Festung, die ihrem Namen in der ersten Landesliga-Vorrunde bisher nicht gerecht werden konnte.

Am Ende wurde es ein 0:5. Als schlichte „Arbeitsverweigerung“ stufte Moosachs Trainer Florian De Prato einen Auftritt der Heimelf ein, den man mit weniger Etikette durchaus hätte erfreulicher gestalten können. Tatendrang konnte man der gastgebenden Offensivabteilung zunächst wirklich nicht absprechen, allein der finale Pass geriet stets zu schlampig und ungenau.

Noch bevor man sich über die zunehmende Spieldauer in einer ausgeglichenen Partie die nötige Sicherheit holen konnte, versuchten jedoch TSV-Keeper Michael Pohn und Christian De Prato erfolglos eine Defensivaktion wiederholt spielerisch zu lösen – 0:1. „Es gibt klare Vorgaben und ich schreie noch fünfmal ‘klärt den Ball’ rein“, tobte Florian De Prato. Kaum hatte er sich beruhigt, leistete sich Patrick Tresch einen kapitalen Ballverlust in der Vorwärtsbewegung, Landshuts Wieselsberger bekam 30 Meter artigen Geleitschutz und zimmerte Pohn das 0:2 mit Vollspann unters Dach.

„Der ist noch geflattert, aber den nehme ich mit auf meine Kappe“, konnte Pohn dabei gleich das 0:3 mit einbeziehen. Mit lautstarker Ansage des Gästetrainers segelte ein Schneeball von Freistoß auf den Moosacher Elfmeterpunkt, wo ein unschlüssiger TSV-Keeper letztlich das Nachsehen hatte. Die Gallier waren geschlagen und ergaben sich bereits in der Kabine in ihr Schicksal. „Ich habe ihnen gesagt, sie sollen defensiver stehen und das 0:3 mitnehmen“, so die eigentümliche Vorgabe von Florian De Prato.

Die Moosacher Angst, ein drittes Mal zuhause mit sechs Gegentreffern oder mehr unter die Räder zu kommen, produzierte ein bizarres Spielbild: Anstatt alles auf eine Karte und die Landshuter Abwehr richtig unter Druck zu setzen, warteten die Platzherren geduldig ab, bis es den Gästen in ihrer verwaisten eigenen Hälfte zu langweilig wurde. Ihren kleinen Torhunger zwischendurch konnte die SpVgg dennoch zweimal fast ungehindert stillen. „Ich bin nicht enttäuscht, sondern einfach nur sauer“, wollte Moosachs Coach Florian De Prato am liebsten noch an Ort und Stelle das erste Straftraining ansetzen. „Wenn es nach mir gegangen wäre, hätten die Jungs jetzt noch Runden gedreht.“ An diesem Tag wollte seine Mannschaft aber bis über den Schlusspfiff hinaus partout keine Vorgaben von ihm umsetzen.

Aufrufe: 015.10.2017, 20:00 Uhr
Julian Betzl -Ebersberger ZeitungAutor