De Prato: "Haben uns den Dreier insgeheim ausgerechnet!"

Moosach – Not macht in Moosach nicht nur erfinderisch. Die „Gallier“ scheinen aus ihrer Personalnot auf den letzten Metern diesen Jahres gar eine Tugend zu machen und ihr Image des Außenseiters und Liga-Exoten noch genüsslicher zu zelebrieren. Nach drei ansprechenden Leistungen, aber auch drei Pleiten, war der 2:1 (0:1)-Heimerfolg gegen den VfB Hallbergmoos als Sinnbild für die intakte Moosacher Moral.

„Natürlich haben wir den Dreier nicht eingeplant, uns aber insgeheim ausgerechnet“, sagte TSV-Spielertrainer Florian De Prato, dessen Alternativen sich diesmal auf zwei Ersatzspieler beschränkten. Darunter ein offensivstarker Torwart, Maxi Brunner, der zum Schluss „nochmal den Turbo zünden“ durfte.

Funken flogen in einer starken Moosacher Anfangsphase zunächst nach einer knappen Viertelstunde im Gäste-Strafraum. Christian De Prato scheiterte aus kurzer Distanz erst an VfB-Keeper Preußer, nach der darauffolgenden Ecke kratzte Hallbergmoos Kapitän Georg Ball seinen Versuch von der Linie. „Wir waren griffig und gut in den Zweikämpfen drin“, ärgerte sich De Prato umso mehr über den vermeidbaren Führungstreffer der Gäste (23.). „Da war die gesamte Defensivarbeit, vorne angefangen, nicht gut. Der Stürmer wurde nicht übergeben und konnte sich einfach im Sechzehner drehen. Das Tor hat uns ein bisschen verunsichert.“

Als Ivan Bacaks Kopfball wenig später auch noch vom Pfosten abklatschte, „ging es in den Köpfen los: Was muss noch passieren?“, so Florian De Prato. Etwaige Selbstzweifel ließen die Platzherren dann aber in der Kabine zurück. Im vierten Anlauf wuchtete Christian De Prato das Runde „hochverdient“ und flach zum 1:1-Ausgleich ins Eckige (64.).

„Weil wir uns mit breiter Brust rein gearbeitet haben“, hielt Florian De Prato mit seinem Trainer-Bruder Markus daraufhin noch im Jubel Kriegsrat. „Ich habe ihm gesagt, dass wir diese Saison schon so viel Lehrgeld gezahlt haben, dass es egal ist und wir auf den Sieg gehen sollen.“ Da kommt das feine Freistoß-Füßchen von Markus De Prato natürlich gerade recht: Die einlaufenden Bacak und Florian De Prato verpassen die Hereingabe und der Ball schlägt unberührt im langen Eck ein – 2:1 (78.).

Das Schleifchen um den dritten Heimdreier zurrte allerdings der Defensivverbund um Berni Riedl fest. Der nominelle Stürmer „hat im Zentrum den Laden hinten gut zusammengehalten“, lobte sein Moosacher Trainer. Hallbergmoos feuerte noch einen Lattenknaller ab (85.), dann war es überstanden.

„Ein verdienter Sieg, weil wir die größere Moral hatten“, sah sich Florian De Prato in seiner Vorahnung und seinem Vorhaben gegen einen ambitionierten VfB bestätigt. „Hallbergmoos hat etablierte Kräfte auf der Bank gelassen und es nicht geschafft, sein Spiel seriös gegen elf humpelnde Fußballer durchzuziehen. Wir waren extrem garstig und giftig und haben sie erfolgreich auf unser Niveau runter gezogen.“

TSV MOOSACH – VFB HALLBERGMOOS 2:1

Moosach: Michael Pohn, Peter Hoyer, Christian+Florian De Prato, Tim Huth, Markus De Prato (90. Florian Flechtner), Michael Hainthaler (90. Maximilian Brunner), Ivan Bacak, Maximilian Bernhard, Tobias Knöcklein, Bernhard Riedl.

Hallbergmoos: Florian Preußer, Wolfgang Lex, Mario Simak, Georg Ball, Amselm Küchle, Alfred Neudecker, Michael Kopp, Fabian Diranko (56. Benjamin Held), Florian Fink, Markus Kratzer (83. Dennis Hammerl), Andreas Giglberger; Ferdinand Kozel, Adam Bojanowski, Daniel Wiskitenski.

Tore: 0:1 Amselm Küchle (23.), 1:1 Christian De Prato (64.), 2:1 Markus De Prato (78.).

Gelbe Karten: Hoyer - Lex, Ball, Neudecker, Fink, Giglberger.

Schiedsrichter: Julian Kreye (Warmensteinach). Zuschauer: 80.