2024-05-10T08:19:16.237Z

Aufreger der Woche
Norbert Breier wirbt für eine emotionslose Aufarbeitung der Partie.	Archivfoto: hbz/Schäfer
Norbert Breier wirbt für eine emotionslose Aufarbeitung der Partie. Archivfoto: hbz/Schäfer

"Weit weg von einer Tätlichkeit"

Mommenheims Vorsitzender Norbert Breier nimmt nach Spielabbruch seinen Spieler in Schutz

MOMMENHEIM. Fast vier Tage lang hat der TSV Mommenheim nach dem Spielabbruch vom Sonntag in der Fußball-A-Klasse Mainz-Bingen beim TSV Stadecken-Elsheim (FuPa berichtete) geschwiegen. Jetzt äußerst sich der Vereinsvorsitzende Norbert Breier.

Herr Breier, die Partie wurde nun also doch als Abbruch gewertet. Wie groß ist Ihr Verständnis für diese Entscheidung?

Auf den ersten Blick haben wir überhaupt kein Verständnis dafür, da die Nachspielzeit schon überschritten war.

Wie bewerten Sie die Vorkommnisse am Sonntag?

Auslöser war die Aktion unseres Spielers Maurice Göbig und des Torwarts von Stadecken-Elsheim, Herrn Klonek. Von unserer Seite geht es hier auch nicht um nachträgliche Bestrafungen, sondern es sollte in Ruhe die Aktion von beiden Seiten bewertet werden. Auch die Ansicht, ob und wie einer unser Spieler mit dem Schiedsrichter „diskutiert“ hat, sollte klar gestellt werden. Sicher darf ein Schiedsrichter nicht berührt werden. Jedoch ist er ein sehr zurückhaltender, besonnener Verteidiger, der mit diesen jungen Jahren fast ausnahmslos ohne Fouls auskommt. Er war weit weg von einer Tätlichkeit gegenüber dem Schiedsrichter, auch wenn er ihn berührt hat. Die anschließende Rote Karte gegen einen weiteren Spieler ist aus unserer Sicht berechtigt.

Fest steht für Sie, dass die Partie in keinster Weise mit dem Skandalspiel vom 9. April vergleichbar ist. Warum nicht?

In der ersten Halbzeit war es ein sehr zurückhaltendes Spiel. In der zweiten Hälfte wurde es intensiver, aber nicht unfair. Die Stadecken-Elsheimer haben gewonnen. Und zwar nicht durch zweifelhafte Schiri-Entscheidungen, sondern weil Sie ihre Chancen genutzt haben.

Dass viele nach den neuerlichen Negativschlagzeilen in den Mommenheimern jetzt die Buhmänner der Liga sehen, macht Sie gewiss wütend.

Wütend ist vielleicht das falsche Wort. Mich macht es eher betroffen. Wir haben sehr gute Fußballer und es macht Spaß, diese Spiele anzusehen, da hier oft Leidenschaft, Technik und Dynamik vorhanden sind. Außerdem stimmt der Bezug der Mannschaft zu unseren treuen Fans.

Befürchten Sie eine harte Strafe für Ihren Verein bzw. die betroffenen Rotsünder?

Ich befürchte es. Es sollte jedoch nur dieses eine Spiel beleuchtet werden – und natürlich alle Vorkommnisse getrennt. Auch der Spielverlauf muss berücksichtigt werden. Dann sehe ich gute Chancen auf eine milde Bestrafung. Vor allem für Sascha Stüber.

Cheftrainer Marvin Dollmann hat sich noch gar nicht öffentlich geäußert. Eine kluge Entscheidung?

Ja, diese Entscheidung war intern abgesprochen.

Was erwarten Sie, wie es nun weitergeht und wie die Partie gewertet wird?

Stadecken-Elsheim hat klar in den 90 Minuten gewonnen. An dieser Entscheidung kann und sollte auch nicht gerüttelt werden.

Das Gespräch führte Michael Heinze.



Aufrufe: 09.11.2017, 19:30 Uhr
Michael HeinzeAutor