2024-05-10T08:19:16.237Z

Analyse
Ich glaub, ich steh’ im Schneesturm. Meitingens Josef Sauler kann es nicht fassen, dass er von Schiedsrichter Bunk die Rote Karte gezeigt bekommt.  Foto: Luis Bauer
Ich glaub, ich steh’ im Schneesturm. Meitingens Josef Sauler kann es nicht fassen, dass er von Schiedsrichter Bunk die Rote Karte gezeigt bekommt. Foto: Luis Bauer
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Meitingen hadert mit dem Schicksal

Der TSV ist erst einmal aus der „Tuchfühlung“ raus +++ Horgaus Hoffnungen sind auf ein Minimum reduziert

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Zum zweiten Mal hintereinander musste der TSV Meitingen seine Auswärtspartie nach einem Schneeschauer im Schlamm beenden. Beim FC Ehekirchen war es aber nicht nur die 0:2-Niederlage, welche die Lechtaler auf die Palme brachte, sondern in erster Linie Schiedsrichter Julian Bunk aus Höchstädt.

„Er hat nach einer Notbremse keine Rote Karte gegen den letzten Mann des FC Ehekirchen gezückt, dafür uns einen klaren Elfmeter nicht gegeben“, echauffierte sich Abteilungsleiter Torsten Vrazic. Höhepunkt sei jedoch die Rote Karte gegen Josef Sauler gewesen. „Ich schmeiß mich in den Schuss und bekomme den Ball an den Ellenbogen“, berichtet der Unglücksrabe. „Es war bestimmt keine Absicht, aber kann man vielleicht schon geben. Irritiert hat uns nur, dass der Schiri nach dem ,Handspiel‘ noch den Vorteil ausspielen hat lassen. Erst nachdem der Ehekirchener das leere Tor nicht getroffen hatte, erfolgte nach gefühlt fünf Sekunden der Pfiff“, so Sauler.

„Wir haben kein Glück – und jetzt kam auch noch der Schiedsrichter hinzu“, will Vrazic nicht länger lamentieren. „Jetzt sind wir erst einmal aus der Tuchfühlung raus. Aber wir bleiben dran und geben nicht auf.“

Vom Aufgeben ist auch beim FC Horgau keine Rede. Obwohl die sportliche Bilanz des Schlusslichts der Bezirksliga Nord die Hoffnung auf den Klassenerhalt auf ein Minimum reduziert. Zuletzt gab es wieder eine deutliche 1:5-Klatsche beim TSV Nördlingen II. „Dass der Schlag ins Gesicht so hart wird, damit haben wir nicht gerechnet“, gibt Spielertrainer Franz Stroh unumwunden zu. Der Aufsteiger hat bisher viel Lehrgeld gezahlt, musste 55 Gegentreffer hinnehmen und hat in Nördlingen schon die fünfte Rote Karte kassiert. „Diesen Ruf haben wir uns erarbeitet. Da müssen wir uns an die eigene Nase fassen“, räumt Stroh ein: „Doch die beiden Karten in Nördlingen muss man nicht geben.“ Gegen Schiedsrichter Tobias Jehle (SSV Bobingen) hat man Anzeige erstattet. Seine Kommentare seien absolut daneben gewesen. Nach dem zweiten Foul innerhalb einer Minute, bei dem laut Stroh nur das erste gelbwürdig war, habe er zu Stephan Donderer gesagt: „Hoppla, du hast schon Gelb. Jetzt muss ich dir Gelb-Rot geben.“ Nach der Roten gegen Manuel Hemm soll der Unparteiische kommentiert haben: „Viel Spaß in der Kreisliga.“

Doch da wollen sie beim FC Horgau so schnell nicht wieder hin. „Die Bezirksliga würde uns gut stehen“, sagt Stroh, „wir werden alles versuchen, sie zu halten.“ Deshalb werde man versuchen, sich zu steigern, aus dem bisher Erlebten zu lernen und auf ein Ende der Verletzungsserie zu hoffen. Verstärkungen werde es in Horgau auf gar keinen Fall geben. Stroh: „Erstens haben wir kein Geld, und zweitens werden wir nicht von unserem Konzept mit eigenen Leuten abweichen.“

Aufrufe: 028.11.2017, 20:38 Uhr
Augsburger Landbote / Oliver ReiserAutor