2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligavorschau
Enge Derbys wie hier Hollenbachs Samuel Fischer (links) gegen Adelzhausens Michael Leicht gibt es in der nächsten Bezirksliga-Saison jede Menge. Zehn von 16 Teams sind sozusagen Nachbarn.  Foto: Reinhold Rummel
Enge Derbys wie hier Hollenbachs Samuel Fischer (links) gegen Adelzhausens Michael Leicht gibt es in der nächsten Bezirksliga-Saison jede Menge. Zehn von 16 Teams sind sozusagen Nachbarn. Foto: Reinhold Rummel

„Wittelsbacher Bezirksliga“

Derbys soweit das Auge reicht: Zehn von 16 Klubs aus dem Landkreis Aichach-Friedberg sind in der Bezirksliga Nord nur wenige Kilometer voneinander entfernt +++ Somit kommt es an jedem Spieltag zu Nachbarduellen

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In knapp fünf Wochen wird wieder um Punkte gekämpft in der Bezirksliga Nord. Dann wird sich sehr schnell herausstellen, dass es sich dabei um eine ganz besondere Spielklasse handelt. Nicht allein deshalb, weil sie im nördlichen Teil des Landkreises Aichach-Friedberg die höchste Liga in dieser Sportart darstellen wird, sondern vor allem auch deshalb, weil die verschiedenen Vereine zum Teil nur wenige Kilometer trennen. Für die Fans dürfte es demnach – entsprechendes Interesse vorausgesetzt – ein Leichtes sein, nicht nur die Heimspiele ihres Klubs zu verfolgen, sondern auch bei den Auftritten auf anderen Anlagen für Stimmung zu sorgen.

Die Konstellation darf man wohl als einmalig bezeichnen. Der TSV Hollenbach, der VfL Ecknach und der BC Adelzhausen waren bereits in der vergangenen Saison in der Bezirksliga präsent. Nun gesellt sich mit dem TSV Aindling ein Absteiger dazu, mit dem FC Affing kann ein Rückkehrer begrüßt werden. Wer noch ein wenig weiter schaut, der wird auch den TSV Gersthofen, den TSV Meitingen, das Team zwei des TSV Rain und den FC Ehekirchen in diesen Kreis mit einstellen. Und Altenmünster, dessen SC-Kicker sich ebenfalls zurückmelden in der Klasse, liegt auch nicht gerade außerhalb der Welt. Somit sind nicht weniger als zehn von 16 Bezirksligisten in der Nordgruppe mehr oder weniger als Nachbarn einzustufen. Es darf also im Vorfeld bereits von Derbys gesprochen werden, soweit das Auge reicht.

Zwei Jahre lang musste sich der FC Affing nun in der Kreisliga Ost versuchen, ein markanter Abstieg für einen Klub, dessen Bayernligazeiten nicht allzu weit zurückliegen. Jetzt aber wird an der Frechholzhauser Straße wieder im Bezirksligapunkte gekämpft. Die Personalplanungen beim Kreisligameister sind weitgehend abgeschlossen. Markus Berchtenbreiter hätte nichts dagegen, wenn ihm noch ein „klassischer Zehner“ über den Weg laufen würde, doch der Fußballchef beim FCA stellt gleich klar: „Das ist kein Muss.“

Dass so viele Klubs auf engem Raum ihr Glück suchen, das gefällt Berchtenbreiter: „Da freuen wir uns drauf, wir spielen ja nicht für uns selber, sondern fürs Publikum. Das ist ein schöner Nebeneffekt.“ Die Situation für seine Leute stellte er so dar: „Wir kommen in eine neue Liga mit sehr vielen eingespielten Mannschaften. Wir wollen versuchen, dass wir von Anfang nichts mit dem Abstieg zu tun haben.“ Ganz vorne könnte sich Berchtenbreiter Gersthofen vorstellen, mit dessen Fußballern er ein wenig Mitleid verspürt, nachdem die als Vizemeister nach drei Siegen in der Relegation den Einzug in die Landesliga doch noch verpassten. Dieses Team könnte er sich erneut ganz oben in der Bezirksliga vorstellen.

Dort will sich auch der TSV Aindling einnisten. „Wir können guten Mutes in die Runde gehen“, sagt Trainer Thomas Wiesmüller, der am Montag mit der Vorbereitung startet: „Unser Ziel ist es ganz klar, vorne mitzuspielen und den direkten Wiederaufstieg zu schaffen. Wir müssen jetzt schauen, dass wir das auf den Platz kriegen.“ Die neue Runde nennt er extrem „derbybelastet“ und kommentierte diese Situation so: „Was gibt es Schöneres in der Hinsicht? Das ist vor allem für die Zuschauer schön.“ Die müssen jetzt nicht mehr weite Fahrten ins Allgäu, etwa nach Memmingen oder Bad Grönenbach, zurücklegen. Auch die Reise nach Raisting ist kein Thema mehr. Vielleicht ein Jahr später wieder, wenn es klappt mit dem Aufstieg. Allerdings weiß man spätestens seit den zwei Relegationsspielen gegen Gersthofen, die jeweils verloren gingen, dass man auch in der Bezirksliga ordentlich gefordert sein wird.

Aufrufe: 025.6.2018, 10:49 Uhr
Aichacher Nachrichten / Johann EiblAutor