2024-04-25T14:35:39.956Z

Analyse
Nach einem Zweikampf musste Meitingens Abwehrrecke Maik Stach mit einem Cut an der Lippe noch vor der Pause ausscheiden. 2. Abteilungsleiter Jürgen Erhard kümmert sich um den Verletzten, der im Krankenhaus genäht werden musste.  Foto: Karin Tautz
Nach einem Zweikampf musste Meitingens Abwehrrecke Maik Stach mit einem Cut an der Lippe noch vor der Pause ausscheiden. 2. Abteilungsleiter Jürgen Erhard kümmert sich um den Verletzten, der im Krankenhaus genäht werden musste. Foto: Karin Tautz

Kleinere Blessuren inbegriffen

Beim TSV Meitingen gab es einen Torwartwechsel, für den der bisherige Stammkeeper selbst verantwortlich ist +++ Neuling FC Horgau muss Lehrgeld zahlen

Um 17.34 Uhr war es endlich soweit. Schiedsrichter Manfred Reuter gab den Ball frei für das erste Bezirksligaspiel, das der FC Horgau und der VfL Ecknach in ihrer Vereinsgeschichte bestreiten durften. Bei den Kleeblättern hatte man mit mehr Zuschauern gerechnet, extra eine FC-Horgau-Bar installiert. „Ich vermisse vor allem die Zuschauer von den umliegenden Vereinen“, sinnierte Vorsitzender Jürgen Tögel. Vielleicht lag’s auch daran, dass es noch immer über 30 Grad hatte.

Davon unbeeindruckt legten die Horgauer los wie die Feuerwehr. „Ich war mit der Leistung meiner Mannschaft, die als Kollektiv aufgetreten ist, sehr zufrieden. Wir haben sehr gute Ansätze gezeigt“, blickte Spielertrainer Franz Stroh zurück. Mit viel Mut und Leidenschaft griffen die Seinen an, kombinierten geschickt. „Alles, was wir gemacht haben, hatte Hand und Fuß“, war Stroh stolz auf seine Truppe. Aber am Ende stand man nach einer 1:3-Niederlage mit leeren Händen da. Stroh: „Wir müssen uns daran gewöhnen, dass Fehler bestraft werden, uns noch mehr konzentrieren.“ Er hofft, dass der Lernprozess so schnell wie möglich erfolgt. Das nächste Spiel beim TSV Hollenbach bestreiten die Kleeblätter übrigens erst am Dienstag, 8. August. Hollenbach hat aufgrund einer Hochzeit um eine Verlegung gebeten. Horgau hat nun zwei Tage länger Zeit, die Wunden zu lecken.

Nachdem der TSV Meitingen einige Abgänge langjähriger Akteure zu verkraften hatte, hat Abteilungsleiter Torsten Vrazic alles daran gesetzt, diese adäquat zu ersetzen. Und schon im ersten Spiel stellten die „Neuen“ ihre Klasse unter Beweis. Johannes Nießner, der beim FC Augsburg II Regionalliga und beim TSV Rain Bayernliga gespielt hat, traf mit Distanzschüssen gleich zweimal ins gegnerische Netz, dazu einmal ins eigene. Stadionsprecher Stefan Schwarz gratulierte nach dem 4:1 ironisch zum „Dreierpack“. Auch Daniel Deppner, der bis zur C-Jugend in Meitingen spielte, ehe er zum FCA wechselte und nun vom TSV Aindling zurückkam sowie Martin Bader (kam aus Thierhaupten) konnten sich in die Torschützenliste eintragen.

Die einzige Überraschung in der Aufstellung lieferte die Besetzung der Torhüterposition. Zwischen den Pfosten stand Daniel Wagner, der schon zu Beginn der vergangenen Saison vom TSV Nördlingen II kam, aufgrund einer Herzmuskelentzündung aber lange pausieren musste. Dass der 22-Jährige, der weit über zehn Kilo abgenommen hat, wieder in Bestform ist, hat er seinem Torwarttrainer und Konkurrenten Tobias Hellmann zu verdanken, den er jetzt verdrängt hat. „Hellmann hat mit Wagner unermüdlich an dessen Comeback gearbeitet. Dafür gebührt ihm mein vollster Respekt“, so Torsten Vrazic.

Nur einer konnte sich über den 5:1-Auftaktsieg nicht so wirklich freuen: Maik Stach. Der Abwehrrecke, der sich schon kurz zuvor mit seinem eigenen Mannschaftskameraden Florian Bauer im Eifer des Gefechts gegenseitig abgegrätscht hatte, erlebte den Schlusspfiff im Krankenhaus. Beim Kopfballduell landete der Ellbogen seines Gegenspielers in seinem Gesicht und spaltete ihm die Oberlippe.

Nach zwei Kreuzbandrissen wäre der zum TSV Gersthofen zurückgekehrte Ronny Roth zum Punktspielauftakt auch im Kader gestanden. Doch der 31-Jährige zog sich im Training einen Muskelfaserriss zu. Trotzdem feierten die Lechstädter beim Aufsteiger SV Donaumünster-Erlingshofen einen gelungenen Start. Der 2:1-Sieg drückte dabei nicht die Überlegenheit aus. „Wir haben ein Superspiel gemacht, hatten den Gegner total im Griff und hätten das Spiel viel deutlicher für uns entscheiden können“, war Trainer Eddi Keil zufrieden. Nachdem die Gastgeber nach einer Standardsituation in Führung gingen, legte der TSV in Durchgang zwei eine Schippe drauf und drehte das Spiel durch Kopfballtreffer von Christoph Wagemann und Daniel Biehal. Michal Korenik traf die Latte, Stefan Schnurrer verstolperte frei vor dem Kasten. Schon am Mittwoch müssen die Schwarz-Gelben im Pokal beim A-Klassen-Aufsteiger SV Erlingen ran. „Auch wenn hier die Spieler zum Einsatz kommen, die am Sonntag nicht gespielt haben, werden wir den Gegner nicht unterschätzen“, verspricht Keil. Bereits am Freitag gastiert dann der erste Spitzenreiter SC Bubesheim in der Abenstein-Arena.

Aufrufe: 01.8.2017, 09:32 Uhr
Augsburger Landbote / Oliver ReiserAutor