Zur tragischen Figur im SGE-Dress wurde dann Stürmer Falko Kersten. Er vergab erst drei gute Chancen (48., 56., 65.). Und dann verleitete ihn vielleicht gerade der Frust darüber dazu, im Mittelfeld beim Versuch, einen am gegnerischen Strafraum vertändelten Ball zurückzugewinnen, überhart einzusteigen. Schiedsrichter Oman Uyma, der mit umstrittenen Entscheidungen viel Hektik ins Spiel brachte, bestrafte dies mit einer Roten Karte, die man geben konnte, aber eben auch nicht zwingend geben musste.
Die SGE machte auch dies noch stärker. Sie war in Unterzahl gegen die fußballerisch besseren Gäste nun das klar dominierende Team. Sebastian Kaul hatte mit der Einwechslung von Stürmer Stefan Klümpen für Defensivkraft Jannik Winkels das Signal gegeben, jetzt mit aller Macht auf den Ausgleich zu drängen. Und als dieser Robin Deckers spät gelungen war, ließ die SGE noch nicht locker. Erst in der Nachspielzeit stellte der Neuling seine Offensivbemühungen ein. Wieder hatte der Coach sein Team dazu aufgefordert, weil er Verteidiger Martin Lindau für Mittelfeldakteur Leon Müller gebracht hatte.
Von einem gefühlten Sieg, weil die Niederlage mit einem Kicker weniger abgewendet worden war, wollte Kaul aber nicht sprechen. Wohl auch, weil er wusste, dass aufgrund einiger guter Chancen und trotz einer nicht so elanvollen ersten Halbzeit sogar ein Erfolg möglich gewesen wäre für die SGE, die sich auf Platz sechs vorschob. Vielmehr lobte Kaul die „gute Mentalität“ seiner Kicker, die sich mit enormen Einsatz gegen eine drohende Niederlage gestemmt hatten. Denn sie können halt nicht gut verlieren.
SGE Bedburg-Hau: Olschewski - Ikeya (46. Berntsen), Kresimon, Winkels (71. Klümpen), Tekaat, Müller (90.+1 Lindau), Klunder, Wensing, Ehrhardt, Deckers, Kersten.